Curtiss Kittyhawk IV
- RAF Museum London
Die Curtiss P-40 Kittyhawk IV (auch bekannt als P-40N) war eine der letzten Versionen des berühmten Jagdflugzeugs Curtiss P-40, das während des Zweiten Weltkriegs von den alliierten Streitkräften eingesetzt wurde. Das Flugzeug war als robustes, kampferprobtes Jagdflugzeug bekannt und wurde in verschiedenen Varianten von 1939 bis 1944 produziert. Die P-40, insbesondere die "Kittyhawk"-Variante, wurde von der Royal Air Force (RAF) und anderen Commonwealth-Luftstreitkräften, wie denen von Australien und Neuseeland, verwendet.
Geschichte der Curtiss P-40 Kittyhawk IV:
- Entwicklung: Die Curtiss P-40 wurde in den späten 1930er Jahren als Weiterentwicklung der Curtiss P-36 entwickelt. Die Kittyhawk IV, auch als P-40N bekannt, war eine der späten Produktionsversionen, die einige wesentliche Verbesserungen gegenüber früheren Versionen, wie der P-40E und der P-40F, aufwies. Die P-40 war bekannt für ihre robuste Bauweise und ihre Fähigkeit, unter schwierigen Bedingungen zu operieren. Allerdings war sie in Bezug auf Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit unterlegen, verglichen mit modernen Jagdflugzeugen wie der Messerschmitt Bf 109 oder der Focke-Wulf Fw 190.
- Einsatzgebiete: Die Kittyhawk IV war besonders in den pazifischen und nordafrikanischen Kriegsschauplätzen aktiv. Sie wurde von den Alliierten in der Wüstenkampagne in Nordafrika sowie im Pazifik, in Burma und auf dem China-Burma-Indien-Schauplatz gegen die japanischen Streitkräfte eingesetzt. Sie war ein zuverlässiges Arbeitspferd für die alliierten Luftstreitkräfte.
- Spätere Verbesserungen: Die Kittyhawk IV war eine Weiterentwicklung der P-40-Modelle, die Verbesserungen in Leistung und Nutzlast mit sich brachte. Die P-40N (Kittyhawk IV) war leichter als frühere Modelle, was ihre Leistung insbesondere in Bezug auf Geschwindigkeit und Steigleistung verbesserte.
Technische Daten der Curtiss P-40N Kittyhawk IV:
- Besatzung: 1 (Pilot)
- Länge: 10,16 m
- Spannweite: 11,38 m
- Höhe: 3,76 m
- Flügelfläche: 21,92 m²
- Leermasse: 2.560 kg
- Maximale Startmasse: 3.990 kg
- Antrieb: 1 × Allison V-1710-81 flüssigkeitsgekühlter V-12-Motor mit 1.360 PS (1.014 kW)
- Höchstgeschwindigkeit: 608 km/h in 3.050 m Höhe
- Reisegeschwindigkeit: 480 km/h
- Reichweite: 1.207 km mit externen Zusatztanks
- Dienstgipfelhöhe: 11.890 m
- Steigleistung: 14 m/s
- Bewaffnung:
- 6 × 12,7-mm-Browning-M2-Maschinengewehre in den Tragflächen
- Bombenlast: bis zu 450 kg Bomben oder 6 Raketen für Bodenangriffe
Besondere Merkmale:
- Robustheit: Die P-40, einschließlich der Kittyhawk IV, war für ihre robuste Bauweise bekannt. Sie konnte erhebliche Schäden im Kampf einstecken und trotzdem weiterfliegen. Dies machte sie besonders wertvoll in schwierigen Einsatzgebieten wie dem Nordafrika- oder Pazifikschauplatz.
- Vielseitigkeit: Die Kittyhawk IV war sowohl in der Luft-Luft-Kampfführung als auch bei Luft-Boden-Einsätzen effektiv. Sie wurde für Jagdeinsätze, Bodenangriffe, Eskortmissionen und Aufklärung verwendet.
- Verbesserte Flugleistung: Die P-40N-Version war leichter als frühere Modelle und verfügte über eine höhere Geschwindigkeit und bessere Steigleistung. Diese Verbesserungen halfen, die Leistungsnachteile gegenüber den fortschrittlicheren Jagdflugzeugen der Achsenmächte auszugleichen.
Einsatzgeschichte:
- Nordafrika: Die P-40 Kittyhawk IV spielte eine bedeutende Rolle in der Wüstenkampagne in Nordafrika, wo sie von der RAF und anderen alliierten Luftstreitkräften gegen die Luftwaffe und das italienische Regia Aeronautica eingesetzt wurde. Die robusten Jagdbomber führten Angriffe auf feindliche Panzer- und Bodentruppen durch und eskortierten Bomber zu ihren Zielen.
- Pazifik: Im Pazifik war die P-40N eine wichtige Stütze der alliierten Luftstreitkräfte, insbesondere im Kampf gegen die japanische Luftwaffe. Ihre Rolle in der Verteidigung von Australien und Neuguinea sowie bei Angriffen auf japanische Stellungen in den pazifischen Inseln war entscheidend.
- China-Burma-Indien-Theater: In Südostasien kämpften die P-40-Staffeln der Alliierten auch gegen die japanischen Streitkräfte. Hier erlangte die P-40 Berühmtheit durch ihre Verbindung zu den Flying Tigers, einer amerikanischen Freiwilligengruppe, die im Dienst der chinesischen Luftwaffe flog und gegen die Japaner kämpfte.
- Einschränkungen: Trotz ihrer Robustheit und Vielseitigkeit war die Kittyhawk IV in einigen Bereichen den moderneren Jagdflugzeugen der Achsenmächte unterlegen. Sie war schwerfällig im Vergleich zu Flugzeugen wie der Messerschmitt Bf 109 und hatte nicht die Spitzengeschwindigkeit oder die Manövrierfähigkeit dieser Jäger.
Varianten der P-40:
- P-40B/C (Tomahawk): Frühe Versionen, die von der RAF als Tomahawk bezeichnet wurden und vor allem in den Anfangsjahren des Krieges verwendet wurden.
- P-40E (Kittyhawk I): Die erste Version, die mit 6 Maschinengewehren bewaffnet war und eine verbesserte Bewaffnung und Motorleistung hatte.
- P-40F (Kittyhawk II): Diese Version war mit einem Merlin-Motor ausgestattet, um die Höhenleistung zu verbessern.
- P-40N (Kittyhawk IV): Die leichteste und schnellste Version der P-40-Serie mit einigen Verbesserungen an Struktur und Leistung.
Fazit:
Die Curtiss P-40 Kittyhawk IV (P-40N) war eine der letzten und besten Versionen der P-40-Serie, die sich während des Zweiten Weltkriegs als vielseitiges und zuverlässiges Jagdflugzeug bewährte. Obwohl sie den fortschrittlicheren Jagdflugzeugen der Achsenmächte in Bezug auf Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit unterlegen war, machte ihre robuste Bauweise sie zu einem wertvollen Flugzeug in vielen verschiedenen Einsatzszenarien. Die Kittyhawk IV war insbesondere in Nordafrika und im Pazifik von entscheidender Bedeutung und trug wesentlich zum Erfolg der alliierten Luftstreitkräfte bei.