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VW 183 Iltis

Deutschland
Erstflug oder Indienststellung:
1977
VW 183 Iltis

Der Volkswagen 183 Iltis ist ein leichter Allrad-Militärjeep, der in den späten 1970er Jahren von Volkswagen entwickelt wurde und hauptsächlich von der Bundeswehr eingesetzt wurde. Der Iltis war als Nachfolger des DKW Munga konzipiert und spielte eine wichtige Rolle in den deutschen Streitkräften sowie in den Armeen anderer Länder. Der Iltis wurde auch bekannt, als er 1980 die Rallye Paris-Dakar gewann und seine Geländegängigkeit und Robustheit unter Beweis stellte.

Technische Daten des VW 183 Iltis

  • Bezeichnung: VW Typ 183 Iltis
  • Typ: Leichter Geländewagen / Militärjeep
  • Hersteller: Volkswagen
  • Produktionszeitraum: 1978–1988
  • Produktionseinheiten: Ca. 9.500 Fahrzeuge (Bundeswehr und Export)

Abmessungen

  • Länge: 3,89 Meter
  • Breite: 1,52 Meter
  • Höhe: 1,85 Meter
  • Radstand: 2,00 Meter
  • Bodenfreiheit: 25 cm
  • Gewicht: Ca. 1.200 kg (Leergewicht)

Motor

  • Motortyp: 4-Zylinder-Ottomotor, wassergekühlt
  • Hubraum: 1.7 Liter (1.715 cm³)
  • Leistung: 75 PS (55 kW) bei 5.000 U/min
  • Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h auf der Straße
  • Kraftstoffverbrauch: Ca. 11–13 Liter pro 100 km
  • Getriebe: 5-Gang-Schaltgetriebe mit Geländegang und Differentialsperren (vorne und hinten)

Antrieb und Fahrwerk

  • Antriebsart: Permanenter Allradantrieb mit zuschaltbarem Frontantrieb
  • Fahrwerk: Schraubenfedern an beiden Achsen
  • Reifen: 6.50 R16 Geländereifen
  • Steigfähigkeit: 60 %
  • Watfähigkeit: 50 cm

Zuladung und Kapazität

  • Zuladung: Ca. 500 kg
  • Anhängelast: Bis zu 1.200 kg
  • Besatzung: 4 Personen (2 vorne, 2 hinten)

Geschichte und Entwicklung

Der VW 183 Iltis wurde entwickelt, um den veralteten DKW Munga in der Bundeswehr zu ersetzen, der bis in die späten 1970er Jahre genutzt wurde. Volkswagen übernahm das Projekt zur Entwicklung eines leichten Geländewagens und arbeitete mit der bewährten Technik des Munga, verbesserte jedoch Motor, Getriebe und Fahrwerk, um ein modernes und zuverlässiges Fahrzeug für militärische und zivile Zwecke zu schaffen.

Einführung und militärische Nutzung

Der Iltis wurde ab 1978 in die Bundeswehr eingeführt und diente als leichtes Transportfahrzeug, Aufklärungsfahrzeug und Funkwagen. Seine hervorragende Geländegängigkeit, die robuste Bauweise und der Allradantrieb machten ihn ideal für Einsätze in schwierigem Terrain. Neben der Bundeswehr wurde der Iltis auch von den Streitkräften mehrerer anderer Länder, darunter Kanada und Belgien, verwendet.

Der Iltis konnte eine Vielzahl von Aufgaben erfüllen, darunter:

  • Truppentransport für bis zu vier Soldaten
  • Funkwagen für die Kommunikation auf dem Schlachtfeld
  • Sanitätsfahrzeug zum Transport von Verwundeten
  • Aufklärungs- und Erkundungsfahrzeug in unwegsamem Gelände
Export und zivile Nutzung

Neben seiner militärischen Rolle wurde der Iltis auch für Exportmärkte und zivile Zwecke produziert. Die kanadischen Streitkräfte verwendeten den Iltis bis in die 2000er Jahre, und eine zivile Version wurde unter anderem von Jägern, Förstern und bei Rallyes verwendet.

Berühmtheit durch die Rallye Paris-Dakar

Der VW Iltis erlangte zusätzliche Bekanntheit, als er 1980 die Rallye Paris-Dakar gewann. Das Fahrzeug, das von Volkswagen und Audi modifiziert wurde, zeigte bei dieser prestigeträchtigen Offroad-Rallye seine beeindruckende Geländegängigkeit und Zuverlässigkeit. Die Siege des Iltis in der Wüste und in schwierigen Geländearten trugen maßgeblich zu seinem Ruf als robustes und vielseitiges Fahrzeug bei.

Einsatzgebiete

Der Iltis wurde in verschiedenen Rollen und Umgebungen eingesetzt:

  • Militärische Einsätze: Als Mehrzweckfahrzeug der Bundeswehr wurde der Iltis in nahezu allen Einsatzbereichen verwendet, insbesondere für Aufklärung, Verbindungsfahrten und leichte Transportaufgaben.
  • Humanitäre Einsätze: Aufgrund seiner Zuverlässigkeit wurde der Iltis auch in Friedensmissionen und bei humanitären Einsätzen in unwegsamem Gelände eingesetzt.
  • Rallyesport: Der Iltis wurde aufgrund seiner Geländegängigkeit bei Offroad-Rennen, wie der Paris-Dakar-Rallye, erfolgreich eingesetzt.

Stärken und Schwächen

Stärken

  • Geländegängigkeit: Der VW Iltis war in der Lage, in schwerem Gelände zu operieren, was ihn besonders wertvoll für militärische und zivile Einsätze in unwegsamen Gebieten machte.
  • Robustheit: Die einfache, aber robuste Konstruktion machte den Iltis zu einem zuverlässigen Fahrzeug, das selbst unter schwierigen Bedingungen funktionierte.
  • Permanenter Allradantrieb: Der Iltis war mit einem permanenten Allradantrieb ausgestattet, was seine Traktion und Stabilität auf rutschigen oder unbefestigten Straßen erheblich verbesserte.
  • Kompakte Größe: Der Iltis war kompakt und leicht zu manövrieren, was ihn ideal für Aufklärungsmissionen und den Einsatz in engen oder schwierigen Umgebungen machte.

Schwächen

  • Motorleistung: Mit 75 PS war der Iltis zwar geländegängig, aber im Vergleich zu modernen Geländewagen relativ leistungsschwach, was sich insbesondere bei schwerer Zuladung oder Anhängerbetrieb bemerkbar machte.
  • Veraltete Technologie: Im Vergleich zu moderneren Geländewagen und Militärfahrzeugen war der Iltis in den 1990er Jahren technisch veraltet, insbesondere im Hinblick auf Sicherheits- und Komfortmerkmale.
  • Lautstärke und Komfort: Der Iltis war laut und bot relativ wenig Komfort für längere Fahrten, insbesondere für die Besatzung im hinteren Bereich.

Zusammenfassung

Der VW 183 Iltis war ein robustes, geländegängiges Militärfahrzeug, das vor allem in den 1970er und 1980er Jahren bei der Bundeswehr und anderen Streitkräften weltweit eingesetzt wurde. Mit seiner Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit diente der Iltis sowohl im militärischen als auch im zivilen Bereich und erlangte durch den Sieg bei der Rallye Paris-Dakar 1980 zusätzliche Berühmtheit. Trotz seiner Schwächen im Vergleich zu moderneren Fahrzeugen bleibt der VW Iltis ein Kultfahrzeug und wird von vielen Sammlern und Enthusiasten geschätzt.