Let Z-37
- Technik-Museum Speyer
- Technik-Museum Sinsheim
- Flugzeugausstellung Hermeskeil
Die Let Z-37 (oft als Čmelák, was "Hummel" bedeutet, bezeichnet) ist ein tschechoslowakisches Agrarflugzeug, das in den 1960er Jahren von der Let Kunovice entwickelt wurde. Es wurde speziell für landwirtschaftliche Arbeiten, insbesondere das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln und Dünger, entwickelt und war eines der erfolgreichsten Agrarflugzeuge in der Geschichte der tschechoslowakischen Luftfahrt.
Geschichte und Entwicklung:
Die Z-37 wurde als Antwort auf den Bedarf an einem spezialisierten landwirtschaftlichen Flugzeug in der Tschechoslowakei entwickelt. Zu dieser Zeit war der Bedarf an effizienten Agrarflugzeugen, die große landwirtschaftliche Flächen schnell und kostengünstig bewirtschaften konnten, groß. Der Erstflug der Z-37 erfolgte 1963, und die Produktion begann im Jahr 1965. Das Flugzeug wurde sowohl für den heimischen Einsatz als auch für den Export gebaut und fand in vielen Ländern Anwendung.
Technische Daten der Let Z-37:
- Triebwerk:
- Typ: 9-Zylinder-Sternmotor M-462RF, luftgekühlt
- Leistung: 235 kW (320 PS)
- Leistung:
- Höchstgeschwindigkeit: ca. 190 km/h
- Reichweite: ca. 500 km
- Dienstgipfelhöhe: ca. 3.500 Meter
- Abmessungen:
- Länge: 8,54 Meter
- Spannweite: 13,63 Meter
- Höhe: 2,90 Meter
- Flügelfläche: 34,8 m²
- Gewicht:
- Leergewicht: ca. 1.300 kg
- Maximales Startgewicht: ca. 2.350 kg
- Nutzlast:
- Die Z-37 war in der Lage, bis zu 800 kg an Chemikalien oder Dünger in einem speziellen Tank hinter dem Cockpit zu transportieren und auszubringen.
- Besatzung:
- Ein Pilot (mit der Option eines zweiten Sitzes für einen Mechaniker oder Beobachter in einigen Modellen)
Besonderheiten und Design:
- Robuste Konstruktion: Die Z-37 war bekannt für ihre robuste Bauweise, die für den Einsatz in schwierigen landwirtschaftlichen Umgebungen entwickelt wurde. Sie konnte auf unbefestigten Flugfeldern operieren und war einfach zu warten.
- Doppeldecker-Design: Das Flugzeug hatte ein konventionelles Tiefdecker-Design mit einem hoch angesetzten, robusten Fahrwerk, das für den landwirtschaftlichen Einsatz und die Belastung beim Starten und Landen auf rauen Oberflächen geeignet war.
- Spezialisierung auf Agrararbeiten: Die Z-37 war mit einem speziellen System zum Ausbringen von Chemikalien oder Dünger ausgestattet. Der Tank für die Nutzlast befand sich direkt hinter dem Cockpit, und das Ausbringungssystem konnte große landwirtschaftliche Flächen in kurzer Zeit abdecken.
Varianten:
- Z-37A: Die ursprüngliche Version, die ab 1965 in Serie produziert wurde.
- Z-37A-2: Zweisitzige Version mit einem zusätzlichen Platz für einen Mechaniker oder Beobachter.
- Z-37T: Diese Version wurde mit einem Turboprop-Motor (Walter M-601) ausgestattet, der mehr Leistung und Effizienz bot. Sie war in den 1980er Jahren eine modernisierte Variante.
- Z-37A-3: Eine weitere verbesserte Version, die in späteren Jahren produziert wurde, um die Effizienz und Reichweite zu erhöhen.
Einsatz:
- Landwirtschaft: Die Hauptaufgabe der Z-37 war die landwirtschaftliche Bewirtschaftung, vor allem das Sprühen von Pestiziden und das Ausbringen von Düngemitteln. In den 1960er bis 1980er Jahren war sie in weiten Teilen Europas und in vielen anderen Ländern, einschließlich Kuba, weit verbreitet.
- Export: Die Z-37 wurde in mehrere Länder exportiert, darunter Ungarn, Polen, die DDR und andere sozialistische Staaten, aber auch in Länder außerhalb des Ostblocks wie Ägypten oder Syrien.
- Langfristiger Einsatz: Die Z-37 war ein zuverlässiges Flugzeug, und viele dieser Maschinen blieben bis weit in die 1990er Jahre im Einsatz. Einige wurden sogar zu Sportflugzeugen umgebaut oder für andere Zwecke verwendet.
Fazit:
Die Let Z-37 "Čmelák" war ein sehr erfolgreiches und langlebiges Agrarflugzeug, das über mehrere Jahrzehnte hinweg in landwirtschaftlichen Betrieben auf der ganzen Welt im Einsatz war. Mit ihrer robusten Bauweise und ihrer spezialisierten Ausrüstung erfüllte sie die Bedürfnisse der landwirtschaftlichen Luftfahrt und bleibt bis heute ein Symbol für tschechoslowakische Ingenieurskunst in der Luftfahrt.