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Britsh Aerospace Skyflash

Besucht am:
Britsh Aerospace Skyflash
  • Royal Air Force Museum Midlands

Die Skyflash war eine Luft-Luft-Rakete der British Aerospace (BAe), die in den 1970er Jahren entwickelt wurde. Sie basierte auf der US-amerikanischen AIM-7 Sparrow, wurde jedoch für die Bedürfnisse der britischen Luftstreitkräfte modifiziert. Die Skyflash wurde als Mittelstrecken-Rakete für den Luftkampf und zur Abwehr von feindlichen Flugzeugen auf mittleren bis großen Entfernungen entwickelt. Sie war eine der wichtigsten Waffen im Arsenal der britischen Royal Air Force (RAF) und wurde vor allem auf der Panavia Tornado eingesetzt.

Technische Daten der Skyflash

  • Bezeichnung: Skyflash
  • Typ: Mittelstrecken-Luft-Luft-Rakete
  • Hersteller: British Aerospace (BAe)
  • In Dienst gestellt: 1978
  • Einsatzzeit: 1978–1990er Jahre

Abmessungen

  • Länge: 3,66 Meter
  • Durchmesser: 20,3 cm
  • Spannweite: 1,02 Meter (Steuerflächen)
  • Gewicht: Ca. 193 kg

Antrieb

  • Raketenmotor: Feststoffraketenantrieb

Leistung und Reichweite

  • Maximale Reichweite: Ca. 45 km (je nach Abschusshöhe und -geschwindigkeit)
  • Geschwindigkeit: Mach 4 (ca. 4.900 km/h)

Lenkung und Steuerung

  • Zielsteuerung: Halbaktive Radar-Lenkung – Die Skyflash verwendet ein halbaktives Radarlenksystem, bei dem das Trägerflugzeug das Ziel mit Radar anstrahlt, während die Rakete die reflektierten Radarwellen verfolgt und sich auf das Ziel zubewegt. Diese Technologie war effektiv gegen hochfliegende und manövrierfähige Ziele.
  • Flugsteuerung: Die Rakete verfügte über vier aerodynamische Steuerflächen, die ihr eine hohe Manövrierfähigkeit verliehen.

Gefechtskopf

  • Sprengkopfgewicht: 30 kg hochexplosiver Splittergefechtskopf
  • Zündung: Näherungszünder und Aufschlagzünder, um sicherzustellen, dass der Sprengkopf in der Nähe des Ziels explodiert und maximalen Schaden anrichtet.

Geschichte und Entwicklung

Die Skyflash-Rakete wurde entwickelt, um den wachsenden Bedarf der Royal Air Force an einer fortschrittlichen Mittelstrecken-Luft-Luft-Rakete zu decken. Sie basiert auf der amerikanischen AIM-7 Sparrow, die bereits im Einsatz war, jedoch mit mehreren wichtigen Verbesserungen.

Ziele der Entwicklung

Die britische Version der Sparrow wurde mit einem verbesserten Suchkopf, einer genaueren Zielverfolgung und einer höheren Störresistenz ausgestattet. Diese Anpassungen sollten die Treffsicherheit und die Wirksamkeit der Rakete gegen feindliche Flugzeuge verbessern, insbesondere in stark gestörten elektromagnetischen Umgebungen, wie sie während des Kalten Krieges häufig erwartet wurden.

Erfolgreiche Integration

Die Skyflash wurde auf verschiedenen britischen Kampfflugzeugen eingesetzt, darunter:

  • Panavia Tornado ADV (Air Defence Variant): Der Hauptträger der Skyflash, der für Luftüberlegenheitsmissionen und die Abwehr feindlicher Bomber optimiert war.
  • Phantom FGR.2: Ebenfalls in der RAF im Einsatz, bot die Skyflash den Phantom-Abfangjägern eine effektive Waffe im Luftkampf.

Einsatzgebiete und Plattformen

Die Skyflash war das primäre Luft-Luft-Waffensystem der Panavia Tornado ADV-Jets der Royal Air Force. Diese Flugzeuge wurden zur Luftverteidigung Großbritanniens und in anderen NATO-Einsätzen eingesetzt. Die Rakete war auch ein wichtiger Bestandteil des Luftabwehrsystems im Kalten Krieg und sollte der sowjetischen Bedrohung durch Bomber und Jagdflugzeuge entgegentreten.

Neben der RAF wurde die Skyflash auch von anderen Nationen übernommen:

  • Schweden: Die Skyflash wurde auf den Saab 37 Viggen-Jagdflugzeugen eingesetzt.
  • Saudi-Arabien: Die saudische Luftwaffe setzte die Skyflash ebenfalls auf ihren Tornado ADV-Jets ein.

Stärken und Schwächen der Skyflash

Stärken

  • Verbesserte Radarverfolgung: Im Vergleich zur AIM-7 Sparrow verfügte die Skyflash über einen verbesserten Suchkopf, der eine genauere Zielerfassung ermöglichte, insbesondere in gestörten Umgebungen.
  • Hohe Geschwindigkeit: Mit einer Geschwindigkeit von Mach 4 war die Skyflash in der Lage, feindliche Flugzeuge auf große Entfernung schnell zu erreichen und zu bekämpfen.
  • Störresistenz: Die Skyflash war für elektronische Gegenmaßnahmen (ECM) weniger anfällig als ihre Vorgängerin, was ihre Effektivität in stark gestörten Kriegsgebieten erhöhte.

Schwächen

  • Abhängigkeit von Radaranstrahlung: Wie alle halbaktiven Radar-gelenkten Raketen war die Skyflash abhängig davon, dass das Trägerflugzeug das Ziel kontinuierlich mit Radar anstrahlt, bis die Rakete trifft. Dies schränkte die Bewegungsfreiheit des Trägerflugzeugs ein und machte es anfälliger für Gegenangriffe.
  • Begrenzte Manövrierfähigkeit bei Nahkämpfen: Obwohl die Skyflash eine gute Manövrierfähigkeit hatte, war sie nicht für Nahkampfsituationen optimiert und konnte bei schnellen, manövrierfähigen Zielen wie Kampfflugzeugen Schwierigkeiten haben, besonders im Nahbereich.
  • Veraltete Technologie: Mit dem Aufkommen der AIM-120 AMRAAM, die eine aktive Radarlenkung und eine "Fire-and-Forget"-Fähigkeit bot, wurde die Skyflash in den 1990er Jahren allmählich durch modernere Luft-Luft-Raketen ersetzt.

Zusammenfassung

Die British Aerospace Skyflash war eine bedeutende Mittelstrecken-Luft-Luft-Rakete, die in den 1970er Jahren entwickelt wurde und die Luftverteidigungsfähigkeiten der Royal Air Force maßgeblich verbesserte. Sie basierte auf der amerikanischen AIM-7 Sparrow, wurde jedoch für die britischen Anforderungen modifiziert, was ihre Präzision und Störresistenz steigerte. Die Skyflash war eine Schlüsselkomponente in der Luftverteidigung während des Kalten Krieges und wurde auf Flugzeugen wie der Panavia Tornado und der Phantom FGR.2 eingesetzt. Trotz ihrer Stärken wurde die Skyflash in den 1990er Jahren durch modernere Raketen wie die AIM-120 AMRAAM ersetzt, bleibt jedoch ein bedeutender Meilenstein in der britischen Luftwaffengeschichte.

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