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Grossbritannien
Technik_Entwicklung
1965
Beschreibung

Die Britten-Norman BN-2 Islander ist ein britisches leichtes Mehrzweckflugzeug, das von Britten-Norman entwickelt wurde. Seit seinem Erstflug im Jahr 1965 ist es eines der weltweit erfolgreichsten und meistverkauften Zivilflugzeuge für Kurzstrecken, insbesondere für Verbindungen zu abgelegenen Orten mit eingeschränkter Infrastruktur. Die Islander wird sowohl für zivile als auch militärische Zwecke eingesetzt und ist bekannt für ihre Robustheit, Vielseitigkeit und Fähigkeit, von kurzen und unbefestigten Pisten zu operieren.

Geschichte der Britten-Norman BN-2 Islander:

  • Entwicklung: Die Entwicklung der Islander begann Anfang der 1960er Jahre mit dem Ziel, ein robustes, kostengünstiges Flugzeug zu schaffen, das für verschiedene Aufgaben wie Passagiertransporte, Frachtflüge und landwirtschaftliche Zwecke eingesetzt werden konnte. Das Design konzentrierte sich auf einfache Konstruktion, Zuverlässigkeit und die Fähigkeit, von kurzen, unbefestigten Landebahnen zu operieren.
  • Erstflug: Der Prototyp der Islander absolvierte seinen Erstflug am 13. Juni 1965. Die Produktion begann kurz danach, und das Flugzeug wurde schnell sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich beliebt.
  • Markteinführung und Erfolg: Die Islander trat 1967 in den kommerziellen Dienst ein und fand schnell Anklang bei Fluggesellschaften, die Kurzstreckenverbindungen in abgelegene Gebiete und Inselregionen bedienten. Ihre Fähigkeit, Passagiere, Fracht und sogar Sanitätstransporte auf kurzen und schlecht ausgebauten Pisten durchzuführen, machte sie in vielen Regionen der Welt unverzichtbar.
  • Militärische und spezialisierte Varianten: Neben der zivilen Nutzung entwickelte Britten-Norman auch militärische und spezialisierte Versionen der Islander, darunter für maritime Überwachung, Patrouillenflüge und als Trainingsflugzeug.

Technische Daten der Britten-Norman BN-2 Islander:

  • Besatzung: 1–2 (Pilot und optionaler Copilot)
  • Kapazität: Bis zu 9 Passagiere oder 1.000 kg Fracht
  • Länge: 10,86 m
  • Spannweite: 14,94 m
  • Höhe: 4,20 m
  • Flügelfläche: 29,0 m²
  • Leermasse: 1.660 kg
  • Maximale Startmasse: 2.994 kg
  • Antrieb: 2 × Lycoming O-540-E4C5 Sechszylinder-Boxermotoren, je 195 kW (260 PS)
  • Höchstgeschwindigkeit: 278 km/h in 3.050 m Höhe
  • Reisegeschwindigkeit: 241 km/h
  • Reichweite: 1.389 km (mit maximalem Treibstoff und 45 Minuten Reserve)
  • Dienstgipfelhöhe: 4.570 m
  • Startstrecke: 460 m (über Hindernis von 15 m)
  • Landestrecke: 320 m (über Hindernis von 15 m)

Besondere Merkmale:

  • STOL-Fähigkeiten: Die Islander ist ein STOL-Flugzeug (Short Takeoff and Landing), was bedeutet, dass sie von sehr kurzen und unbefestigten Pisten starten und landen kann. Dies macht sie ideal für den Einsatz in abgelegenen Gebieten und auf Inseln, wo die Infrastruktur begrenzt ist.
  • Robustheit und Vielseitigkeit: Die Islander ist für ihre robuste Konstruktion und ihre Vielseitigkeit bekannt. Sie wird für eine Vielzahl von Aufgaben eingesetzt, darunter Passagierflüge, Frachttransporte, medizinische Evakuierungen, maritime Patrouillen und Überwachungsmissionen.
  • Einfache Wartung: Das Flugzeug ist so konstruiert, dass es einfach zu warten und zu betreiben ist, auch in abgelegenen Gegenden mit begrenzten Ressourcen. Dies hat zur weltweiten Popularität der Islander beigetragen.
  • Zivile und militärische Versionen: Neben der zivilen Nutzung gibt es spezialisierte Versionen für militärische Aufgaben wie Überwachung und Patrouille, einschließlich einer maritimen Aufklärungsvariante.

Einsatzgeschichte:

  • Ziviler Einsatz: Die Islander wird weltweit von zahlreichen kleinen Fluggesellschaften eingesetzt, die oft in Regionen mit schwierigen geographischen Bedingungen wie abgelegene Inseln oder ländliche Gebiete operieren. Fluggesellschaften nutzen die Islander aufgrund ihrer Fähigkeit, von kurzen und unbefestigten Pisten zu operieren, insbesondere auf den Kanarischen Inseln, den Falklandinseln, in der Karibik, in Südostasien und in der Arktis.
  • Militärischer Einsatz: Die Islander wird auch von vielen Luftstreitkräften auf der ganzen Welt für Patrouillen- und Überwachungsaufgaben verwendet. Sie dient auch als Transportflugzeug für Truppen, Ausrüstung und medizinische Evakuierungen. Länder wie Großbritannien, Irland, die Philippinen und mehrere afrikanische Staaten setzen die Islander für militärische Zwecke ein.
  • Langjährige Nutzung: Die Islander wird seit über fünf Jahrzehnten produziert und bleibt bis heute ein äußerst gefragtes Flugzeug. Sie hat sich als zuverlässiges Arbeitspferd etabliert, das in extremen Umgebungen und unter anspruchsvollen Bedingungen erfolgreich operieren kann.

Varianten der Britten-Norman BN-2 Islander:

  • BN-2A: Frühe Serienversion mit verbessertem Fahrwerk und Struktur.
  • BN-2B: Verbesserte Version mit modernisierten Motoren und größeren Treibstofftanks für längere Reichweiten.
  • BN-2T: Turboprop-Version mit Allison 250-Triebwerken.
  • Defender: Militärische Variante der Islander, die für Überwachungs- und Patrouillenmissionen verwendet wird. Diese Version kann auch bewaffnet sein.
  • Maritime Patrol Version: Spezialisierte Version für maritime Überwachungs- und Patrouillenaufgaben, ausgestattet mit Sensoren und Überwachungsausrüstung.

Fazit:

Die Britten-Norman BN-2 Islander ist eines der vielseitigsten und erfolgreichsten Flugzeuge ihrer Klasse. Ihre Fähigkeit, unter schwierigen Bedingungen zu operieren, sowie ihre Robustheit und einfache Wartung haben sie zu einem unverzichtbaren Werkzeug für zivilen und militärischen Betrieb weltweit gemacht. Von abgelegenen Inselregionen bis hin zu militärischen Patrouillenmissionen hat die Islander ihre Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit immer wieder unter Beweis gestellt und bleibt auch über 50 Jahre nach ihrer Einführung ein wichtiges Flugzeug in vielen Flotten weltweit.

Titelbild
MRDA - British Norman BN-2 Islander (2020)
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