M7B2-Panzerhaubitze
- Technik-Museum Sinsheim
Die M7B2 Priest war eine selbstfahrende Panzerhaubitze, die während des Zweiten Weltkriegs entwickelt wurde. Die M7-Serie basierte auf dem Fahrgestell des M3 Lee/Grant Panzers und war mit einer 105 mm Haubitze ausgestattet. Die Bezeichnung "Priest" wurde von britischen Soldaten geprägt, weil das Maschinengewehr auf der Fahrzeugoberseite einer Kanzel in einer Kirche ähnelte.
Die M7B2 war eine verbesserte Version der ursprünglichen M7, die einige Modifikationen erhielt, um die Anforderungen an die Feuerunterstützung in der modernen Kriegsführung zu erfüllen. Sie spielte eine wichtige Rolle in der Nachkriegszeit und im Koreakrieg.
Technische Daten der M7B2 Panzerhaubitze
- Bezeichnung: M7B2 Priest
- Typ: Selbstfahrende Panzerhaubitze
- Hersteller: American Locomotive Company und andere
- Entwicklungszeitraum: 1942 (ursprüngliche M7), Modifikation zur M7B2 in den 1950er Jahren
- Einsatzbeginn: 1942 (M7), 1950er Jahre (M7B2)
- Produktionsmenge: Über 4.000 Fahrzeuge in der gesamten M7-Serie
Bewaffnung
- Hauptwaffe:
- 105 mm M2A1 Haubitze
- Reichweite: Bis zu 11.200 Meter
- Munition: HE (hochexplosiv), Rauch, Leucht, und verschiedene Panzerabwehrgeschosse
- Sekundärwaffen:
- 12,7 mm Browning M2 Maschinengewehr zur Flugabwehr und Verteidigung gegen Infanterie
Abmessungen
- Länge: 6,02 Meter
- Breite: 2,87 Meter
- Höhe: 2,89 Meter
- Gewicht: 25,5 Tonnen
Panzerung
- Panzerung: Geschweißte Stahlplatten
- Dicke: 12 mm bis 25 mm
- Schutz vor Kleinwaffenfeuer und Artilleriesplittern
Mobilität
- Motor: Continental R975 C1 9-Zylinder luftgekühlter Benzinmotor mit 400 PS
- Höchstgeschwindigkeit: 38 km/h auf der Straße
- Reichweite: ca. 193 km auf der Straße
- Antrieb: Kettenfahrzeug mit verbesserter Geländegängigkeit
Besatzung
- Besatzung: 7 Mann (Kommandant, Fahrer, Richtschütze, Ladeschütze, zwei weitere Artilleristen)
Geschichte und Entwicklung
Die M7 Priest wurde 1942 entwickelt, um den alliierten Streitkräften eine mobile und selbstfahrende Artillerie zu bieten, die mit mechanisierten Einheiten Schritt halten konnte. Sie basierte auf dem Fahrgestell des M3 Lee/Grant, das bereits in großen Stückzahlen verfügbar war. Die Hauptwaffe, eine 105 mm Haubitze, war die Standardwaffe der US-amerikanischen Feldartillerie und bot starke Feuerunterstützung für die Infanterie und Panzerverbände.
Entwicklung zur M7B2
Die ursprüngliche M7 hatte einige Einschränkungen, insbesondere was die Schusswinkel der Haubitze betraf. Die M7B2, die in den frühen 1950er Jahren entwickelt wurde, erhielt Modifikationen, um die Feuerkraft und die Schusswinkel zu verbessern. Die Hauptänderung bestand darin, die Erhöhung der Haubitze zu vergrößern, sodass sie auch höhere Schussbahnen für indirektes Feuer bieten konnte.
Diese Modifikation war besonders nützlich in hügeligen und bergigen Gebieten, wie sie im Koreakrieg vorkamen, wo steilere Schussbahnen erforderlich waren. Die M7B2 ermöglichte der Besatzung, die Haubitze in einem Winkel von bis zu 65° zu heben, was einen Vorteil in Feuergefechten in schwierigem Gelände bot.
Einsatzgebiete
Zweiter Weltkrieg
Obwohl die M7B2 erst nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt wurde, war die ursprüngliche M7 Priest während des Krieges in allen großen alliierten Operationen im Einsatz, einschließlich der Landung in der Normandie (D-Day) und der Befreiung Westeuropas. Die M7 unterstützte die Infanterie mit Artilleriefeuer und war ein wesentliches Element in der Taktik der gepanzerten und mechanisierten Einheiten.
Koreakrieg
Die M7B2 wurde hauptsächlich im Koreakrieg verwendet. Die steilen Berge und das schwierige Terrain erforderten eine verbesserte Artillerieunterstützung, und die M7B2 erfüllte diese Rolle effektiv. Die Möglichkeit, die Haubitze in steilen Winkeln zu heben, machte sie besonders nützlich für indirektes Feuer auf feindliche Stellungen.
Nachkriegszeit
Nach dem Koreakrieg wurde die M7B2 von vielen Nationen eingesetzt, darunter auch von NATO-Staaten. Einige Fahrzeuge blieben bis in die 1960er Jahre im Dienst, bevor sie durch modernere Artilleriesysteme wie die M109 Panzerhaubitze ersetzt wurden.
Stärken und Schwächen
Stärken
- Mobilität: Die M7B2 basierte auf einem Kettenfahrzeug, das eine hohe Mobilität und gute Geländegängigkeit bot. Dies machte sie ideal für den Einsatz mit mechanisierten Truppen und in schwierigen Gelände.
- Feuerkraft: Die 105 mm Haubitze war eine bewährte Waffe, die in der Lage war, eine Vielzahl von Zielen zu bekämpfen, einschließlich befestigter Stellungen, Infanterie und leichter Panzer.
- Flexibilität bei der Schussbahn: Die M7B2 ermöglichte höhere Schusswinkel, was sie besonders nützlich für indirektes Feuer in hügeligem und bergigem Gelände machte.
Schwächen
- Begrenzter Schutz: Obwohl die M7B2 eine leichte Panzerung hatte, war sie nur gegen Kleinwaffenfeuer und Artilleriesplitter geschützt. Sie war anfällig für direkte Treffer von Panzerabwehrwaffen oder schweren Maschinengewehren.
- Veraltete Technik: Bis in die 1950er Jahre galt die M7B2 als veraltet im Vergleich zu moderneren Panzerhaubitzen, die über fortschrittlichere Zielsysteme und stärkere Panzerungen verfügten.
Zusammenfassung
Die M7B2 Panzerhaubitze war eine wichtige Weiterentwicklung der ursprünglichen M7 Priest, die während des Zweiten Weltkriegs eine zentrale Rolle in der US-Artillerie spielte. Die Modifikationen der M7B2, insbesondere die verbesserte Erhöhung der Haubitze, machten sie zu einem effektiven Waffensystem für den Koreakrieg und spätere Konflikte. Obwohl die M7B2 in den 1960er Jahren durch modernere Artilleriesysteme ersetzt wurde, bleibt sie ein Symbol für die mobile Artillerieunterstützung, die in der mechanisierten Kriegsführung eine entscheidende Rolle spielte.