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Voyager-Programm

USA
Erstflug oder Indienststellung:
1977
National Air and Space Museum - Voyager (2015)

Das Voyager-Programm ist ein Forschungsprogramm der NASA zur Erkundung des äußeren Planetensystems und des interstellaren Raums. Es umfasst Planung, Bau und Forschungsmission der beiden Raumsonden Voyager 1 und Voyager 2. Diese starteten im Jahr 1977. Die beiden Missionen dauern bis heute an.

Schematische Darstellung der Flugbahnen und Swing-By-Manöver um Jupiter und Saturn
Die Wurzeln des Voyager-Programms reichen bis in die Mitte der 1960er Jahre zurück. Michael Minovitch vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) erkannte als Erster die Möglichkeit, die Bewegung des Jupiters auf seiner Umlaufbahn zu nutzen, um Raumsonden zu beschleunigen („Swing-by“). Drei Jahre später berechnete der Ingenieur Gary Flandro, ebenfalls beim JPL, einige Flugbahnen für Sonden, die die günstigen Stellungen der äußeren Planeten Ende der 1970er Jahre ausnutzen sollten. Jupiter sollte als „Sprungbrett“ dienen, um die Planeten Saturn, Uranus, Neptun und Pluto in akzeptabler Zeit zu erreichen („Planetary Grand Tour“). Zwischen 1976 und 1978 waren folgende Routen möglich: Jupiter–Saturn–Uranus–Neptun, Jupiter–Saturn–Pluto und Jupiter–Uranus–Neptun. Diese Chance wollte sich die NASA nicht entgehen lassen, da sich eine solch günstige Planetenkonstellation erst 176 Jahre später wiederholen wird.[1]

Die ursprünglichen Pläne der NASA hatten einige sehr große Sonden vorgesehen, die mittels Saturn-V-Trägerraketen gestartet werden sollten. Ende der 1960er Jahre begannen dann Bemühungen, eine Sondenfamilie für die Erforschung der äußeren Planeten zu entwickeln – das Projekt „Thermoelectric Outer Planets Spacecraft“ (TOPS).

1969 stellte die NASA dann die „Grand Tour Suite“ vor, die im „Outer Planets Grand Tour Project“ (OPGTP) aufging, das den Einsatz von vier bis fünf Sonden vorsah, die auf dem TOPS-Konzept basieren sollten. Zwei Sonden sollten auf der Route Jupiter–Saturn–Pluto 1976 und 1977 starten, zwei weitere 1979 auf der Route Jupiter–Uranus–Neptun. Das Programm sollte insgesamt etwa 700 Mio. US-Dollar kosten.


Das OPGTP wurde Anfang der 1970er Jahre gestrichen, da es als zu teuer und zu ambitioniert angesehen wurde. Stattdessen wurde schließlich der Bau von Voyager 1 und 2 beschlossen, was mehr eine Notlösung war. Gegenüber dem TOPS-Programm sollte die Lebensdauer strikt auf vier statt zehn Jahre begrenzt werden. Durch diese Maßnahme sollten die Gesamtkosten (Bau und Missionsphase) auf etwa 250 Mio. US-Dollar begrenzt werden. Die Konstrukteure setzten sich im Geheimen über diese Weisung hinweg und übernahmen von den TOPS-Entwürfen viele bereits entwickelte Sicherheitssysteme und -konzepte. Am 1. Juli 1972 flossen die ersten Gelder, und das Programm konnte offiziell gestartet werden. Bis zum März 1975 war die Konzeptphase abgeschlossen.

Der Bau der beiden Voyager-Sonden begann Mitte 1975. Das JPL versuchte noch einmal, die NASA zur Finanzierung einer weiteren Sonde zu bewegen, was jedoch nicht gelang. Wichtige Impulse für den Bau flossen aus den Erfahrungen der Pioneer-Sonden 10 und 11 ein, die die Art und Intensität der Strahlung bei Jupiter maßen und so eine entsprechende Anpassung der Sonden erlaubten.