Leichter Kampfwagen LKII
Der Leichte Kampfwagen LK II (oft einfach als LK II bezeichnet) war ein deutscher leichter Panzer, der am Ende des Ersten Weltkriegs entwickelt wurde. Es war der Nachfolger des LK I, des ersten deutschen Versuchs, einen leichten Panzer zu bauen. Der LK II wurde jedoch nicht mehr rechtzeitig für den Kriegseinsatz fertiggestellt, da der Krieg endete, bevor das Fahrzeug in größeren Stückzahlen produziert werden konnte. Trotzdem ist der LK II ein bedeutendes Beispiel für die frühen deutschen Panzerentwicklungen.
Technische Daten
- Bezeichnung: Leichter Kampfwagen LK II
- Typ: Leichter Panzer
- Entwickler: Joseph Vollmer
- Produktionszeitraum: 1918
- Produktionsmenge: ca. 2 Prototypen (mehrere Fahrzeuge wurden nach dem Krieg in Schweden verwendet)
Bewaffnung
- Hauptwaffe (geplant):
- 37 mm Maxim-Nordenfelt-Kanone oder 57 mm Maxim-Nordenfelt-Kanone
- Alternativ konnte der Panzer mit einem 7,92 mm MG08 Maschinengewehr bewaffnet werden.
- Sekundärwaffen: Keine
Abmessungen
- Länge: 5,06 Meter
- Breite: 1,95 Meter
- Höhe: 2,52 Meter
- Gewicht: 8,75 Tonnen
Panzerung
- Panzerung: 8 bis 14 mm (Stahlplatten)
- Schutz: Die Panzerung bot Schutz vor Kleinwaffenfeuer und Artilleriesplittern.
Mobilität
- Motor: Daimler-Benz 4-Zylinder-Benzinmotor mit 60 PS
- Höchstgeschwindigkeit: ca. 14 km/h
- Reichweite: ca. 65 km
- Antrieb: Kettenfahrzeug mit einem Frontantrieb
Besatzung
- Besatzung: 3 Mann (Kommandant, Fahrer, Richtschütze)
Geschichte und Entwicklung
Der LK II wurde 1918 von Joseph Vollmer entwickelt, einem der führenden deutschen Ingenieure im Bereich der Panzertechnik. Vollmer war bereits für den A7V, den einzigen deutschen schweren Panzer des Ersten Weltkriegs, verantwortlich gewesen und sollte nun einen leichteren und beweglicheren Panzer entwerfen, der für Aufklärungsaufgaben und schnelle Angriffe verwendet werden konnte.
Der LK II basierte auf den Erfahrungen des vorherigen LK I, der eine experimentelle Entwicklung war und ebenfalls nicht in großen Stückzahlen hergestellt wurde. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hatte der LK II eine geschlossene Panzerung und war besser bewaffnet. Seine Konstruktion war in vielerlei Hinsicht von den britischen Whippet-Panzern inspiriert, die schnelle, leichte Panzer für Unterstützungs- und Aufklärungsaufgaben waren.
Konstruktionsmerkmale
- Geschlossener Aufbau: Anders als der LK I, der einen offenen Aufbau hatte, verfügte der LK II über einen vollgepanzerten Aufbau, was den Schutz der Besatzung erheblich verbesserte.
- Bewaffnung: Der LK II konnte entweder mit einer 37 mm Maxim-Nordenfelt-Kanone oder einem MG08 Maschinengewehr ausgestattet werden. Die Variante mit der Kanone sollte als Panzerabwehrfahrzeug dienen, während die Maschinengewehrvariante hauptsächlich zur Infanterieunterstützung gedacht war.
Produktion und Einsatz
Obwohl der LK II während des Ersten Weltkriegs entwickelt wurde, konnte er nicht rechtzeitig in den Einsatz gelangen, da der Krieg endete, bevor die Massenproduktion begann. Es wurden nur einige wenige Prototypen gebaut, die nie in die Schlacht gezogen sind.
Nach dem Krieg war es Deutschland durch den Vertrag von Versailles verboten, Panzerfahrzeuge zu entwickeln oder zu besitzen. Daher konnte der LK II nicht weiter in Deutschland produziert werden. Einige der bereits produzierten Prototypen und Entwürfe wurden jedoch nach Schweden verkauft, wo sie in modifizierter Form als Stridsvagn m/21 (und später als Stridsvagn m/21-29) weiterentwickelt wurden.
Verwendung in Schweden
In Schweden wurde der LK II unter dem Namen Stridsvagn m/21 in Dienst gestellt und bildete die Grundlage für die schwedische Panzerwaffe. Schweden erwarb insgesamt 10 LK II, die für die schwedischen Streitkräfte modifiziert wurden. Einige der Panzer wurden später mit einem leistungsstärkeren Motor ausgestattet und weiter modernisiert.
Diese Fahrzeuge blieben bis in die 1930er Jahre im Dienst, was die Bedeutung des LK II als frühes Beispiel für die Entwicklung von leichten Panzern unterstreicht.
Stärken und Schwächen
Stärken
- Geschlossene Panzerung: Die vollgeschlossene Panzerung bot der Besatzung besseren Schutz als viele andere Fahrzeuge der Zeit, insbesondere vor Kleinwaffenfeuer und Artilleriesplittern.
- Leichte Bewaffnung: Mit einer 37 mm Kanone oder einem Maschinengewehr konnte der LK II sowohl gegen Infanterie als auch gegen leichte gepanzerte Ziele eingesetzt werden.
- Beweglichkeit: Im Vergleich zu den schwereren Panzern wie dem A7V war der LK II relativ schnell und konnte auf dem Schlachtfeld besser manövrieren.
Schwächen
- Geringe Panzerung: Mit einer maximalen Panzerung von 14 mm war der LK II gegen schwerere Waffen relativ anfällig.
- Langsame Geschwindigkeit: Trotz seines geringeren Gewichts war der LK II mit einer Höchstgeschwindigkeit von nur 14 km/h eher langsam.
- Eingeschränkte Produktionsmenge: Da der LK II nicht in Massenproduktion ging, konnte er keinen großen Einfluss auf das Kriegsgeschehen haben.
Zusammenfassung
Der Leichte Kampfwagen LK II war ein wichtiger Schritt in der deutschen Panzerentwicklung am Ende des Ersten Weltkriegs. Obwohl er nicht rechtzeitig in den Kriegseinsatz gelangte, zeigte der LK II, dass die Deutschen die Bedeutung von leichten, mobilen Panzern erkannten. Das Design des LK II war wegweisend und beeinflusste spätere Panzerentwicklungen, insbesondere in Schweden, wo er als Stridsvagn m/21 in Dienst gestellt wurde. Trotz seines begrenzten Einsatzes bleibt der LK II ein bemerkenswertes Beispiel für die frühe Geschichte der Panzerfahrzeuge.