Sopwith Dolphin 5FI
- RAF Museum London
Sopwith Dolphin 5FI | RAF Museum London |
---|---|
Als erster einsitziger Mehrzweckjäger der Welt stellte die Dolphin eine Abkehr vom traditionellen Sopwith-Jagdflugzeugdesign dar. Anstelle der für die Triplane und Camel so charakteristischen Rotationsmotoren war die Dolphin mit einem stationären 200 PS starken Hispano-Suiza-Reihenmotor mit Getriebe ausgestattet. Die ungewöhnliche Flügelanordnung der Dolphin mit ihrer "Rückwärtsstaffelung" sollte dem Piloten eine hervorragende Rundumsicht bieten. Dies wurde dadurch erreicht, dass die oberen Tragflächen tief über dem Rumpf angebracht waren und der Pilot seinen Kopf in der Mitte hatte, wo er eine klare und ungehinderte Sicht hatte. Die Dolphins flogen im Februar 1918 ihre ersten Patrouillen an der Front und rüsteten schließlich fünf RAF-Staffeln aus. Während der deutschen Offensive von 1918 flogen die Dolphins Bodenangriffe, bombardierten feindliche Truppenkonzentrationen und schossen mit Maschinengewehren. Die Dolphin war bei ihren Piloten sehr beliebt und eine äußerst wirksame Kampfmaschine, aber ihr Erfolg war aufgrund von Problemen mit dem Hispano-Suiza-Getriebemotor begrenzt. Die Produktion der Dolphin wurde im August 1919 eingestellt, und im September 1921 wurde der Typ für veraltet erklärt. |
Die Sopwith 5F.1 Dolphin war ein britisches Jagdflugzeug, das im Ersten Weltkrieg von der Sopwith Aviation Company entwickelt wurde. Es war eine der fortschrittlichsten Entwicklungen von Sopwith und ein bedeutender Fortschritt gegenüber den früheren Designs wie der Sopwith Camel. Die Dolphin war besonders für ihre Geschwindigkeit, ihre starke Bewaffnung und ihre hervorragenden Leistungen in großen Höhen bekannt.
Technische Daten der Sopwith Dolphin 5F.1
- Besatzung: 1 Pilot
- Länge: 6,71 m
- Spannweite: 9,91 m
- Höhe: 2,74 m
- Leermasse: 681 kg
- Maximale Startmasse: 960 kg
- Antrieb: 1 × Hispano-Suiza 8B V8-Motor
- Leistung: 200 PS (149 kW)
- Höchstgeschwindigkeit: 212 km/h
- Reichweite: 480 km
- Dienstgipfelhöhe: 6.950 m
- Steigrate: 5,79 m/s
- Bewaffnung:
- 2 × synchronisierte Vickers-Maschinengewehre (7,7 mm)
- Zusätzlich 1–2 Lewis-Maschinengewehre auf dem oberen Flügel
Geschichte und Entwicklung der Sopwith Dolphin
Hintergrund
Die Sopwith Dolphin wurde entwickelt, um die britischen Luftstreitkräfte mit einem fortschrittlicheren Jagdflugzeug auszustatten, das die Sopwith Camel ergänzen und in vielen Bereichen übertreffen sollte. Während die Camel bekannt für ihre Manövrierfähigkeit war, sollte die Dolphin bessere Flugleistungen in größeren Höhen bieten und war darauf ausgelegt, im Luftkampf gegen deutsche Höhenjäger wie die Fokker D.VII und die Albatros D.V zu bestehen.
Die Dolphin erhielt die Bezeichnung "5F.1", wobei das "F" für "Fighter" (Jäger) stand. Sie war für den Einsatz in großer Höhe optimiert, da der Hispano-Suiza-Motor sie zu einem der leistungsfähigsten britischen Jagdflugzeuge ihrer Zeit machte.
Konstruktion und Design
Das auffälligste Merkmal der Sopwith Dolphin war die unkonventionelle Gestaltung ihres Doppeldecker-Designs. Im Gegensatz zu den meisten Doppeldeckern jener Zeit hatte die Dolphin eine hoch positionierte untere Tragfläche und eine tiefer liegende obere Tragfläche, was das Cockpit des Piloten relativ freilegte und eine verbesserte Sicht nach oben und unten ermöglichte. Dies machte das Flugzeug besonders geeignet für Luftkämpfe in großer Höhe, wo eine gute Rundumsicht wichtig war.
Die nach hinten versetzten oberen Flügel sorgten jedoch anfangs bei Piloten für Bedenken, da sie das Gefühl hatten, im Cockpit ungeschützt zu sein. Die offene Konstruktion erwies sich jedoch im Einsatz als vorteilhaft, da sie eine ausgezeichnete Sicht ermöglichte.
Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal der Dolphin war die bewaffnete Stirnverkleidung mit zwei fest montierten synchronisierten Vickers-Maschinengewehren. Zusätzlich konnten 1–2 Lewis-Maschinengewehre auf einer Halterung über dem oberen Flügel montiert werden, was die Feuerkraft des Flugzeugs erheblich steigerte.
