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Jagdpanzer Jaguar

Deutschland
Erstflug oder Indienststellung:
1978
Jagdpanzer Jaguar

Der Jagdpanzer Jaguar war ein modernisiertes Panzerabwehrfahrzeug der Bundeswehr, das in den 1980er Jahren als Weiterentwicklung des Kanonenjagdpanzers (Kanonenjagdpanzer) eingeführt wurde. Der Jaguar war in zwei Hauptvarianten verfügbar: der Jaguar 1 und der Jaguar 2, beide modernisierte Versionen von älteren Jagdpanzern, die mit modernen Panzerabwehrlenkwaffen ausgerüstet wurden, um den gestiegenen Anforderungen an die Panzerabwehr gerecht zu werden.

Jaguar 1 (Raketenjagdpanzer Jaguar 1)

Technische Daten

  • Bezeichnung: Raketenjagdpanzer Jaguar 1
  • Typ: Panzerjäger / Jagdpanzer
  • Hersteller: Wegmann & Co.
  • Einsatzbeginn: 1980er Jahre
  • Basismodell: Kanonenjagdpanzer
Bewaffnung
  • Hauptbewaffnung: TOW-Panzerabwehrlenkwaffen (Tube-launched, Optically tracked, Wire-guided)
    • Reichweite: bis zu 3.750 Meter
    • Durchschlagskraft: Bis zu 800 mm Panzerung
  • Sekundärbewaffnung: 7,62 mm MG3 Maschinengewehr zur Selbstverteidigung
Abmessungen
  • Länge: 8,60 Meter
  • Breite: 3,12 Meter
  • Höhe: 2,60 Meter
  • Gewicht: 25 Tonnen
Panzerung
  • Panzerung: Stahlpanzerung, verstärkt durch zusätzliche Panzerplatten
  • Schutz: Schutz gegen Kleinwaffenfeuer und Artilleriesplitter
Mobilität
  • Motor: MTU MB 837 Aa V8-Dieselmotor mit 500 PS
  • Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
  • Reichweite: ca. 400 km
  • Antrieb: Kettenfahrzeug mit hoher Geländegängigkeit
Besatzung
  • Besatzung: 4 Mann (Kommandant, Fahrer, Richtschütze, Ladeschütze)

Geschichte und Entwicklung

Der Jaguar 1 wurde als direkte Modernisierung des Kanonenjagdpanzers entwickelt. Der Kanonenjagdpanzer war mit einer 90-mm-Kanone bewaffnet, die im modernen Gefecht gegen stark gepanzerte Fahrzeuge zunehmend ineffektiv wurde. Um das Fahrzeug weiterhin nutzbar zu machen, wurde es mit dem TOW-Panzerabwehrsystem nachgerüstet, das in den 1980er Jahren als äußerst leistungsfähiges Panzerabwehrsystem galt.

Das Chassis des Kanonenjagdpanzers wurde beibehalten, aber das Geschütz wurde durch Abschussvorrichtungen für die drahtgelenkten TOW-Raketen ersetzt. Diese Waffe war in der Lage, Panzer auf größere Entfernungen zu bekämpfen und schwerere gepanzerte Ziele zu durchdringen.

Einsatzgebiete

  • Der Jaguar 1 war hauptsächlich für den Panzerabwehreinsatz im Kalten Krieg vorgesehen und sollte eine mobile, aber leistungsstarke Waffe gegen sowjetische Panzerkolonnen bieten.
  • Die Bundeswehr setzte den Jaguar 1 in Panzerjägereinheiten ein, die sowohl defensiv als auch offensiv in Panzergefechten eingesetzt werden konnten.

Jaguar 2 (Raketenjagdpanzer Jaguar 2)

Technische Daten

  • Bezeichnung: Raketenjagdpanzer Jaguar 2
  • Typ: Panzerjäger / Jagdpanzer
  • Hersteller: Wegmann & Co.
  • Einsatzbeginn: 1980er Jahre
  • Basismodell: Kanonenjagdpanzer (spätere Version)
Bewaffnung
  • Hauptbewaffnung: HOT-Panzerabwehrlenkwaffen
    • Reichweite: ca. 4.000 Meter
    • Durchschlagskraft: bis zu 900 mm Panzerung
  • Sekundärbewaffnung: 7,62 mm MG3 Maschinengewehr
Abmessungen
  • Länge: 8,60 Meter
  • Breite: 3,12 Meter
  • Höhe: 2,60 Meter
  • Gewicht: ca. 28 Tonnen
Panzerung
  • Panzerung: Verbundpanzerung, verstärkt durch zusätzliche Panzerplatten
  • Schutz: Verbesserter Schutz gegen Kleinwaffenfeuer und Artilleriesplitter durch reaktive Panzerung und zusätzlichen Stahlplatten.
Mobilität
  • Motor: MTU MB 837 Aa V8-Dieselmotor mit 500 PS
  • Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
  • Reichweite: ca. 400 km
  • Antrieb: Kettenfahrzeug mit hoher Geländegängigkeit
Besatzung
  • Besatzung: 4 Mann (Kommandant, Fahrer, Richtschütze, Ladeschütze)

