Direkt zum Inhalt

Sturmgeschütz III

Erstflug oder Indienststellung:
1937
Sturmgeschütz III

Das Sturmgeschütz III (kurz StuG III) war eines der erfolgreichsten und am häufigsten eingesetzten Sturmgeschütze der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Es wurde ursprünglich als Artilleriefahrzeug zur Unterstützung der Infanterie entwickelt, aber im Verlauf des Krieges zunehmend als Panzerjäger eingesetzt. Auf Basis des Panzer III-Fahrgestells gebaut, zeichnete sich das StuG III durch seine niedrige Silhouette, starke Bewaffnung und gute Panzerung aus, was es zu einem vielseitigen und effektiven Fahrzeug machte.

Technische Daten des Sturmgeschütz III

  • Bezeichnung: Sturmgeschütz III (StuG III)
  • Typ: Sturmgeschütz / Panzerjäger
  • Hersteller: Alkett, MIAG
  • Produktionszeitraum: 1940–1945
  • Produktionseinheiten: Über 10.000 Fahrzeuge (einschließlich aller Varianten)

Abmessungen

  • Länge: 6,85 Meter
  • Breite: 2,95 Meter
  • Höhe: 2,16 Meter
  • Gewicht: 23,9 Tonnen (spätere Versionen)

Motor

  • Motor: Maybach HL 120 TRM, 12-Zylinder-Ottomotor
  • Leistung: 300 PS
  • Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h auf der Straße, ca. 20 km/h im Gelände
  • Reichweite: 155 km auf der Straße, 95 km im Gelände

Bewaffnung

  • Hauptwaffe:
    • Frühe Versionen: 7,5-cm StuK 37 L/24 Kanone (kurzrohrige Kanone, geeignet zur Unterstützung der Infanterie)
    • Spätere Versionen (StuG III Ausf. G): 7,5-cm StuK 40 L/48 (lange Panzerabwehrkanone, geeignet zur Bekämpfung gegnerischer Panzer)
  • Sekundärwaffe:
    • 7,92 mm MG34 Maschinengewehr (auf späten Versionen zur Selbstverteidigung gegen Infanterie hinzugefügt)

Panzerung

  • Frontpanzerung: 80 mm (spätere Versionen)
  • Seitenpanzerung: 30 mm
  • Heckpanzerung: 50 mm
  • Die Panzerung bot einen guten Schutz vor Panzerabwehrwaffen und Kleinwaffenfeuer, insbesondere bei der Frontpanzerung, die für viele Gegner schwer zu durchdringen war.

Besatzung

  • Besatzung: 4 Mann (Kommandant, Fahrer, Richtschütze, Ladeschütze)

Geschichte und Entwicklung

Das Sturmgeschütz III wurde in den 1930er Jahren auf Anregung von Heinz Guderian entwickelt, einem Pionier der deutschen Panzerkriegsführung. Die ursprüngliche Aufgabe des StuG III war es, als mobiles Artilleriegeschütz direkt hinter der Infanterie zu operieren und sie durch das Bekämpfen von Bunkern, Maschinengewehrstellungen und anderen befestigten Zielen zu unterstützen. Es wurde auf dem Fahrgestell des Panzer III aufgebaut, was die Produktion durch die gemeinsame Basis mit einem bereits bestehenden Fahrzeug erleichterte.

Frühe Versionen

Die ersten Serienfahrzeuge des StuG III (Ausführung A bis F) waren mit der 7,5-cm StuK 37 L/24 Kanone ausgestattet, einer kurzrohrigen Waffe, die hauptsächlich für den Einsatz gegen Infanterie und leicht befestigte Ziele geeignet war. Diese frühen Versionen wurden 1940 während des Westfeldzugs und des Afrikafeldzugs eingesetzt und zeigten schnell ihren Wert bei der Unterstützung der Infanterie.

Panzerjäger

Mit der Einführung schwerer und gut gepanzerter feindlicher Panzer wie dem T-34 und KV-1 der sowjetischen Streitkräfte während der Ostfront-Kampagnen änderte sich die Rolle des StuG III. Die Wehrmacht erkannte, dass das StuG III eine leistungsfähige Panzerabwehrplattform sein konnte. Daher wurden ab der Ausführung F (1942) und besonders ab der Ausführung G (1943) die kurzen Sturmkanonen durch die 7,5-cm StuK 40 L/48 ersetzt, eine Langrohrkanone mit erheblich besserer Panzerdurchschlagskraft.

