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Focke Wulf Fw190

Erstflug oder Indienststellung:
1939
Focke Wulf Fw190A-8 U-1

Die Focke-Wulf Fw 190 war eines der bekanntesten und erfolgreichsten Jagdflugzeuge der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Entwickelt von Kurt Tank und erstmals 1939 geflogen, galt die Fw 190 wegen ihrer Leistung, Bewaffnung und Vielseitigkeit als eines der besten Jagdflugzeuge des Krieges. Sie wurde in einer Vielzahl von Rollen eingesetzt, darunter als Jagdflugzeug, Jagdbomber, Abfangjäger und Bodenangriffsflugzeug.

Geschichte der Focke-Wulf Fw 190:

  • Entwicklung: Die Fw 190 wurde als Ergänzung zur Messerschmitt Bf 109 entwickelt, dem damals wichtigsten Jagdflugzeug der Luftwaffe. Die deutsche Luftwaffe benötigte ein modernes und leistungsfähiges Flugzeug, das in der Lage war, sowohl im Luftkampf als auch bei Bodenangriffen effektiv zu sein. Kurt Tank, Chefingenieur von Focke-Wulf, entwarf die Fw 190 als robustes, leicht zu wartendes Flugzeug, das auf einem luftgekühlten Sternmotor basierte, im Gegensatz zum flüssigkeitsgekühlten Reihenmotor der Bf 109.

    Der erste Prototyp flog am 1. Juni 1939, und die Serienproduktion begann 1941. Schon bald nach ihrer Einführung wurde die Fw 190 von der Luftwaffe wegen ihrer hervorragenden Flugeigenschaften geschätzt, insbesondere ihrer Wendigkeit, ihrer Geschwindigkeit und ihrer schweren Bewaffnung.

  • Frühe Einsätze: Die Fw 190 erwies sich schnell als überlegen gegenüber den damaligen alliierten Jägern, insbesondere der Supermarine Spitfire Mk V. Ihre Einführung im Sommer 1941 in den Luftkämpfen über Frankreich überraschte die Alliierten, die der Fw 190 in vielerlei Hinsicht nicht gewachsen waren. Sie wurde bald zu einem der wichtigsten Jagdflugzeuge der Luftwaffe, besonders an der Westfront.
  • Weiterentwicklung: Während des Krieges wurde die Fw 190 in vielen verschiedenen Versionen produziert, die an unterschiedliche Anforderungen angepasst waren. Neben ihrer Rolle als Abfangjäger wurde sie auch als Jagdbomber (Fw 190 F und G-Serien) und Abfangjäger für die Bomberabwehr (Fw 190 A-8/R8 „Sturmbock“) eingesetzt.

Technische Daten der Focke-Wulf Fw 190 A-8 (eine der am häufigsten produzierten Versionen):

  • Besatzung: 1 (Pilot)
  • Länge: 9,00 m
  • Spannweite: 10,50 m
  • Höhe: 3,95 m
  • Flügelfläche: 18,30 m²
  • Leermasse: 3.200 kg
  • Maximale Startmasse: 4.900 kg
  • Antrieb: 1 × BMW 801 D-2 14-Zylinder-Doppelsternmotor mit 1.700 PS (2.000 PS mit Notleistung)
  • Höchstgeschwindigkeit: 653 km/h
  • Reichweite: 800 km (ohne Zusatztanks), 1.330 km (mit Zusatztanks)
  • Dienstgipfelhöhe: 10.500 m
  • Steigleistung: 15,6 m/s
  • Bewaffnung:
    • 2 × 13-mm-MG 131 Maschinengewehre in der Nase
    • 4 × 20-mm-MG 151/20 Kanonen (zwei in den Flügelwurzeln und zwei in den Außenflügeln)
    • Bombenlast (in der Jagdbomber-Variante): bis zu 500 kg Bomben

Besondere Merkmale:

