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Sovjetunion
Technik_Entwicklung
1950
Beschreibung

Die Iljuschin Il-14 (russisch Ильюшин Ил-14, NATO-Codename: Crate) ist ein sowjetisches Kurz- und Mittelstrecken-Verkehrsflugzeug mit zwei Kolbenmotoren. Sie war die verbesserte Nachfolgerin der Il-12. Bis auf die Version Avia 14 Super war die Il-14 nicht mit Druckkabine ausgestattet.
Das Flugzeug wurde als Ersatz für die Iljuschin Il-12 entwickelt, dem Nachfolgemuster der Li-2. Der Erstflug fand am 13. Juli 1950 statt. Die Il-14 ist eine zweimotorige, als Tiefdecker ausgelegte Propellermaschine. Das Flugzeug wurde sowohl für zivile wie auch für militärische Zwecke, z. B. als Transportflugzeug, eingesetzt.

Die Projektierung begann 1947 direkt nach dem Erprobungsende der Il-12 und sah anfangs die Verwendung von zwei 18-Zylinder-Triebwerken ASch-73 vor, was aber nach einigen Überlegungen wieder verworfen wurde. Die Il-14 sollte im Betrieb der Il-12 auftretende Probleme mit der Enteisungsanlage durch von den Abgasen hervorgerufene Korrosion beseitigen und auch im Einmotorenflug bei niedriger Geschwindigkeit und in Turbulenzen beherrschbar sein. Bei Ausfall eines Motors während des Starts sollte das Flugzeug den Vorgang trotzdem erfolgreich durchführen können. Die dafür notwendigen Untersuchungen wurden mit staatlicher Finanzierung und Unterstützung durch das Aerohydrodynamische Institut (ZAGI) und das Institut für Flugforschung (LII) durchgeführt. Im Ergebnis dessen erhielt die Tragfläche der Il-14 ein durchgehendes SR-5-Profil und eine negative Pfeilung von 3° bei 1/4 Tiefe, die einen Strömungsabriss im Bereich der Querruder verhindern sollte. Als Antrieb entschied man sich für zwei ASch-82T, die im Gegensatz zum in der Il-12 verwendeten ASch-82FN 50 PS mehr Startleistung lieferten, einem um 15 % gesenkten Kraftstoffdurchsatz aufwiesen und mit neuentwickelten AW-50-Verstellluftschrauben mit 3,8 m Durchmesser ausgestattet waren.

Der erste Prototyp, der am 13. Juli 1950 erstmals geflogen wurde, war allerdings noch mit dem Trag- und Seitenleitwerk der Il-12 ausgerüstet und diente nur zur Erprobung des ASch-82T und der Bordsysteme. Das zweite, aufgrund der neuartigen Enteisungsanlage als Il-14P bezeichnete Flugzeug erhielt neben den neuen Tragflächen das typische eckige Seitenleitwerk mit um 17 % vergrößerter Fläche. Es startete am 1. Oktober 1950 zum Erstflug. Während der Erprobung wurden erstmals in der Sowjetunion Triebwerksausfälle während der kritischen Startphase praktisch getestet, die in der Folge ein für die Erteilung der Zulassung notwendiger Bestandteil der Prüfung wurden. Die anschließende staatliche Erprobung von Ende 1951 bis zum August des Folgejahres wurde erfolgreich durchlaufen und mit dem Beschluss zur Serienfertigung beendet. Die erste im Taschkenter Flugzeugwerk serienmäßig hergestellte Il-14P führte am 14. März 1954 ihren Erstflug durch und nach der erfolgreichen Einsatzerprobung bei teilweise extremen Temperaturen bis −55 °C begann am 30. November 1954 der Einsatz auf den Fluglinien der Aeroflot.

Der Großteil der 1348 produzierten Maschinen wurde bis 1958 in der Sowjetunion von den Werken Nr. 30 „Snamja Truda“ in Moskau und Nr. 84 in Taschkent gefertigt. 80 Maschinen wurden von 1956 bis 1959 in der DDR vom VEB Flugzeugwerke Dresden als Il-14P gefertigt. In der Tschechoslowakei wurde das Flugzeug unter der Bezeichnung Avia 14 in den Jiří-Dimitrov-Werken Prag-Letňany gebaut.[1] Später wurden die Avia 14/32 aus der Il-14M, die Avia 14/32A mit strukturell verstärktem Rumpf und höherer Abflugmasse, die Avia 14 Salon sowie die Fotomaschine Av 14FG entwickelt. Von 1958 bis 1962 wurden insgesamt 203 Avia 14 hergestellt.

Titelbild
Iljuschin IL-14
Galerie

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