de Havilland Vampire F3
Die de Havilland Vampire F.3 war eine frühe britische Strahlflugzeugentwicklung und eine der ersten Düsenjägervarianten, die in den Nachkriegsjahren in großer Zahl eingesetzt wurde. Sie entstand als Teil der de Havilland Vampire-Serie, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entwickelt wurde und eine wichtige Rolle bei der Modernisierung der Royal Air Force (RAF) spielte. Die Vampire war das zweite britische Düsenflugzeug, das in Dienst gestellt wurde, nach der Gloster Meteor, und die F.3 war eine verbesserte Version der frühen Vampire-Jäger.
Geschichte der de Havilland Vampire F.3:
Entwicklung: Die de Havilland Vampire wurde während des Zweiten Weltkriegs als einsitziger Düsenjäger entwickelt, der auf dem Erfolg des Gloster Meteor aufbaute. Der erste Prototyp flog 1943, und die Serienproduktion der ersten Vampire-Variante begann nach dem Krieg. Die Vampire F.1 war die erste Serienversion und trat 1945 in den Dienst der RAF ein.
Die Vampire F.3 war eine verbesserte Version der frühen Vampire-Jäger. Sie erhielt ein leistungsstärkeres Triebwerk, größere Treibstoffkapazität und leichte Modifikationen am Design, um die Flugleistung und Reichweite zu verbessern. Sie trat 1947 in den Dienst der RAF ein und wurde bis Anfang der 1950er Jahre eingesetzt, bevor sie durch modernere Jets ersetzt wurde.
- Einsatz: Die Vampire F.3 diente bei der RAF als Abfangjäger und Jagdflugzeug und spielte in den frühen Nachkriegsjahren eine wichtige Rolle bei der Verteidigung des britischen Luftraums. Sie wurde auch von mehreren anderen Ländern gekauft und verwendet, darunter Kanada, Norwegen, Schweden und Indien. Obwohl sie relativ schnell von fortschrittlicheren Düsenjägern wie der Hawker Hunter und der Gloster Javelin abgelöst wurde, war die Vampire ein entscheidender Schritt in der Entwicklung der britischen Düsenflugzeuge.
Technische Daten der de Havilland Vampire F.3:
- Besatzung: 1 (Pilot)
- Länge: 9,37 m
- Spannweite: 11,58 m
- Höhe: 2,69 m
- Flügelfläche: 24,34 m²
- Leermasse: 3.535 kg
- Maximale Startmasse: 5.450 kg
- Antrieb: 1 × de Havilland Goblin 2 Turbojet-Triebwerk mit 13,3 kN Schub
- Höchstgeschwindigkeit: 882 km/h in 9.100 m Höhe
- Reichweite: 2.415 km
- Dienstgipfelhöhe: 12.200 m
- Steigleistung: 25,9 m/s
- Bewaffnung:
- 4 × 20-mm Hispano Mk.V Maschinenkanonen in der Nase
- Zusätzliche Bomben oder ungelenkte Raketen unter den Tragflächen (bis zu 2 × 227-kg-Bomben)
Besondere Merkmale:
- Leistungsstarkes Triebwerk: Die Vampire F.3 war mit einem de Havilland Goblin 2 Turbojet-Triebwerk ausgestattet, das eine ordentliche Leistung für die damalige Zeit lieferte. Das Triebwerk ermöglichte eine Höchstgeschwindigkeit von fast 900 km/h, was für die frühen Düsenflugzeuge typisch war.
- Doppelausleger-Heck: Eines der charakteristischen Merkmale der Vampire war das ungewöhnliche Doppelausleger-Heck, das es ermöglichte, das Triebwerk direkt durch den Rumpf zu führen. Dieses Design verbesserte die Aerodynamik des Flugzeugs und ermöglichte eine kompakte Konstruktion.
- Verbesserte Reichweite: Die Vampire F.3 hatte im Vergleich zu früheren Versionen eine größere Reichweite, da sie mit zusätzlichen Treibstofftanks ausgestattet war. Dies machte sie besser für längere Missionen geeignet.
- Vielseitigkeit: Obwohl die Vampire in erster Linie als Abfangjäger und Jagdflugzeug konzipiert war, konnte sie auch als Jagdbomber verwendet werden und Bomben oder Raketen für Luft-Boden-Missionen tragen.
Einsatzgeschichte:
- Royal Air Force (RAF): Die Vampire F.3 diente hauptsächlich in der RAF in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Sie ersetzte in dieser Zeit viele ältere Propellerflugzeuge und bildete das Rückgrat der RAF-Jägerkräfte, bis fortschrittlichere Düsenjäger wie die Hawker Hunter verfügbar wurden. Sie wurde bei vielen RAF-Staffeln eingesetzt, um die britische Luftverteidigung zu stärken.
- Internationale Nutzung: Neben der RAF wurde die Vampire F.3 auch von mehreren anderen Luftstreitkräften weltweit verwendet. Kanada, Schweden, Norwegen, Indien und Australien gehörten zu den Ländern, die die Vampire F.3 in ihren Luftstreitkräften einsetzten. Sie spielte eine Rolle bei der Modernisierung dieser Luftwaffen, die von Propellerflugzeugen auf Düsenflugzeuge umstiegen.
- Ersatz durch fortschrittlichere Jets: Obwohl die Vampire F.3 in den späten 1940er Jahren ein fortschrittliches Flugzeug war, wurde sie in den 1950er Jahren durch modernere Flugzeuge wie die de Havilland Venom und die Hawker Hunter ersetzt, die über stärkere Triebwerke, höhere Geschwindigkeiten und bessere Manövrierfähigkeit verfügten.
Varianten der de Havilland Vampire:
- Vampire F.1: Die erste Serienversion, die während des Zweiten Weltkriegs entwickelt wurde und nach dem Krieg in Dienst gestellt wurde.
- Vampire FB.5: Eine Jagdbomber-Version der Vampire, die für Bodenangriffsmissionen ausgerüstet war und ab 1948 eingesetzt wurde.
- Vampire NF.10: Eine Nachtjäger-Version mit Radar und verbesserter Elektronik.
- Vampire T.11: Eine zweisitzige Trainerversion, die für die Ausbildung von Piloten verwendet wurde.
Nachfolgemodelle:
Die Vampire F.3 wurde in der RAF und anderen Luftstreitkräften durch fortschrittlichere Jets ersetzt, darunter die de Havilland Venom, die auf der Vampire basierte, sowie durch andere Flugzeuge wie die Hawker Hunter und die Gloster Javelin. Dennoch blieb die Vampire F.3 eine wichtige Entwicklung auf dem Weg zu modernen Düsenjägern.
Fazit:
Die de Havilland Vampire F.3 war eines der ersten erfolgreichen britischen Düsenflugzeuge und spielte eine zentrale Rolle in der Modernisierung der britischen und internationalen Luftstreitkräfte in den frühen Nachkriegsjahren. Sie war robust, vielseitig und schnell für ihre Zeit und diente in zahlreichen Luftstreitkräften weltweit. Mit ihrer markanten Doppelausleger-Konstruktion und ihrer bedeutenden Rolle in der Luftfahrtgeschichte bleibt die Vampire F.3 ein Symbol für die frühen Jahre des Düsenzeitalters.