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Technik_Entwicklung
1942
Beschreibung

Der Jagdpanzer IV[1] war ein im Zweiten Weltkrieg entwickelter und von der Wehrmacht eingesetzter Jagdpanzer, der auf dem Fahrgestell des Panzerkampfwagen IV basierte. Hauptaufgabe des Jagdpanzers IV war die Abwehr angreifender gegnerischer Kampffahrzeuge, wie Panzer und Sturmgeschütze.


Die Entwicklungsgeschichte des Jagdpanzer IV kann nur in Zusammenhang mit der Entwicklung des Sturmgeschütz III und seiner Bewaffnung betrachtet werden. Beide Fahrzeuge stehen durch Aspekte der Rüstungsproduktion und der Entwicklungsgeschichte in einem engen Zusammenhang. Unabhängig von der historisch korrekten Bezeichnung der einzelnen Fahrzeugtypen wurden alle hier dargestellten Fahrzeuge vereinfacht, und dies möglicherweise bereits während ihrer Einsatzzeit, als Jagdpanzer IV bezeichnet.

7,5-cm-Sturmkanone 40
Kurz nach Beginn der Sturmgeschütz-Entwicklung gab es bereits Überlegungen einer leistungsgesteigerten Bewaffnung für dieses Fahrzeug. Nach einiger konzeptioneller Arbeit im Jahr 1938 erhielt Krupp schon am 12. Januar 1939 den Auftrag für die Entwicklung einer sPak (verstärkt) L/42. Die Entwicklung dauerte bis 1942 und im März dieses Jahres wurden drei Versuchsstücke der Sturmkanone 40 in vorhandene Sturmgeschütz III montiert und erprobt. Währenddessen lief bereits die Produktion und im Verlauf des Jahres wurde die neue Ausführung F (modifizierte Ausf. E) des Sturmgeschütz mit den neu produzierten 7,5-cm-StuK L/43 und schon bald 7,5-cm-StuK L/48 bis September 1942 mit 364 Fahrzeugen gefertigt.[2] Während des Sommers 1942 hatte Adolf Hitler persönlich mehrfach eine Verstärkung der Panzerung des Sturmgeschützes gefordert.[3]

Jagdpanzer IV
Die zunehmenden Erfolge der Sturmgeschütz-Einheiten bei der Bekämpfung feindlicher Panzer nach der Ausrüstung mit den langen 7,5-cm-Sturmkanonen im Verlaufe des Jahres 1942 und die Rückmeldungen der Einheiten, denen ab März 1942 die mit der 7,5-cm-KwK L/43 ausgerüsteten Panzerkampfwagen IV (Pz.Kpfw. IV) zugeteilt wurden, belegten die stark erhöhte Wirksamkeit dieser längeren Geschütze gegen die aktuellen gegnerischen Panzertypen. Bei der Planung der Rüstungsindustrie zielte man allerdings darauf ab künftig nur noch ein Fahrgestell produzieren zu müssen. So erging im September 1942 vom Heereswaffenamt (HWA) der Auftrag an die Firma Vogtländischen Maschinenfabrik (VOMAG) in Plauen, welche auch Pz.Kpfw. IV fertigte, ein flaches Panzerjäger-Fahrzeug mit verbesserter frontaler Panzerung (für die 7,5-cm-StuK L/48[4]) zu entwickeln, welches auf dem Fahrgestell der Pz.Kpfw. IV basieren sollte.[5]

Am 14. Mai 1943 wurde von VOMAG ein Holzmodell des neuen „kleinen Panzerjäger der Firma VOMAG“ vorgestellt, das die Zustimmung Hitlers fand. Die Lafettierung der Waffe wurde für das neue Fahrzeug angepasst und damit zur 7,5-cm-Panzerjäger-Kanone 39 (L/48) weiterentwickelt. Ein in Weichstahl gefertigtes Versuchsfahrzeug (leichter Panzerjäger mit 7,5 cm L/48 auf Fahrgestell IV (Eisen)) wurde Hitler bei einer Konferenz am 20. Oktober 1943 präsentiert und zeigte zwei geschossabweisenden Kugelblenden zum Schutz je eines links und rechts der Hauptbewaffnung zu montierenden Maschinengewehrs. Der Wunsch des HWA ab Anfang 1943 nach einer weiteren Verstärkung der Frontpanzerung beim Pz.Kpfw. IV wurde von der Industrieseite aus fertigungstechnischen Gründen immer wieder abgelehnt. Doch bot sich im Rahmen der Entwicklung des Jagdpanzer IV die Möglichkeit diese Forderung zu erfüllen, da sich das Fahrzeug derzeit noch nicht in der Serienfertigung befand. Hierzu wurde der Wannenbug des überarbeiteten Pz.Kpfw. IV-Fahrgestell mit zwei nun stark gewinkelten Panzerplatten ausgeführt. Diese sind bereits bei den frühen Versuchsfahrzeugen, spätestens jedoch im Herbst 1943, zu sehen.

Um einen möglichst großen Schutz der Besatzung zu erreichen, war die verstärkte Frontpanzerplatte des Aufbaus in der Entwurfs- und Versuchs-Phase mit an beiden Seiten um 90° abgerundeten Seiten ausgeführt.[6] Im Verlauf der weiteren Entwicklung wurden aktuelle Fahrgestell-bezogene Änderungen der Serienfertigung des Pz.Kpfw. IV in den Entwurf übernommen und auch die Frage nach geeigneten Nahverteidigungs- und Beobachtungsmitteln gelöst. Am Jahresende 1943 galt die Entwicklung als abgeschlossen, so dass eine Serienfertigung ab Januar 1944 geplant wurde.

Die als „Jagdpanzer IV Ausf. F“ bezeichneten Fahrzeuge gelangten ab Anfang 1944 zum Einsatz.[7]

Titelbild
Jagdpanzer IV
Galerie

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