Flugeigenschaften
Die Dolphin war im Vergleich zu anderen Jagdflugzeugen ihrer Zeit sehr leistungsfähig. Sie hatte eine hohe Steiggeschwindigkeit, war sehr wendig und konnte in größeren Höhen operieren als viele ihrer Gegner. Dank ihres Hispano-Suiza-Motors konnte sie eine Höchstgeschwindigkeit von über 200 km/h erreichen, was für ein Flugzeug des Ersten Weltkriegs beachtlich war.
Die Dolphin hatte jedoch einige Schwächen. Das Flugzeug war in der Handhabung am Boden schwerfällig, und der Motor, der zu dieser Zeit ein relativ neuer Typ war, bereitete gelegentlich technische Probleme. Im Luftkampf erwies sie sich jedoch als äußerst effektiv.
Einsatzgeschichte
- Frontdienst: Die Sopwith Dolphin trat im Spätjahr 1917 in den Dienst der Royal Flying Corps (RFC), das später zur Royal Air Force (RAF) wurde. Sie wurde hauptsächlich an der Westfront eingesetzt, wo sie in Luftkämpfen gegen deutsche Jäger hervorragend abschnitt. Insbesondere in Luftkämpfen in großer Höhe konnte sie ihre Stärken ausspielen.
- Berühmte Piloten: Die Dolphin wurde von mehreren erfolgreichen Jagdfliegern der RAF geflogen. Einer der bekanntesten Piloten, der die Dolphin flog, war Major James McCudden, der zahlreiche Luftsiege auf diesem Flugzeugtyp erzielte.
- Luftkampf und Bewaffnung: Dank ihrer leistungsstarken Bewaffnung war die Dolphin eine tödliche Bedrohung für gegnerische Flugzeuge. Die Kombination aus Vickers- und Lewis-Maschinengewehren ermöglichte es den Piloten, in verschiedenen Kampfpositionen zu feuern, und die überlegene Steiggeschwindigkeit und Manövrierfähigkeit machte sie zu einem fähigen Höhenjäger.
- Einsätze in großer Höhe: Die Dolphin war insbesondere für Einsätze in großer Höhe prädestiniert, was sie zur Bekämpfung von feindlichen Aufklärungsflugzeugen und Bombenflugzeugen besonders wertvoll machte. Ihre Einsatzhöhen von bis zu 7.000 Metern übertrafen viele der damals üblichen Jagdflugzeuge.
Produktion und Varianten
Die Sopwith Dolphin wurde in relativ großen Stückzahlen produziert. Insgesamt wurden über 1.500 Dolphins gebaut, obwohl das Flugzeug erst in den letzten Kriegsjahren in den Einsatz kam. Die meisten Flugzeuge wurden für die britische RAF produziert, aber einige wurden auch von der französischen Luftwaffe in Betracht gezogen.
- Sopwith Dolphin Mk I: Die Hauptproduktionsversion, die mit dem Hispano-Suiza-Motor ausgestattet war.
- Sopwith Dolphin Mk II: Eine Variante, die einige strukturelle Verbesserungen und modifizierte Flügel aufwies, jedoch in geringerer Zahl produziert wurde.
Nachwirkungen und Ende des Einsatzes
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde die Dolphin schrittweise aus dem aktiven Dienst genommen, da sie durch modernere Jäger ersetzt wurde. Obwohl sie im Vergleich zu anderen Flugzeugen ihrer Zeit als fortschrittlich galt, wurde die Produktion nach dem Krieg eingestellt. Einige Dolphins blieben jedoch bis Anfang der 1920er Jahre im Dienst, bevor sie endgültig außer Dienst gestellt wurden.
Bedeutung und Erbe der Sopwith Dolphin
Die Sopwith Dolphin war eines der modernsten und leistungsfähigsten Jagdflugzeuge, die während des Ersten Weltkriegs entwickelt wurden. Sie stellte einen wichtigen Schritt in der Entwicklung von Jagdflugzeugen dar und zeigte, wie aerodynamische Innovationen und stärkere Motoren die Leistungsfähigkeit von Flugzeugen verbessern konnten.
Obwohl sie nicht so berühmt wurde wie die Sopwith Camel, war die Dolphin bei ihren Piloten sehr beliebt und erwies sich als hervorragendes Höhenflugzeug. Ihr Design war ein Hinweis auf die Zukunft der Luftfahrt, in der Geschwindigkeit, Manövrierfähigkeit und hohe Feuerkraft die Schlüsselmerkmale von Kampfflugzeugen wurden.
Fazit
Die Sopwith Dolphin 5F.1 war ein fortschrittliches Jagdflugzeug des Ersten Weltkriegs, das sich durch seine hervorragenden Leistungen in großen Höhen, seine starke Bewaffnung und seine innovative Konstruktion auszeichnete. Obwohl es nicht die Bekanntheit anderer Flugzeuge wie der Camel erreichte, spielte die Dolphin eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der britischen Luftstreitkräfte und hinterließ ein Erbe als eines der leistungsfähigsten Jagdflugzeuge ihrer Zeit.