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Grossbritannine
Technik_Entwicklung
1949
Beschreibung

Die vierstrahlige britische de Havilland DH.106 Comet war das erste in Serie gebaute Strahlverkehrsflugzeug der Welt. Hersteller war die de Havilland Aircraft Company (das erste Strahlverkehrsflugzeug überhaupt war jedoch der Prototyp Vickers Type 618 Nene-Viking, die mehr als ein Jahr vor der Comet, am 6. April 1948, zum Erstflug abhob). Die Comet war als Tiefdecker für zunächst 36 Passagiere ausgelegt. Die vier Triebwerke waren in die Tragflächenwurzeln integriert. Der Erstflug des Prototyps fand am 27. Juli 1949 statt. Am 4. Oktober 1958 überquerten zwei Comet 4, eine nach Osten und eine nach Westen, als erste Passagierjets den Atlantik im Nonstopflug.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges entstanden erstmals Pläne für ein ziviles Strahlverkehrsflugzeug. Bereits ab 1942 beschäftigte sich das Brabazon-Komitee um Geoffrey de Havilland, einem bekannten englischen Flugzeugbauer, mit der Entwicklung von Nachkriegsflugzeugen. Aus den vom Brabazon-Komitee unter dem Namen Brabazon IV zusammengefassten Anforderungen resultierte die DH-106 Comet, ein Tiefdecker mit vier de Havilland Ghost-Strahltriebwerken. Der Prototyp der Comet startete am 27. Juli 1949 zum Erstflug.

Am 2. Mai 1952 nahm die British Overseas Airways Corporation (BOAC), die von Anfang an maßgeblich an der Planung beteiligt gewesen war, als erste Gesellschaft weltweit den planmäßigen Liniendienst mit einem Düsenverkehrsflugzeug auf. Der Erfolg der Düsenverkehrsflugzeuge war vorauszusehen. Die Comet verkürzte mit ihrer Reisegeschwindigkeit von 800 km/h die Reisedauer auf die Hälfte, war vibrationsfrei und ruhig. Dies führte schnell zu zahlreichen Bestellungen bei de Havilland.

Bald kam es jedoch zu Unfällen wegen mangelhafter aerodynamischer Leistung beim Start des Flugzeuges. Es mussten einige konstruktive Veränderungen vorgenommen werden. Außerdem wurde die Pilotenschulung verbessert. Nachdem diese Probleme behoben waren, stürzten mehrere Comet 1 aufgrund von Materialermüdung ab, was zeitweise eine weltweite Stilllegung aller Comet-Maschinen zur Folge hatte (siehe Unterkapitel Unfallserie 1953–1954). Dies führte auch zur Stornierung eines im August 1952 erteilten Auftrags der Pan American World Airways über drei Comet 3.[2]

Die Comet waren im ersten Betriebsjahr 104,6 Millionen Meilen geflogen und hatten dabei 28.000 Passagiere befördert.[3]

De Havilland entwickelte weitgehende Verbesserungen, die schließlich als Comet Mk IV in den Varianten Comet 4, 4B und 4C verkauft wurden. Im Betrieb erwiesen sich diese Maschinen als überaus zuverlässig – die britische Marine setzte bis Mitte 2011 auf der Comet 4C basierende Seeaufklärer ein – allerdings war einerseits der Ruf des Typs durch die Probleme mit der Comet 1 beschädigt, andererseits verlor de Havilland durch die Unfallserie und die dadurch notwendige Neuentwicklung wertvolle Zeit, welche die französischen und amerikanischen Konkurrenten Sud Aviation, Boeing und Douglas Aircraft Company nutzen konnten, um ihre Modelle Caravelle, Boeing 707 und Douglas DC-8 auszureifen und erfolgreich am Markt zu platzieren. Als die Comet 4 schließlich im Oktober 1958 den Liniendienst aufnahm, wurden auch die ersten wesentlich größeren und leistungsfähigen 707 in Dienst gestellt, die Caravelle und die DC-8 folgten im Jahr danach.

Bei der Entwicklung der Caravelle wurde zur Beschleunigung des Projektes in einer ersten britisch-französischen Zusammenarbeit die Nase und das Cockpit von der Comet übernommen

Titelbild
de Havilland Comet
Galerie

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