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Die Albatros D.Va war ein deutsches Jagdflugzeug des Ersten Weltkriegs, das von der Albatros Flugzeugwerke GmbH entwickelt wurde. Es war eine Weiterentwicklung der früheren D-Modelle (D.I bis D.III) und wurde 1917 in Dienst gestellt. Die Albatros-Jäger galten lange Zeit als das Rückgrat der deutschen Jagdfliegerei.
Technische Daten (Albatros D.Va):
- Typ: Jagdflugzeug
- Hersteller: Albatros Flugzeugwerke GmbH
- Erstflug: April 1917
- Indienststellung: Juli 1917
- Anzahl gebaut: ca. 1.612
- Länge: 7,33 m
- Spannweite: 9,05 m
- Höhe: 2,70 m
- Flügelfläche: 21,20 m²
- Leergewicht: 687 kg
- Maximales Startgewicht: 937 kg
- Antrieb: 1 × Mercedes D.IIIaü 6-Zylinder-Reihenmotor, wassergekühlt
- Leistung: 180 PS
- Höchstgeschwindigkeit: 187 km/h
- Steiggeschwindigkeit: 5,5 Minuten bis 1.000 m
- Dienstgipfelhöhe: 5.500 m
- Reichweite: 400 km
- Bewaffnung:
- 2 × 7,92-mm-MG 08/15 „Spandau“ Maschinengewehre (synchronisiert zum Durchschuss durch den Propellerkreis)
Geschichte:
Hintergrund und Entwicklung:
Die Albatros D.Va war das letzte und bekannteste Modell der Albatros-Jagdflugzeugreihe, die zu Beginn des Ersten Weltkriegs große Erfolge erzielte. Die Albatros D.III war bereits ein sehr erfolgreicher Jäger gewesen, insbesondere während des sogenannten „Bloody April“ 1917, als die britischen Verluste durch die deutschen Jagdflieger stark zunahmen.
Um die Leistung und Manövrierfähigkeit weiter zu verbessern, entwickelte Albatros die D.V und die spätere D.Va als Weiterentwicklungen der D.III. Obwohl das Design nur geringfügige Änderungen gegenüber der D.III aufwies, wurde die D.V schnell in Produktion genommen, da die deutschen Luftstreitkräfte dringend ein Nachfolgemodell benötigten.
Einsatz und Leistung:
Die Albatros D.Va trat im Sommer 1917 an der Westfront in den aktiven Einsatz. Trotz ihrer anfänglichen Erwartungen stellte sich schnell heraus, dass die D.Va keine signifikante Verbesserung gegenüber der D.III war. Das Flugzeug wies ähnliche strukturelle Schwächen auf, insbesondere bei den unteren Tragflächen, die dazu neigten, unter hoher Belastung zu brechen. Dies war ein Problem, das bereits bei der D.III aufgetreten war und nicht vollständig behoben wurde.
Dennoch blieb die Albatros D.Va das Rückgrat der deutschen Jagdstaffeln (Jastas), da sie in großer Zahl zur Verfügung stand. Bekannte deutsche Jagdflieger, darunter Manfred von Richthofen (der „Rote Baron“), flogen die Albatros, auch wenn einige Elitepiloten sie schließlich gegen die leistungsfähigeren Fokker Dr.I Dreidecker und später die Fokker D.VII austauschten.
Die D.Va war zwar nicht so wendig wie der Fokker Dr.I, aber schneller und stabiler im Horizontalflug. Dies machte sie zu einem geeigneten Flugzeug für Angriffe und Verteidigung in mittleren Höhen, auch wenn die britischen und französischen Jäger, wie die Sopwith Camel und die SPAD S.XIII, ihr zunehmend überlegen waren.
Schwächen und Kritik:
Trotz ihrer weit verbreiteten Nutzung litt die D.Va unter mehreren Konstruktionsproblemen:
- Flügelstruktur: Wie bei der D.III neigten die unteren Flügel unter Belastung zum Brechen. Dies führte zu einem Vertrauensverlust bei den Piloten.
- Begrenzte Wendigkeit: Obwohl sie in der Horizontalgeschwindigkeit vielen feindlichen Jägern ebenbürtig war, fehlte es der D.Va an Wendigkeit, insbesondere im Vergleich zu alliierten Flugzeugen wie der Sopwith Camel.
Diese Mängel führten dazu, dass die Albatros D.Va bereits ab Mitte 1918 von moderneren Flugzeugen wie der Fokker D.VII ersetzt wurde, die deutlich überlegen waren und den deutschen Jagdfliegern wieder eine technische Überlegenheit brachten.
Ende des Einsatzes:
Die Albatros D.Va blieb bis zum Ende des Ersten Weltkriegs im November 1918 im Einsatz, wurde aber zunehmend durch andere Typen verdrängt. Nach dem Krieg wurden die meisten verbliebenen Flugzeuge entweder verschrottet oder als Kriegsbeute beschlagnahmt. Einige Albatros D.Va-Maschinen wurden von anderen Nationen kurzzeitig genutzt oder in Museen und Sammlungen überführt.
Bedeutung:
Die Albatros D.Va war trotz ihrer Schwächen eines der meistgenutzten Jagdflugzeuge der deutschen Luftstreitkräfte während des Ersten Weltkriegs. Sie repräsentiert die Übergangsphase zwischen den frühen Kriegsflugzeugen und den moderneren, leistungsfähigeren Jägern, die später in den Konflikt eingeführt wurden. Der elegante, stromlinienförmige Rumpf und die charakteristischen Maschinengewehre machten sie zu einem ikonischen Flugzeug ihrer Zeit, und sie bleibt ein wichtiger Teil der Luftfahrtgeschichte des Ersten Weltkriegs.