M10 Achilles
- Panzermuseum Munster
Der M10 Achilles war eine britische Variante des amerikanischen M10 Wolverine Jagdpanzers, der während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt wurde. Der M10 Wolverine war ursprünglich ein amerikanischer Jagdpanzer, der mit einer 76,2 mm M7-Kanone ausgestattet war. Die britische Version, der Achilles, wurde mit einer stärkeren 17-Pfünder (76,2 mm) Panzerabwehrkanone ausgestattet, um die Feuerkraft zu erhöhen und gegen die stark gepanzerten deutschen Panzer wie den Tiger I und den Panther effektiver zu sein.
Technische Daten des M10 Achilles
- Bezeichnung: M10 Achilles (offizielle Bezeichnung: 17-pdr SP Achilles)
- Typ: Jagdpanzer
- Hersteller: Ford Motor Company, General Motors
- Einsatzbeginn: 1944
- Basismodell: M10 Wolverine
Bewaffnung
- Hauptwaffe: 76,2 mm Ordnance QF 17-pdr (17-Pfünder Panzerabwehrkanone)
- Munition: Panzerbrechende Granaten (AP), APDS (panzerbrechende Treibkäfigmunition), hochexplosive Granaten (HE)
- Durchschlagskraft: Bis zu 171 mm Panzerung auf 1.000 Meter mit APDS
- Effektive Reichweite: 2.000–3.000 Meter
- Sekundärwaffen:
- 12,7 mm Browning M2 Maschinengewehr für die Nahverteidigung
Abmessungen
- Länge: 6,83 Meter
- Breite: 3,05 Meter
- Höhe: 2,57 Meter
- Gewicht: 29,6 Tonnen (Gefechtsgewicht)
Panzerung
- Panzerung: 9–57 mm (geschweißte und gegossene Platten)
- Der Achilles war relativ leicht gepanzert und hatte eine offene Oberseite, die ihn anfällig für Artillerie- und Luftangriffe machte.
Mobilität
- Motor: GM 6046 Twin-Diesel (zwei Detroit V6-Dieselmotoren)
- Leistung: 375 PS
- Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h auf der Straße
- Reichweite: ca. 300 km
- Antrieb: Kettenfahrzeug mit gutem Geländeverhalten
Besatzung
- Besatzung: 5 Mann (Kommandant, Fahrer, Funker, Richtschütze, Ladeschütze)
Geschichte und Entwicklung
Der M10 Wolverine wurde von den USA als mobiler Jagdpanzer konzipiert, um feindliche Panzer aus größerer Entfernung zu bekämpfen. Der Panzerjäger sollte schneller und leichter sein als die deutschen Panzerjäger und war mit einer 76,2 mm M7-Kanone bewaffnet, die jedoch im Verlauf des Krieges zunehmend Schwierigkeiten hatte, gegen stark gepanzerte deutsche Panzer wie den Tiger I und Panther effektiv zu sein.
Die Briten, die ebenfalls den M10 Wolverine nutzten, erkannten schnell die Notwendigkeit, die Feuerkraft des Fahrzeugs zu verbessern. Deshalb rüsteten sie die M10 mit ihrer bewährten und extrem leistungsstarken 17-Pfünder-Panzerabwehrkanone aus. Diese Waffe war eine der besten Panzerabwehrkanonen des Zweiten Weltkriegs und in der Lage, fast jeden deutschen Panzer zu durchschlagen, einschließlich des gefürchteten Tiger I und Panther.
Die britische Bezeichnung für die modifizierte Version des M10 mit der 17-Pfünder-Kanone war "Achilles". Diese Modifikation machte den M10 Achilles zu einem der gefährlichsten Panzerjäger auf dem europäischen Kriegsschauplatz.
Designmerkmale
- Offener Turm: Der Achilles, wie auch der M10 Wolverine, hatte einen offenen Turm, der den Vorteil bot, eine bessere Sicht und höhere Feuerrate zu ermöglichen. Allerdings war dies auch eine Schwäche, da die Besatzung nicht vor Luftangriffen und Artilleriesplittern geschützt war.
