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Junkers Ju-87

Erstflug oder Indienststellung:
1935
Junkers Ju87G-2

Die Junkers Ju 87, auch bekannt als Stuka (kurz für Sturzkampfflugzeug), war ein deutsches Sturzkampfflugzeug, das während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt wurde. Es wurde von der Junkers Flugzeugwerke entwickelt und war berüchtigt für seine Rolle in der Blitzkriegs-Taktik der Luftwaffe. Die Ju 87 war eines der markantesten Flugzeuge des Krieges, vor allem aufgrund ihres unverwechselbaren Designs und der furchterregenden Sirenen, die während des Sturzflugs einen angsteinflößenden Ton erzeugten, um die moralische Wirkung auf den Feind zu maximieren.

Geschichte der Junkers Ju 87:

Die Ju 87 wurde in den 1930er Jahren von Hermann Pohlmann entworfen und flog erstmals 1935. Sie spielte eine Schlüsselrolle bei den frühen deutschen Eroberungen, darunter die Invasionen von Polen, Norwegen, den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Besonders bekannt war sie für ihre Präzision bei Sturzbombenangriffen, die sie zu einem effektiven Werkzeug in der Blitzkrieg-Strategie machte.

Der Stuka wurde durch seine "Jericho-Trompete" bekannt, eine am Fahrwerk angebrachte Sirene, die beim Sturzflug aktiviert wurde und einen lauten, heulenden Ton erzeugte. Diese psychologische Kriegsführung sollte die moralische Wirkung auf den Feind verstärken.

Trotz ihres Erfolgs in den frühen Kriegsjahren wurde die Ju 87 ab 1942 zunehmend verwundbar gegenüber den immer stärkeren alliierten Jägern, da sie relativ langsam war und eine niedrige Manövrierfähigkeit hatte. Sie blieb jedoch bis zum Ende des Krieges in speziellen Rollen, wie in der Panzerabwehr, im Einsatz.

Technische Daten der Junkers Ju 87 B-2 (eine der Hauptversionen):

  • Besatzung: 2 (Pilot und Bordschütze)
  • Länge: 11,50 m
  • Spannweite: 13,80 m
  • Höhe: 3,90 m
  • Leermasse: 3.200 kg
  • Maximale Startmasse: 4.300 kg
  • Antrieb: 1 × Junkers Jumo 211D V12 flüssigkeitsgekühlter Motor mit 1.200 PS
  • Höchstgeschwindigkeit: 410 km/h
  • Reichweite: 500 km
  • Bewaffnung:
    • 2 × 7,92-mm-MG 17 Maschinengewehre (in den Tragflächen)
    • 1 × 7,92-mm-MG 15 (beweglich im Heck)
    • Bis zu 1.000 kg Bomben

Besonderheiten:

  • Sturzkampftaktik: Die Ju 87 war eines der ersten Flugzeuge, die speziell für den Sturzbombenangriff entwickelt wurden. Die Piloten stürzten fast senkrecht auf ihr Ziel, was ihnen eine enorme Präzision ermöglichte. Eine automatische Abfangvorrichtung half dem Piloten, den Sturzflug zu beenden und wieder in den horizontalen Flug überzugehen.
  • Jericho-Trompete: Die am Fahrwerk montierte Sirene war ein psychologisches Mittel, das den Gegner einschüchtern sollte, indem es während des Sturzflugs ein lautes, sirenenartiges Heulen erzeugte.

Einsatzgeschichte:

  • Spanischer Bürgerkrieg: Die Ju 87 wurde erstmals im spanischen Bürgerkrieg von der deutschen Legion Condor getestet, wo sie als effektiv für Sturzbombenangriffe erkannt wurde.
  • Blitzkrieg: In den frühen Kriegsjahren, insbesondere während der Invasion Polens und des Westfeldzugs, war die Ju 87 entscheidend für die Unterstützung der Bodentruppen und den schnellen Vormarsch der Wehrmacht.
  • Schlacht um England: Die Ju 87 war bei den Angriffen auf Großbritannien wenig erfolgreich, da sie gegen die schnellen britischen Jäger wie die Spitfire und die Hurricane verwundbar war. Die Verluste zwangen die Luftwaffe, die Ju 87 weitgehend von den Frontlinien zurückzuziehen.
  • Ostfront und Nordafrika: Trotz ihrer Verwundbarkeit gegenüber alliierten Jägern wurde die Ju 87 weiterhin in anderen Kriegsschauplätzen wie der Ostfront und in Nordafrika eingesetzt, vor allem in der Rolle der Panzerabwehr, wo sie spezielle 37-mm-Kanonen trug.

Varianten:

  • Ju 87 B: Die erste Serienversion, die in großer Zahl produziert und während des frühen Kriegsverlaufes verwendet wurde.
  • Ju 87 D: Eine verbesserte Version mit stärkerem Motor und besserer Panzerung, die auch als Nachtangriffsflugzeug verwendet wurde.
  • Ju 87 G: Eine Version, die speziell für die Panzerabwehr ausgerüstet wurde und mit 37-mm-Kanonen bewaffnet war, bekannt als "Kanonenvogel".

Fazit:

Die Junkers Ju 87 war ein markantes Flugzeug, das in den frühen Kriegsjahren eine entscheidende Rolle spielte, besonders bei der Unterstützung der Blitzkrieg-Taktik der deutschen Wehrmacht. Obwohl sie ab 1942 durch modernere Flugzeuge übertroffen wurde, bleibt sie ein Symbol für die Sturzkampftaktik und die psychologische Kriegsführung der Luftwaffe. Ihre Rolle bei der Zerstörung von Panzerverbänden und in Luftnahunterstützungsoperationen bleibt ein herausragendes Kapitel in der Luftfahrtgeschichte.

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