Geschichte und Entwicklung

Der Jaguar 2 war eine weitere Modernisierung des Kanonenjagdpanzers, diesmal mit dem fortschrittlichen HOT-Panzerabwehrsystem, das gegenüber der TOW-Rakete eine größere Reichweite und bessere Durchschlagskraft bot. Die HOT-Raketen wurden hauptsächlich in Hubschraubern und auf gepanzerten Fahrzeugen verwendet und galten als äußerst leistungsfähige Panzerabwehrwaffen.

Zusätzlich zur verbesserten Bewaffnung erhielt der Jaguar 2 eine verstärkte Panzerung, die durch die Anwendung von reaktiver Panzerung ergänzt wurde, um das Fahrzeug besser gegen moderne Panzerabwehrwaffen zu schützen.

Einsatzgebiete

  • Der Jaguar 2 war ebenfalls für den Einsatz in Panzerjägereinheiten der Bundeswehr vorgesehen. Durch die HOT-Lenkwaffen konnte er feindliche Panzer auf noch größere Entfernungen bekämpfen als der Jaguar 1.
  • Der Jaguar 2 war für Einsätze in stark umkämpften Gebieten gedacht, in denen seine verbesserte Panzerung und größere Feuerkraft von Vorteil waren.

Unterschiede zwischen Jaguar 1 und Jaguar 2

  • Bewaffnung: Der Jaguar 1 war mit dem TOW-System bewaffnet, während der Jaguar 2 das leistungsfähigere HOT-System verwendete, das eine größere Reichweite und Durchschlagskraft bot.
  • Panzerung: Der Jaguar 2 hatte verbesserte Panzerung und nutzte reaktive Panzerung, um besseren Schutz gegen moderne Bedrohungen zu bieten.
  • Einsatzzeit: Beide Fahrzeuge wurden in den 1980er Jahren in Dienst gestellt, wobei der Jaguar 2 die fortschrittlichere Version darstellte.

Stärken und Schwächen

Stärken
  • Hohe Feuerkraft: Beide Varianten waren in der Lage, feindliche Panzer aus großer Entfernung zu bekämpfen und schwere Panzerungen zu durchdringen.
  • Hohe Mobilität: Das bewährte Kettenfahrgestell des Kanonenjagdpanzers machte den Jaguar 1 und 2 sehr mobil und geländegängig, was sie ideal für flexible Panzerabwehreinsätze machte.
  • Kosteneffiziente Modernisierung: Durch die Wiederverwendung des vorhandenen Kanonenjagdpanzer-Fahrgestells war die Modernisierung relativ kostengünstig und schnell durchführbar.
Schwächen
  • Veraltetes Fahrgestell: Obwohl das Fahrgestell des Kanonenjagdpanzers robust war, war es im Vergleich zu modernen Panzern und Panzerjägern veraltet.
  • Leichte Panzerung: Trotz der Verbesserungen beim Jaguar 2 war die Panzerung nicht ausreichend, um schweren Treffern durch moderne Panzerabwehrraketen oder große Panzerkanonen standzuhalten.

Zusammenfassung

Die Jagdpanzer Jaguar 1 und Jaguar 2 waren wichtige Modernisierungen der deutschen Panzerabwehrfahrzeuge in den 1980er Jahren. Mit der Einführung der TOW- und HOT-Panzerabwehrlenkwaffen wurde die Feuerkraft dieser Fahrzeuge erheblich gesteigert. Obwohl sie auf dem alten Kanonenjagdpanzer-Fahrgestell basierten, boten sie eine leistungsstarke und mobile Plattform zur Bekämpfung moderner Panzer. Sie blieben bis in die 1990er Jahre im Dienst, bevor sie durch modernere Systeme ersetzt wurden.

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