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Airspeed Oxford

Besucht am:
Airspeed Oxford Mk I
  • RAF Museum London
  • MRDA - Luftfahrt

Die Airspeed Oxford war ein britisches Mehrzweck-Schulflugzeug, das während des Zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit eingesetzt wurde. Es wurde von Airspeed Ltd. als Trainingsflugzeug für Piloten, Bombenschützen, Funker und Navigatoren der Royal Air Force (RAF) entwickelt und war ein wichtiger Bestandteil der Flugausbildung während des Krieges.

Technische Daten (Airspeed Oxford Mk I):

  • Typ: Schulflugzeug für Piloten- und Navigationsausbildung
  • Hersteller: Airspeed Ltd.
  • Erstflug: 19. Juni 1937
  • Indienststellung: 1937
  • Produktionszeitraum: 1937–1945
  • Anzahl gebaut: ca. 8.751
  • Länge: 10,77 m
  • Spannweite: 16,26 m
  • Höhe: 3,07 m
  • Flügelfläche: 33,9 m²
  • Leergewicht: 2.494 kg
  • Maximales Startgewicht: 3.628 kg
  • Antrieb: 2 × Armstrong Siddeley Cheetah X Sternmotoren
    • Leistung: 2 × 375 PS (280 kW)
  • Höchstgeschwindigkeit: 306 km/h
  • Reisegeschwindigkeit: 246 km/h
  • Reichweite: 1.280 km
  • Dienstgipfelhöhe: 6.800 m
  • Besatzung: 2–4 (je nach Rolle)
  • Bewaffnung (nur in einigen Varianten):
    • 1 × flexibles 7,7-mm-Lewis-Maschinengewehr in der Frachtausführung
    • Bis zu 340 kg Bombenlast

Geschichte:

Entwicklung:

Die Airspeed Oxford wurde in den 1930er Jahren als militärische Version des zivilen Passagierflugzeugs Airspeed AS.6 Envoy entwickelt. Die britische Luftwaffe (RAF) benötigte ein Schulflugzeug, das verschiedene Aufgaben erfüllen konnte, darunter die Ausbildung von Mehrmotorenflugzeugpiloten, Navigations- und Bombenschützen sowie Funkern. Das zweimotorige Design und die robuste Bauweise machten die Oxford ideal für diese Anforderungen. Das Flugzeug absolvierte seinen Erstflug am 19. Juni 1937, und kurz darauf begann die Serienproduktion.

Einsatz:

Die Oxford war während des Zweiten Weltkriegs das Haupttrainingsflugzeug der RAF und vieler Luftstreitkräfte der Commonwealth-Staaten. Sie wurde in verschiedenen Ausbildungsrollen eingesetzt:

  • Pilotenausbildung: Die Oxford diente zur Ausbildung von Piloten für Mehrmotorenflugzeuge, was angesichts der zunehmenden Bedeutung von Bombern und Transportflugzeugen entscheidend war.
  • Navigations- und Bombenschützenausbildung: Ausgestattet mit Navigationsausrüstung und Bombenschützenpositionen ermöglichte die Oxford eine realitätsnahe Ausbildung für diese kritischen Luftkriegselemente.
  • Funker- und Bordschützenausbildung: In einigen Modellen wurden Maschinengewehre eingebaut, um Schützen und Funker in Luftkampfbedingungen auszubilden.

Die Oxford wurde sowohl von der RAF als auch von Luftstreitkräften vieler anderer Nationen eingesetzt, darunter Kanada, Australien, Neuseeland und Südafrika. Diese Länder setzten die Oxford auch in ihren Trainingsprogrammen im Rahmen des Empire Air Training Scheme (EATS) ein, einem massiven internationalen Pilotenausbildungsprogramm, das während des Zweiten Weltkriegs stattfand.

Varianten:

Die Oxford wurde in mehreren Varianten produziert, um unterschiedliche Ausbildungsanforderungen zu erfüllen:

  • Oxford Mk I: Die erste und am weitesten verbreitete Version, die für die Ausbildung von Piloten und Bombenschützen konzipiert wurde. Sie war mit einem Bombenschacht und einem Maschinengewehr ausgestattet.
  • Oxford Mk II: Diese Version war speziell für die Ausbildung von Funkern konzipiert und hatte keinen Bombenschacht.
  • Oxford Mk V: Eine spätere Version mit modifizierten Triebwerken.

Nach dem Krieg:

Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Oxford bei vielen Luftstreitkräften bis in die 1950er Jahre im Einsatz. Sie wurde zunehmend durch modernere Schulflugzeuge ersetzt, behielt jedoch in vielen Ländern ihre Bedeutung als Ausbildungsflugzeug. Viele Oxfords wurden nach dem Krieg für zivile Zwecke umgebaut, darunter für den Einsatz als Transportflugzeuge, Krankenwagen und Frachtflugzeuge.

Bedeutung:

Die Airspeed Oxford spielte eine wesentliche Rolle in der Ausbildung der alliierten Luftstreitkräfte und trug erheblich zur Luftüberlegenheit der Alliierten während des Zweiten Weltkriegs bei. Ihre Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit machten sie zu einem unverzichtbaren Schulungsflugzeug für eine Vielzahl von Luftkriegsaufgaben. Aufgrund ihrer weiten Verbreitung und der großen Produktionszahlen bleibt sie ein symbolträchtiges Flugzeug der Ausbildungsprogramme während des Zweiten Weltkriegs.

Viele erhaltene Exemplare der Airspeed Oxford sind heute in Museen auf der ganzen Welt zu sehen, und einige befinden sich noch im flugfähigen Zustand.

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