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Grossbritannien
Technik_Entwicklung
1934
Beschreibung

Die de Havilland DH.89 Dominie war eine militärische Version des beliebten britischen Doppeldecker-Verkehrsflugzeugs de Havilland DH.89 Dragon Rapide. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg als leichtes Transportflugzeug und Verbindungsflugzeug eingesetzt. Die Dominie war bekannt für ihre Vielseitigkeit, Zuverlässigkeit und einfache Handhabung und blieb lange nach dem Krieg im Dienst.

Geschichte der de Havilland DH.89 Dominie:

  • Entwicklung: Die Dominie war eine direkte Ableitung der de Havilland DH.89 Dragon Rapide, die 1934 als kleines Zivilflugzeug für den Personenverkehr entwickelt wurde. Die Dragon Rapide erwies sich als erfolgreiches, leichtes Verkehrsflugzeug für Kurzstreckenflüge und fand schnell breite Anwendung bei Fluggesellschaften und zivilen Betreibern weltweit.

    Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs erkannte die britische Regierung den Bedarf an einem leichten Transport- und Schulflugzeug, das auch als Sanitätsflugzeug oder für Verbindungsmissionen eingesetzt werden konnte. Die bereits bewährte Dragon Rapide wurde mit einigen Anpassungen für militärische Zwecke in die Dominie umgewandelt.

  • Erster Einsatz: Die Dominie trat 1940 in den Dienst der Royal Air Force (RAF). Sie wurde hauptsächlich für Schulungs- und Transportaufgaben sowie als Verbindungsflugzeug zwischen verschiedenen Militäreinheiten eingesetzt. Ihre Robustheit und Vielseitigkeit machten sie für eine Vielzahl von Aufgaben geeignet, einschließlich der Schulung von Navigations- und Funkpersonal.
  • Nachkriegsnutzung: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Dominies wieder in den zivilen Bereich überführt oder weiterhin in militärischen Funktionen genutzt. Sie wurde von Luftstreitkräften auf der ganzen Welt betrieben und diente bis in die 1960er Jahre hinein.

Technische Daten der de Havilland DH.89 Dominie:

  • Besatzung: 1 bis 2 (Pilot und Co-Pilot)
  • Kapazität: 6 bis 8 Passagiere (oder Verwundete in der Sanitätsversion)
  • Länge: 10,52 m
  • Spannweite: 14,63 m
  • Höhe: 3,12 m
  • Flügelfläche: 32,6 m²
  • Leermasse: 1.640 kg
  • Maximale Startmasse: 2.540 kg
  • Antrieb: 2 × de Havilland Gipsy Six Sechszylinder-Reihenmotoren mit je 200 PS (149 kW)
  • Höchstgeschwindigkeit: 253 km/h
  • Reisegeschwindigkeit: 209 km/h
  • Reichweite: 920 km
  • Dienstgipfelhöhe: 5.030 m
  • Steigleistung: 3,8 m/s

Besondere Merkmale:

  • Robustes Doppeldeckerdesign: Die Dominie, wie die Dragon Rapide, war ein Doppeldeckerflugzeug mit zwei Motoren. Das Doppeldeckerdesign ermöglichte eine hohe Manövrierfähigkeit und Stabilität bei niedrigen Geschwindigkeiten, was besonders für kurze Start- und Landebahnen nützlich war.
  • Vielseitigkeit: Die Dominie wurde für eine Vielzahl von Aufgaben eingesetzt, darunter Transport, Schulung, Sanitätstransport und als Verbindungsflugzeug. Ihre Fähigkeit, auf unbefestigten Pisten zu operieren, machte sie besonders für Einsätze in abgelegenen Gebieten geeignet.
  • Leicht zu warten: Die Konstruktion der Dominie war einfach, und sie war im Vergleich zu moderneren Flugzeugen leicht zu warten und zu reparieren. Dies machte sie besonders in Kriegszeiten nützlich, wo schnelle Instandsetzung und Verfügbarkeit von entscheidender Bedeutung waren.

Einsatzgeschichte:

  • Zweiter Weltkrieg: Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Dominie von der Royal Air Force und anderen britischen Streitkräften in vielen Rollen eingesetzt. Sie diente als leichtes Transportflugzeug für Personal und Ausrüstung sowie als Sanitätsflugzeug für die Evakuierung von Verwundeten. Besonders wertvoll war die Dominie für Verbindungsaufgaben zwischen verschiedenen militärischen Einrichtungen.
  • Schulung von Navigations- und Funkpersonal: Eine ihrer wichtigsten Rollen war die Schulung von Navigations- und Funkpersonal. Die Dominie war für diese Aufgabe ideal geeignet, da sie die notwendigen Instrumente und die Kapazität hatte, Flugschülern ein realistisches Trainingsumfeld zu bieten.
  • Nachkriegszeit: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Dominie-Flugzeuge wieder in den zivilen Sektor überführt. Sie fanden Verwendung bei Charterfluggesellschaften und privaten Betreibern. Einige blieben noch viele Jahre im Einsatz, insbesondere in abgelegenen Regionen oder bei Luftverkehrsdiensten, die keine großen Passagierkapazitäten benötigten.
  • Internationale Nutzung: Neben der RAF wurde die Dominie von mehreren anderen Luftstreitkräften und zivilen Betreibern auf der ganzen Welt eingesetzt, darunter in Ländern wie Australien, Neuseeland, Kanada und Südafrika. Auch in den ehemaligen Kolonien des Britischen Empires fand sie weite Verbreitung.

Varianten der Dominie:

  • DH.89 Dominie Mk I: Die Hauptversion, die während des Zweiten Weltkriegs als leichtes Transport- und Verbindungsflugzeug diente. Sie wurde auch zur Schulung von Funk- und Navigationspersonal verwendet.
  • DH.89 Dominie Mk II: Eine verbesserte Version mit zusätzlichen Modifikationen für bestimmte militärische Anforderungen.
  • Dragon Rapide: Die zivile Version der Dominie, die bereits vor dem Krieg entwickelt wurde und als leichtes Passagierflugzeug diente. Viele Dragon Rapides wurden im Krieg zur Dominie umgerüstet.

Nachfolgemodelle:

Die Dominie wurde in den 1950er Jahren schrittweise durch modernere Flugzeuge wie die de Havilland Devon und die Percival Prentice ersetzt. Dennoch blieb sie in abgelegenen Gebieten und bei kleineren Fluggesellschaften noch viele Jahre im Einsatz.

Fazit:

Die de Havilland DH.89 Dominie war ein äußerst vielseitiges und zuverlässiges leichtes Mehrzweckflugzeug, das während und nach dem Zweiten Weltkrieg in verschiedenen Rollen diente. Sie war bekannt für ihre robuste Bauweise, einfache Handhabung und Vielseitigkeit. Diese Eigenschaften machten sie sowohl im militärischen als auch im zivilen Bereich zu einem wertvollen Arbeitspferd. Die Dominie bleibt ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der britischen Luftfahrt und wird als eines der erfolgreichsten leichten Flugzeuge ihrer Zeit in Erinnerung bleiben.

Titelbild
de Havilland Dominie
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