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Technik_Entwicklung
1933
Beschreibung

Die Krupp Protze L 2 H 143, oft einfach als Krupp Protze bezeichnet, war ein leichtes Militärfahrzeug, das während des Zweiten Weltkriegs von der deutschen Wehrmacht eingesetzt wurde. Es war ein allradgetriebenes, geländegängiges Transportfahrzeug, das hauptsächlich als Artilleriezugmaschine und Truppentransporter diente. Die Krupp Protze wurde von Friedrich Krupp AG hergestellt und war wegen ihrer robusten Bauweise und Vielseitigkeit sehr beliebt.

Technische Daten

  • Bezeichnung: Krupp Protze L 2 H 143
  • Typ: Leichtes Militärfahrzeug (6x4)
  • Hersteller: Friedrich Krupp AG
  • Produktionszeitraum: 1934–1941
  • Produktionsmenge: ca. 7.000 Stück
Motor
  • Motor: Krupp M 304 4-Zylinder-Benzinmotor
  • Leistung: 55 PS bei 2.500 U/min
  • Hubraum: 3.310 cm³
  • Kraftstoffart: Benzin
Abmessungen
  • Länge: 5,50 Meter
  • Breite: 2,00 Meter
  • Höhe: 1,75 Meter
  • Radstand: 2,95 Meter
  • Leergewicht: ca. 2.400 kg
  • Nutzlast: 1,2 Tonnen (in der Transportversion)
Antrieb und Mobilität
  • Antrieb: 6x4 Allradantrieb (Hinterachse angetrieben)
  • Getriebe: 5-Gang-Schaltgetriebe
  • Höchstgeschwindigkeit: ca. 70 km/h auf der Straße
  • Reichweite: ca. 450 km auf der Straße
  • Geländegängigkeit: Gute Offroad-Fähigkeiten, speziell angepasst für den Einsatz in unwegsamem Gelände
Bewaffnung
  • Der Krupp Protze war in der Regel unbewaffnet, konnte jedoch mit einem leichten Maschinengewehr ausgerüstet werden, wenn es als Truppentransporter oder Gefechtsfahrzeug verwendet wurde.

Varianten

Die Krupp Protze wurde in verschiedenen Konfigurationen gebaut, die sich je nach Einsatzzweck unterschieden:

  1. Kfz. 69Artilleriezugmaschine: Diese Version diente hauptsächlich als Zugfahrzeug für leichte Feldgeschütze wie die 3,7 cm PaK 36 (Panzerabwehrkanone) und die 7,5 cm leIG 18 (leichtes Infanteriegeschütz). Die Besatzung und die Munition konnten auf der Ladefläche transportiert werden.
  2. Kfz. 70Truppentransporter: Diese Version wurde als Mannschaftswagen verwendet und konnte bis zu sechs Soldaten plus Fahrer transportieren. Die Ladefläche war mit Sitzbänken ausgestattet.
  3. Funkwagen (Kfz. 72): Diese Version war als mobile Funkstation ausgerüstet und wurde von der Nachrichtentruppe verwendet.
  4. Sanitätsfahrzeug: Als Sanitätsfahrzeug umgebaut, diente die Krupp Protze auch als Verwundetentransporter.

Geschichte und Entwicklung

Die Krupp Protze wurde in den frühen 1930er Jahren entwickelt, um den wachsenden Bedarf der deutschen Wehrmacht an zuverlässigen und vielseitigen Militärfahrzeugen zu decken. Der Name "Protze" bezieht sich auf das Wort für einen "Protz", das im Deutschen für ein Artillerie-Vorwagen oder eine Zugmaschine verwendet wird. Das Fahrzeug sollte leicht, aber stark genug sein, um Feldgeschütze und andere schwere Ausrüstung im Gelände zu ziehen.

Das Fahrzeug war besonders für seine gute Geländegängigkeit bekannt, was es zu einem idealen Begleiter für motorisierte Einheiten der Wehrmacht machte. Die Kombination aus einem robusten Fahrgestell und einem leistungsstarken Benzinmotor machte die Krupp Protze zu einem zuverlässigen Fahrzeug auf verschiedenen Terrains, von Wüsten bis hin zu den schlammigen Straßen an der Ostfront.

Einsatzgebiete
  • Die Krupp Protze wurde in verschiedenen militärischen Szenarien verwendet, darunter:
    • Westfront (1940): Während des Überfalls auf Frankreich spielte die Krupp Protze eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der schnellen Vorstöße der deutschen Panzerdivisionen.
    • Nordafrika: In der Wüstenkampagne diente die Krupp Protze als Transport- und Zugfahrzeug für die Afrikakorps, insbesondere für den Transport von Geschützen.
    • Ostfront: Auch an der Ostfront war die Krupp Protze im Einsatz, obwohl sie in extremen Winterbedingungen und im Schlamm des russischen Frühlings Schwierigkeiten hatte.

Besondere Merkmale

  • Leicht und vielseitig: Die Krupp Protze war ein relativ leichtes Fahrzeug, das vielseitig genug war, um sowohl als Zugfahrzeug für Geschütze als auch als Truppentransporter zu dienen.
  • Gute Geländegängigkeit: Das Fahrzeug konnte unwegsames Gelände relativ gut bewältigen, was es für die Wehrmacht besonders wertvoll machte.
  • Zuverlässiger Motor: Der 4-Zylinder-Motor von Krupp war leistungsstark genug, um das Fahrzeug auch bei voller Beladung zügig zu bewegen.

Stärken und Schwächen

Stärken
  • Hohe Vielseitigkeit: Die verschiedenen Varianten des Fahrzeugs machten es zu einem wichtigen Allzweckfahrzeug für die Wehrmacht. Es konnte sowohl als Zugfahrzeug, Transporter als auch als Sanitäts- oder Funkfahrzeug dienen.
  • Zuverlässigkeit: Das Fahrzeug war bekannt für seine Robustheit und Zuverlässigkeit, insbesondere in Wüstenumgebungen und auf schwierigen Straßen.
  • Geländegängigkeit: Der Allradantrieb des Fahrzeugs ermöglichte ihm, auch in schwierigen Geländesituationen einsatzfähig zu bleiben.
Schwächen
  • Leistungsfähigkeit im Winter: Während der Einsätze an der Ostfront hatte die Krupp Protze Schwierigkeiten, sich in extrem kaltem und schlammigem Gelände zu bewähren. Die Zuverlässigkeit sank unter extremen Winterbedingungen.
  • Veraltetes Design: Gegen Ende des Krieges war die Krupp Protze bereits technologisch veraltet und wurde durch modernere Fahrzeuge ersetzt.

Zusammenfassung

Die Krupp Protze L 2 H 143 war eines der vielseitigsten Militärfahrzeuge der deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs. Mit ihrer Fähigkeit, sowohl als Artilleriezugmaschine als auch als Truppentransporter zu dienen, wurde sie in vielen verschiedenen Szenarien eingesetzt, von den Schlachtfeldern Westeuropas bis hin zu den Wüsten Nordafrikas. Obwohl das Fahrzeug im Laufe des Krieges veraltet war, bleibt es ein bemerkenswertes Beispiel für die frühe deutsche Fahrzeugentwicklung und ihre Bedeutung für die mechanisierte Kriegsführung der Wehrmacht.

Titelbild
Krupp Protze  L 2 H 143
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