  • Luftgekühlter Sternmotor: Die Fw 190 war mit einem luftgekühlten BMW 801-Sternmotor ausgestattet, was sie robuster gegen Beschädigungen machte als flüssigkeitsgekühlte Flugzeuge wie die Bf 109 oder die Spitfire. Der Sternmotor machte das Flugzeug außerdem zuverlässiger in Betrieb und Wartung.
  • Vielseitigkeit: Die Fw 190 wurde in vielen Rollen eingesetzt, darunter als Jagdflugzeug, Abfangjäger, Jagdbomber und Bodenangriffsflugzeug. Spätere Versionen wie die Fw 190 F und G wurden speziell für Bodenangriffsmissionen angepasst und konnten eine Vielzahl von Bomben und Raketen tragen.
  • Schwere Bewaffnung: Die Fw 190 war bekannt für ihre starke Bewaffnung, insbesondere in den späten Varianten. Die 20-mm-Kanonen und 13-mm-Maschinengewehre gaben ihr eine hohe Feuerkraft, die sie sowohl gegen feindliche Jäger als auch gegen schwer gepanzerte Bomber effektiv machte.
  • Gute Flugleistungen: Die Fw 190 war eines der wendigsten und schnellsten Flugzeuge ihrer Zeit. Ihre hohe Höchstgeschwindigkeit, ihre gute Steigleistung und ihre Manövrierfähigkeit machten sie zu einem hervorragenden Jagdflugzeug, das es mit den besten alliierten Jägern aufnehmen konnte.

Einsatzgeschichte:

  • Luftkämpfe an der Westfront: Die Fw 190 spielte eine zentrale Rolle bei den Luftkämpfen über Westeuropa, insbesondere während der Schlacht um die Normandie und bei der Verteidigung des Reichs. Sie wurde sowohl als Abfangjäger gegen alliierte Bomber als auch als Jagdbomber gegen Bodenziele eingesetzt. Besonders erfolgreich war sie in den frühen Phasen ihres Einsatzes, als sie der britischen Spitfire Mk V überlegen war.
  • Ostfront: Auch an der Ostfront wurde die Fw 190 erfolgreich eingesetzt. Sie diente als Abfangjäger gegen sowjetische Flugzeuge und als Jagdbomber, der Panzer und Truppenverbände der Roten Armee angriff. Die robuste Konstruktion der Fw 190 machte sie besonders für tiefe Einsätze gegen feindliche Bodenziele geeignet.
  • Abwehr gegen Bomberangriffe: Eine der Hauptaufgaben der Fw 190 war die Abwehr alliierter Bomberflotten, die Deutschland ab 1943 zunehmend angriffen. Die speziell dafür entwickelten „Sturmbock“-Versionen, wie die Fw 190 A-8/R8, waren schwer gepanzert und mit besonders starker Bewaffnung ausgerüstet, um schwere Bomber wie die Boeing B-17 Flying Fortress und die Consolidated B-24 Liberator abzuschießen.
  • Nutzung durch andere Nationen: Neben der Luftwaffe wurde die Fw 190 auch von anderen Nationen verwendet, darunter Finnland und Ungarn. Finnland setzte die Fw 190 gegen sowjetische Flugzeuge ein und hatte damit großen Erfolg.

Varianten der Fw 190:

  • Fw 190 A-Serie: Die Hauptserie der Jäger- und Abfangjägerversionen, die ab 1941 produziert wurden. Diese Modelle waren mit dem BMW 801 Sternmotor ausgestattet.
  • Fw 190 F-Serie: Jagdbomber- und Bodenangriffsvariante mit verstärkter Panzerung und der Fähigkeit, Bomben und Raketen zu tragen.
  • Fw 190 G-Serie: Langstrecken-Jagdbomber mit erhöhter Treibstoffkapazität für tiefe Einsätze hinter den feindlichen Linien.
  • Fw 190 D-Serie („Dora“): Weiterentwickelte Version mit einem flüssigkeitsgekühlten Junkers Jumo 213-Reihenmotor, die für den Höhenkampf und die Abfangjagd konzipiert war. Die Fw 190 D-9 war eine der besten Versionen und konnte es mit den fortschrittlichsten alliierten Jägern aufnehmen.

Nachfolgemodelle:

Die Fw 190 wurde später durch die Ta 152, eine Weiterentwicklung der Fw 190, ergänzt. Die Ta 152, ebenfalls von Focke-Wulf und Kurt Tank entworfen, war ein Hochleistungsjäger für große Höhen und sollte der Luftwaffe bei der Bekämpfung der alliierten Bomberströme und der Höhenjäger helfen.

Fazit:

Die Focke-Wulf Fw 190 war eines der herausragendsten Jagdflugzeuge des Zweiten Weltkriegs. Ihre Kombination aus Geschwindigkeit, Manövrierfähigkeit, Bewaffnung und Vielseitigkeit machte sie sowohl in der Luft als auch bei Bodeneinsätzen äußerst effektiv. Obwohl sie im Laufe des Krieges durch fortschrittlichere alliierte Flugzeuge herausgefordert wurde, blieb die Fw 190 bis zum Ende des Krieges ein gefürchteter Gegner und ein Arbeitspferd der deutschen Luftwaffe.

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