- Starke Bewaffnung: Die britische 17-Pfünder-Kanone war eine der besten Panzerabwehrwaffen ihrer Zeit. Mit panzerbrechender Munition konnte der Achilles selbst die schwer gepanzerten deutschen Fahrzeuge auf größere Entfernungen bekämpfen.
- Schwache Panzerung: Trotz der hervorragenden Bewaffnung war die Panzerung des Achilles relativ schwach. Die Besatzung musste sich auf Bewegung und taktische Hinterhalte verlassen, um erfolgreich zu sein, anstatt sich auf die Panzerung zu verlassen.
Einsatzgebiete
Der M10 Achilles wurde hauptsächlich in der Normandie-Kampagne nach der Invasion in der Normandie im Jahr 1944 eingesetzt. Er spielte eine wichtige Rolle in den alliierten Panzerjäger-Einheiten, die gegen die deutschen Panzerformationen kämpften. Die Fähigkeit des Achilles, die stärksten deutschen Panzer zu bekämpfen, machte ihn zu einem wichtigen Teil des britischen Panzerabwehrarsenals.
- Normandie und Nordwesteuropa: Der Achilles war an mehreren entscheidenden Schlachten beteiligt, darunter die Schlacht um Caen, die Falaise-Tasche und die Schlacht um die Ardennen.
- Italienische Front: Der Achilles wurde auch auf der italienischen Halbinsel eingesetzt, wo er ebenfalls gegen deutsche Panzer und Infanterie zum Einsatz kam.
Stärken und Schwächen
Stärken
- Überragende Feuerkraft: Die 17-Pfünder-Kanone war eine der stärksten Panzerabwehrkanonen im Zweiten Weltkrieg. Sie konnte die meisten deutschen Panzer auf große Entfernungen bekämpfen und zerstören.
- Mobilität: Der Achilles hatte eine gute Mobilität und Geschwindigkeit, was ihn zu einem flexiblen Jagdpanzer machte, der in schnellen Manövern und Hinterhaltsszenarien erfolgreich eingesetzt werden konnte.
- Verbesserte Bewaffnung gegenüber dem M10 Wolverine: Die britische Modifikation mit der 17-Pfünder-Kanone machte den Achilles deutlich kampfstärker als den ursprünglichen M10 Wolverine.
Schwächen
- Schwache Panzerung: Der Achilles war relativ leicht gepanzert und konnte nur begrenzten Schutz bieten. Dies machte ihn anfällig für Artillerie und Panzerabwehrwaffen, besonders im Nahkampf.
- Offener Turm: Der offene Turm war eine große Schwäche, da die Besatzung nicht vor Luftangriffen und Artilleriesplittern geschützt war.
- Anfällig im direkten Kampf: Obwohl der Achilles hervorragend gegen feindliche Panzer war, war er nicht dafür ausgelegt, in längere, direkte Gefechte verwickelt zu werden. Seine Taktik basierte auf Hinterhalten und schnellen Schüssen aus der Entfernung.
Zusammenfassung
Der M10 Achilles war eine erfolgreiche britische Modifikation des amerikanischen M10 Wolverine Jagdpanzers. Mit seiner leistungsstarken 17-Pfünder-Kanone war er in der Lage, die stärksten deutschen Panzer auf große Distanzen zu bekämpfen, was ihn zu einem wichtigen Teil der alliierten Panzerabwehr im späten Zweiten Weltkrieg machte. Trotz seiner relativ schwachen Panzerung und des offenen Turms war der Achilles ein sehr effektiver Jagdpanzer, besonders in Hinterhaltstaktiken und im Kampf auf Distanz. Seine Rolle in den entscheidenden Kampagnen in Nordwesteuropa und Italien machte ihn zu einem bedeutenden Fahrzeug in der Geschichte der alliierten Panzerstreitkräfte.