Pansarbandvagn 301
Der Pansarbandvagn 301 (pbv 301) war ein schwedischer Schützenpanzer der 1960er Jahre. Er wurde von der schwedischen Armee als Zwischenlösung entwickelt, um die mechanisierte Infanterie zu unterstützen, bis modernere Fahrzeuge verfügbar waren. Der pbv 301 basierte auf dem Fahrgestell des veralteten Stridsvagn m/41, einem schwedischen Panzer aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, und wurde mit neuen Aufbauten und einer Bewaffnung ausgestattet, um als Schützenpanzer verwendet zu werden.
Technische Daten des Pansarbandvagn 301
- Bezeichnung: Pansarbandvagn 301 (pbv 301)
- Typ: Schützenpanzer
- Hersteller: Landsverk AB
- Produktionszeitraum: 1961–1963
- Produktionseinheiten: Ca. 220 Fahrzeuge
Abmessungen
- Länge: 4,90 Meter
- Breite: 2,18 Meter
- Höhe: 2,55 Meter
- Gewicht: 11 Tonnen
Motor
- Motor: Scania-Vabis Typ 1664, 6-Zylinder-Reihenmotor (Benzinmotor)
- Leistung: 145 PS
- Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h auf der Straße
- Reichweite: ca. 200 km auf der Straße
Bewaffnung
- Hauptwaffe:
- 20 mm akan m/45B Maschinenkanone im Turm
- Diese Maschinenkanone war effektiv gegen Infanterie und leicht gepanzerte Ziele und konnte sowohl panzerbrechende als auch hochexplosive Munition abfeuern.
- Sekundärwaffen:
- 7,62 mm Maschinengewehr für die Infanterieunterstützung und Selbstverteidigung
Panzerung
- Panzerung: Geschweißter Stahl
- Schutz vor Kleinwaffenfeuer und Artilleriesplittern, aber keine ausreichende Panzerung gegen schwere Waffen oder Panzerabwehrwaffen.
Besatzung und Kapazität
- Besatzung: 2 Mann (Fahrer und Kommandant)
- Infanterie: Platz für bis zu 8 voll ausgerüstete Soldaten
Geschichte und Entwicklung
Der pbv 301 entstand aus der Notwendigkeit, die veralteten schwedischen Schützenpanzer zu modernisieren, während auf die Entwicklung modernerer Fahrzeuge gewartet wurde. Zu Beginn der 1960er Jahre verfügte die schwedische Armee über veraltete gepanzerte Fahrzeuge, die nicht mehr den Anforderungen moderner mechanisierter Kriegsführung entsprachen.
Da der Bau komplett neuer Fahrzeuge kostspielig und zeitaufwändig gewesen wäre, entschied man sich, das Fahrgestell des alten Stridsvagn m/41, eines Lizenzbaus des tschechischen LT vz. 38, zu nutzen. Dieses Fahrgestell wurde modifiziert und erhielt einen neuen Aufbau, um Infanterie und eine Maschinenkanone zu transportieren.
Übergangslösung
Der pbv 301 war von Anfang an als Übergangslösung gedacht, um die Zeit bis zur Einführung des Pansarbandvagn 302 zu überbrücken, einem moderneren schwedischen Schützenpanzer. Aufgrund seiner provisorischen Natur und der begrenzten Panzerung und Mobilität blieb der pbv 301 nur für kurze Zeit im Einsatz.
Einsatzgebiete
Schwedische Armee
Der pbv 301 wurde ausschließlich von der schwedischen Armee eingesetzt und kam in den mechanisierten Infanterieeinheiten zum Einsatz. Obwohl er in erster Linie zur Unterstützung von Infanterieoperationen gedacht war, bot er auch eine gewisse Feuerkraft gegen leichte Fahrzeuge und Infanterie. Da er auf einem Panzerfahrgestell aus dem Zweiten Weltkrieg basierte, war seine Leistung im Vergleich zu moderneren Schützenpanzern eingeschränkt.
Ablösung durch den pbv 302
Der pbv 301 wurde in den späten 1960er Jahren durch den moderneren Pansarbandvagn 302 (pbv 302) ersetzt, der besser gepanzert war und eine höhere Mobilität und Feuerkraft bot. Der pbv 301 diente jedoch während seiner Dienstzeit als wertvolle Übergangslösung und erfüllte die Anforderungen der schwedischen Armee in dieser Phase.
Stärken und Schwächen
Stärken
- Kostengünstige Lösung: Der pbv 301 basierte auf einem bestehenden Fahrgestell, was die Produktionskosten im Vergleich zu einem völlig neuen Fahrzeug deutlich reduzierte.
- Verbesserte Feuerkraft: Mit seiner 20 mm Maschinenkanone bot der pbv 301 für einen Schützenpanzer seiner Zeit eine solide Feuerkraft gegen Infanterie und leicht gepanzerte Ziele.
- Truppentransport: Der pbv 301 konnte bis zu 8 Soldaten transportieren und bot somit eine gewisse Mobilität und Schutz für die Infanterie.
Schwächen
- Veraltete Technologie: Da der pbv 301 auf dem Fahrgestell eines Panzers aus dem Zweiten Weltkrieg basierte, war er in Bezug auf Mobilität, Schutz und Leistung im Vergleich zu modernen Schützenpanzern stark eingeschränkt.
- Begrenzte Panzerung: Die Panzerung des pbv 301 bot nur minimalen Schutz gegen Kleinwaffenfeuer und Artilleriesplitter. Gegen moderne Panzerabwehrwaffen war er völlig unzureichend.
- Kurze Einsatzzeit: Der pbv 301 wurde schnell durch den pbv 302 ersetzt, da er nur als temporäre Lösung konzipiert war.
Zusammenfassung
Der Pansarbandvagn 301 (pbv 301) war eine pragmatische und kostengünstige Lösung für die schwedische Armee in den frühen 1960er Jahren, als sie dringend ein gepanzertes Fahrzeug benötigte, um die mechanisierte Infanterie zu unterstützen. Mit seiner 20 mm Maschinenkanone und der Fähigkeit, Infanterie zu transportieren, war der pbv 301 ein nützliches, wenn auch veraltetes Fahrzeug, das schnell durch den moderneren pbv 302 ersetzt wurde. Obwohl er nur eine Übergangslösung war, spielte der pbv 301 eine wichtige Rolle bei der Modernisierung der schwedischen Armee während dieser Zeit.