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Hunting H126

Besucht am:
Hunting H126
  • Royal Air Force Museum Midlands

Die Hunting H.126 war ein experimentelles britisches Forschungsflugzeug, das von Hunting Aircraft in den frühen 1960er Jahren entwickelt wurde. Es wurde im Auftrag des britischen Ministry of Aviation gebaut, um neue Techniken für STOL (Short Take-Off and Landing)-Flugzeuge zu erforschen. Die H.126 war besonders für ihre Forschung zu den aerodynamischen Effekten der "Blown Flaps" bekannt, ein Konzept, bei dem Luft aus dem Triebwerk über die Tragflächen geblasen wurde, um den Auftrieb zu erhöhen.

Geschichte der Hunting H.126:

Das Flugzeug wurde als Teil eines Programms zur Verbesserung der STOL-Eigenschaften von Flugzeugen entwickelt, um sicherzustellen, dass sie auf kurzen und unvorbereiteten Pisten starten und landen konnten. Der Erstflug der H.126 fand am 26. März 1963 statt. Hunting Aircraft arbeitete an dem Projekt, um das Potenzial von "Blown Flaps" und anderer aerodynamischer Verbesserungen zu demonstrieren.

Die H.126 war eines der letzten Projekte von Hunting Aircraft, bevor das Unternehmen 1960 mit British Aircraft Corporation (BAC) fusionierte. Das Flugzeug diente als Testplattform und war einzigartig für seine ungewöhnliche Anordnung, bei der das Rolls-Royce RB108-Turbofantriebwerk Luft über die Flügel blies, um den Auftrieb zu erhöhen. Dadurch konnte das Flugzeug mit sehr niedrigen Geschwindigkeiten fliegen und besonders kurze Start- und Landestrecken erreichen.

Technische Daten der Hunting H.126:

  • Besatzung: 1 Pilot
  • Länge: 15,9 m
  • Spannweite: 9,14 m
  • Höhe: 4,06 m
  • Leermasse: 4.500 kg
  • Maximale Startmasse: 7.000 kg
  • Antrieb: 1 × Rolls-Royce RB108 Turbofan
  • Höchstgeschwindigkeit: ca. 315 km/h
  • Flügelbelastung: Reduziert durch geblasene Flügeltechnologie
  • Forschungsschwerpunkt: Kurzstart- und Landetechnologien, insbesondere geblasene Flügel

Besonderheiten:

  • Blown Flaps: Die Hauptinnovation der H.126 war das Blown Flaps-System, bei dem Luft aus den Triebwerken über die Flügel geblasen wurde, um den Auftrieb auch bei niedrigen Geschwindigkeiten signifikant zu erhöhen. Dies ermöglichte dem Flugzeug, auf sehr kurzen Strecken zu starten und zu landen.
  • Forschungsplattform: Die H.126 wurde hauptsächlich als Testflugzeug genutzt und spielte eine wichtige Rolle in der Erforschung aerodynamischer Konzepte, die später für moderne STOL-Flugzeuge verwendet wurden.

Einsatz und Bedeutung:

Obwohl die Hunting H.126 nie in die Serienproduktion ging, diente sie als wertvolle Forschungsplattform für die britische Luftfahrt. Die Ergebnisse der Tests mit der H.126 flossen in die Entwicklung moderner STOL-Technologien ein, die sowohl in militärischen als auch in zivilen Flugzeugen Anwendung fanden.

Das Flugzeug ist heute im Royal Air Force Museum in Cosford, Großbritannien, ausgestellt und bleibt ein bedeutendes Beispiel für experimentelle Luftfahrtforschung.

Fazit:

Die Hunting H.126 war ein einzigartiges Flugzeug, das wertvolle Erkenntnisse über die Verwendung von Blown Flaps zur Verbesserung der Kurzstart- und Landeleistung lieferte. Obwohl es nie in Serie ging, war es ein wichtiger Schritt in der Entwicklung moderner STOL-Technologie.

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