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Technik_Entwicklung
1942
Beschreibung

Der Marder war eine Serie deutscher Panzerjäger (selbstfahrende Panzerabwehrgeschütze), die während des Zweiten Weltkriegs entwickelt und eingesetzt wurden. Die Marder-Fahrzeuge wurden gebaut, um die Wehrmacht im Kampf gegen die stärker gepanzerten feindlichen Panzer zu unterstützen, insbesondere gegen den sowjetischen T-34 und den KV-1. Sie waren mit leistungsstarken Panzerabwehrkanonen ausgestattet, aber aufgrund ihrer schwachen Panzerung und offenen Aufbauten eher als Übergangslösung gedacht.

Es gab drei Hauptvarianten des Marder:

  1. Marder I auf dem Fahrgestell des französischen Lorraine-Schleppers.
  2. Marder II auf dem Fahrgestell des Panzer II.
  3. Marder III auf dem Fahrgestell des tschechischen Panzer 38(t).

Technische Daten des Marder II (Sd.Kfz. 131)

  • Bezeichnung: Marder II (Sd.Kfz. 131)
  • Typ: Panzerjäger (Selbstfahrlafette)
  • Hersteller: Alkett, Daimler-Benz
  • Produktionszeitraum: 1942–1943
  • Produktionseinheiten: Ca. 1.217 Fahrzeuge
Abmessungen
  • Länge: 6,36 Meter
  • Breite: 2,28 Meter
  • Höhe: 2,20 Meter
  • Gewicht: 10,8 Tonnen
Motor
  • Motor: Maybach HL62 TRM 6-Zylinder-Benzinmotor
  • Leistung: 140 PS
  • Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h auf der Straße, ca. 20 km/h im Gelände
  • Reichweite: Ca. 190 km auf der Straße
Bewaffnung
  • Hauptwaffe:
    • 7,5 cm PaK 40 L/46 – Eine der leistungsstärksten Panzerabwehrkanonen der Wehrmacht, die in der Lage war, die meisten feindlichen Panzer auf große Entfernungen zu durchschlagen.
    • Munition: Panzergranate 39 (APCBC), Panzergranate 40 (APCR), Sprenggranaten
    • Reichweite: Ca. 1.800 Meter (effektive Panzerabwehrreichweite)
  • Sekundärwaffen:
    • 7,92 mm MG34 Maschinengewehr zur Selbstverteidigung gegen Infanterie und leicht gepanzerte Ziele
Panzerung
  • Frontpanzerung: 10–15 mm
  • Seitenpanzerung: 10 mm
  • Heckpanzerung: 10 mm
  • Die Panzerung war relativ leicht und bot nur Schutz vor Kleinwaffenfeuer und Artilleriesplittern. Der Aufbau des Marder war oben offen, was ihn anfällig für Granatsplitter und Luftangriffe machte.
Besatzung
  • Besatzung: 4–5 Mann (Kommandant, Fahrer, Richtschütze, Ladeschütze)

Geschichte und Entwicklung

Der Marder wurde als Übergangslösung entwickelt, um der Wehrmacht eine mobile Panzerabwehr zu bieten, während schwerere Jagdpanzer wie der Jagdpanther und der Elefant noch in Entwicklung waren. Besonders an der Ostfront hatte die Wehrmacht erhebliche Schwierigkeiten, die sowjetischen T-34- und KV-1-Panzer effektiv zu bekämpfen. Der Marder sollte die mobile Feuerkraft liefern, um diese überlegenen sowjetischen Panzer zu bekämpfen.

Entwicklung und Design

Der Marder II nutzte das Fahrgestell des veralteten Panzer II, das für den modernen Kampf nicht mehr geeignet war, um eine 7,5 cm PaK 40-Panzerabwehrkanone zu tragen. Die Kombination aus einem veralteten Fahrgestell und einer modernen Panzerabwehrkanone ermöglichte es, schnell ein effektives Panzerabwehrfahrzeug zu entwickeln.