Die Umrüstung machte das StuG III zu einem der besten Panzerjäger des Krieges, da es in der Lage war, die meisten alliierten Panzer auf große Entfernungen zu bekämpfen. Zudem war das StuG III durch seine niedrige Silhouette ein schwer zu treffendes Ziel, was es für die gegnerische Artillerie und Panzerabwehr besonders schwer machte, es auszuschalten.

Masseneinsatz und Varianten

Das StuG III wurde in großen Stückzahlen produziert und war aufgrund seiner Vielseitigkeit und seiner relativ einfachen Bauweise bei den Truppen beliebt. Es wurde nicht nur als Sturmgeschütz, sondern auch als Panzerjäger verwendet. Es gab zahlreiche Varianten, darunter:

  • StuH 42: Bewaffnet mit einer 10,5-cm-Haubitze zur Unterstützung der Infanterie.
  • StuG III Ausf. G: Die letzte und am weitesten verbreitete Version, ausgestattet mit der StuK 40 L/48 und zusätzlichen Panzerplatten.

Kampfeinsatz

Das StuG III wurde an allen Fronten des Zweiten Weltkriegs eingesetzt. Es spielte eine wichtige Rolle in der Schlacht um Moskau, der Schlacht von Kursk, und wurde auch im Westen gegen die alliierten Truppen bei der Normandie-Invasion eingesetzt. Die Kombination aus starker Feuerkraft, niedriger Silhouette und guter Panzerung machte es zu einem gefährlichen Gegner für die alliierten Streitkräfte.

Insbesondere an der Ostfront war das StuG III eine der wichtigsten Waffen der Wehrmacht, um der sowjetischen Überlegenheit an Panzern entgegenzuwirken. Im Gegensatz zu den schwereren deutschen Panzern wie dem Tiger oder Panther war das StuG III leichter und schneller zu produzieren, was es zu einem essenziellen Bestandteil der deutschen Panzerabwehrstrategie machte.

Stärken und Schwächen

Stärken

  • Niedrige Silhouette: Das StuG III hatte eine sehr niedrige Silhouette, was es schwer machte, es zu erkennen und zu treffen, insbesondere in offenen oder hügeligen Gebieten.
  • Gute Bewaffnung: Die 7,5-cm StuK 40 L/48 war eine der besten Panzerabwehrkanonen des Krieges und konnte die meisten gegnerischen Panzer auf große Entfernungen durchdringen.
  • Starke Frontpanzerung: Die verstärkte Frontpanzerung der späteren Versionen machte das StuG III schwer verwundbar, insbesondere bei Frontalangriffen.
  • Vielseitigkeit: Ursprünglich als Infanterieunterstützungsfahrzeug entwickelt, konnte das StuG III dank seiner Umrüstung auch als effektiver Panzerjäger eingesetzt werden.

Schwächen

  • Begrenzter Sichtbereich: Da das StuG III keinen drehbaren Turm hatte, war die Beweglichkeit der Kanone eingeschränkt. Dies bedeutete, dass das ganze Fahrzeug gedreht werden musste, um ein neues Ziel anzuvisieren.
  • Seitliche Verwundbarkeit: Die Seiten- und Heckpanzerung war dünner als die Frontpanzerung, was das StuG III anfällig für Flankenangriffe machte.
  • Begrenzte Mobilität im Nahkampf: In städtischen oder dicht bewaldeten Gebieten war das StuG III aufgrund seiner eingeschränkten Sicht und Kanonenbeweglichkeit im Nachteil.

Zusammenfassung

Das Sturmgeschütz III war eines der wichtigsten gepanzerten Fahrzeuge der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Es zeichnete sich durch seine starke Feuerkraft, seine gute Panzerung und seine Vielseitigkeit aus, die es sowohl als Infanterieunterstützungsfahrzeug als auch als Panzerjäger einsetzbar machten. Trotz einiger Schwächen, wie der fehlenden Turmbeweglichkeit, blieb das StuG III bis zum Ende des Krieges ein unverzichtbares Werkzeug der deutschen Panzertruppen und war an fast allen Fronten im Einsatz.

Mit über 10.000 gebauten Fahrzeugen war das StuG III eines der meistproduzierten gepanzerten Fahrzeuge des Zweiten Weltkriegs und gilt als eines der effektivsten und kostengünstigsten Kampffahrzeuge des Konflikts.

 

Technikmuseum Sinsheim - Sturmgeschütz III , Technikmuseum Sinsheim - Sturmgeschütz III , Panzermuseum Munster - Sturmgeschütz III , Panzermuseum Munster - Sturmgeschütz III