Die Hauptwaffe des Marder II, die 7,5 cm PaK 40, war eine der besten Panzerabwehrkanonen des Krieges und in der Lage, praktisch alle gegnerischen Panzer auf große Entfernungen zu bekämpfen. Der Nachteil war jedoch, dass der Marder nur leicht gepanzert und nach oben hin offen war, was ihn zu einem relativ verwundbaren Fahrzeug machte.

Einsatzgebiete

Die Marder-Serie wurde auf nahezu allen Kriegsschauplätzen eingesetzt, vor allem aber an der Ostfront, wo sie gegen die sowjetischen Panzer in den Jahren 1942 und 1943 dringend benötigt wurde. Die Fahrzeuge spielten auch eine Rolle in den Kämpfen in Nordafrika und an der Westfront.

  • Ostfront: Der Marder II kam vor allem bei den Panzerabwehreinheiten der Wehrmacht an der Ostfront zum Einsatz. Mit seiner 7,5 cm Kanone konnte er die sowjetischen Panzer auf Distanz bekämpfen, allerdings war er wegen seiner leichten Panzerung anfällig für feindliches Gegenfeuer.
  • Nordafrika: Einige Marder II wurden auch im Afrikafeldzug unter General Erwin Rommel eingesetzt, wo sie gegen britische Panzer wie den Matilda II und den Crusader kämpften.

Stärken und Schwächen

Stärken
  • Leistungsstarke Kanone: Die 7,5 cm PaK 40 war eine der stärksten Panzerabwehrkanonen des Zweiten Weltkriegs und konnte die meisten feindlichen Panzer auf große Entfernung zerstören.
  • Mobilität: Durch das relativ leichte Fahrgestell des Panzer II war der Marder II recht beweglich und konnte schnell die Stellung wechseln, um Angriffen zu entkommen.
  • Kostengünstige Lösung: Da das Fahrgestell des Panzer II bereits in großer Stückzahl verfügbar war, konnte der Marder II relativ schnell und kostengünstig produziert werden.
Schwächen
  • Schwache Panzerung: Die leichte Panzerung bot kaum Schutz vor feindlichem Beschuss, und die offene Bauweise machte die Besatzung anfällig für Artilleriefeuer und Luftangriffe.
  • Veraltetes Fahrgestell: Das Fahrgestell des Panzer II war veraltet und nicht dafür ausgelegt, moderne Waffen oder schwere Belastungen zu tragen, was die Kampfeffektivität des Marder II in unwegsamem Gelände einschränkte.
  • Offener Aufbau: Der offene Aufbau des Marder II schützte die Besatzung nicht vor Witterungseinflüssen und feindlichem Feuer, was besonders in urbanen Gefechten oder bei Luftangriffen ein großes Problem darstellte.

Zusammenfassung

Der Marder II war eine pragmatische Lösung für die Wehrmacht, um im Zweiten Weltkrieg schnell mobile Panzerabwehrkapazitäten zu schaffen. Mit seiner 7,5 cm PaK 40-Kanone war er in der Lage, feindliche Panzer effektiv zu bekämpfen, hatte jedoch gravierende Schwächen, insbesondere in Bezug auf Schutz und Panzerung. Trotz dieser Nachteile spielte der Marder eine wichtige Rolle in den Jahren 1942 und 1943, insbesondere an der Ostfront, wo er half, die Vormachtstellung der sowjetischen Panzer herauszufordern.

Während er später durch besser gepanzerte Jagdpanzer wie den Jagdpanther ersetzt wurde, bleibt der Marder II ein Beispiel für die schnellen und pragmatischen Lösungen, die die deutsche Wehrmacht während des Krieges einsetzte, um den technologischen Rückstand gegenüber den Alliierten zu verringern.

Titelbild
Panzerjäger Marder
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