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Dornier Do-27

Deutschland
Erstflug oder Indienststellung:
1956
MRDA - Dornier Do-27

Die Dornier Do 27 war ein deutsches Mehrzweckflugzeug, das in den 1950er Jahren von der Dornier-Werke entwickelt wurde. Sie war das erste Flugzeug, das nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland in Serie produziert wurde, und wurde für ihre STOL-Eigenschaften (Short Take-Off and Landing, also Kurzstart- und Landeeigenschaften) bekannt. Die Do 27 wurde sowohl militärisch als auch zivil genutzt und fand besonders in abgelegenen Regionen und bei Einsätzen unter schwierigen Bedingungen weite Verbreitung.

Geschichte der Dornier Do 27:

  • Entwicklung: Die Dornier Do 27 wurde zunächst im Auftrag der spanischen Luftwaffe entwickelt, die ein leichtes Mehrzweckflugzeug für den Transport und die Verbindung benötigte. Die Entwicklung begann in Spanien, wo die Maschine als CASA C-127 gebaut wurde. Später wurde die Produktion nach Deutschland verlagert, und die Do 27 wurde zum ersten Serienflugzeug, das in der Nachkriegszeit in Deutschland gefertigt wurde. Der Erstflug der Do 27 fand am 17. Oktober 1956 statt.
  • Produktion: Insgesamt wurden etwa 628 Exemplare der Do 27 gebaut. Sie wurde von vielen Ländern gekauft und in verschiedenen Rollen verwendet, darunter als Transportflugzeug, für Aufklärung, Rettungsmissionen und als Verbindungsflugzeug. Besonders die deutsche Bundeswehr setzte die Do 27 intensiv ein.
  • Einsatz: Die Do 27 war vor allem für ihre Fähigkeit bekannt, auf kurzen und unbefestigten Pisten zu operieren. Dies machte sie ideal für Einsätze in abgelegenen und schwierigen Gebieten. Sie wurde von zahlreichen Luftstreitkräften und zivilen Betreibern weltweit eingesetzt und blieb aufgrund ihrer Robustheit und Zuverlässigkeit viele Jahre im Einsatz.

Technische Daten der Dornier Do 27:

  • Besatzung: 1 Pilot
  • Kapazität: 5 bis 6 Passagiere oder 600 kg Fracht
  • Länge: 9,60 m
  • Spannweite: 12,00 m
  • Höhe: 2,85 m
  • Flügelfläche: 23,80 m²
  • Leermasse: 1.200 kg
  • Maximale Startmasse: 1.950 kg
  • Antrieb: 1 × Avco Lycoming GO-480-B1A6 Sechszylinder-Boxermotor mit 270 PS (200 kW)
  • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
  • Reisegeschwindigkeit: 200 km/h
  • Reichweite: 920 km
  • Dienstgipfelhöhe: 5.600 m
  • Steigleistung: 4,1 m/s
  • Startstrecke: 180 m (bei maximaler Startmasse)
  • Landestrecke: 200 m (bei maximaler Landemasse)

Besondere Merkmale:

  • STOL-Fähigkeit: Die Do 27 war bekannt für ihre außergewöhnlichen Kurzstart- und Lande-Eigenschaften (STOL). Sie konnte auf sehr kurzen und unbefestigten Pisten landen und starten, was sie ideal für abgelegene Regionen machte, in denen keine voll ausgebauten Flughäfen verfügbar waren.
  • Vielseitigkeit: Die Do 27 war ein echtes Mehrzweckflugzeug. Sie konnte für den Transport von Personen, Fracht, für medizinische Evakuierungen, Aufklärungsmissionen und Verbindungsaufgaben verwendet werden. Diese Vielseitigkeit machte sie für militärische und zivile Betreiber weltweit attraktiv.
  • Robustheit: Das Flugzeug war robust gebaut und konnte unter rauen Bedingungen operieren, was es besonders für militärische und humanitäre Einsätze in abgelegenen Gebieten wertvoll machte.
  • Einfache Wartung: Die Do 27 war relativ einfach zu warten, was sie in Regionen mit eingeschränkter Infrastruktur besonders geeignet machte.

Einsatzgeschichte:

  • Bundeswehr: Die Do 27 wurde in großen Stückzahlen von der deutschen Bundeswehr eingesetzt. Sie diente hauptsächlich als Verbindungsflugzeug und für leichte Transportaufgaben. Ihre Fähigkeit, auf unbefestigten Pisten zu landen, machte sie ideal für militärische Operationen unter schwierigen Bedingungen. Sie wurde auch für Aufklärungsflüge und Rettungseinsätze verwendet.
  • Internationale Nutzung: Neben der Bundeswehr wurde die Do 27 von zahlreichen anderen Ländern genutzt, darunter Spanien, Portugal, Israel, Nigeria und Schweden. Sie fand in vielen dieser Länder breite Verwendung in Militär- und Zivilflügen.
  • Zivile Nutzung: In der zivilen Luftfahrt wurde die Do 27 häufig von Fluggesellschaften und Betreibern eingesetzt, die in entlegenen Regionen tätig waren. Ihre Fähigkeit, auf kurzen Pisten zu operieren, machte sie besonders in Afrika, Südamerika und abgelegenen Regionen Europas und Asiens beliebt.
  • Einsätze in Afrika und Asien: Die Do 27 spielte eine wichtige Rolle bei Einsätzen in Afrika und Asien, wo abgelegene Flugpisten, schwierige Umgebungen und begrenzte Infrastruktur häufige Herausforderungen darstellten. Ihre Robustheit und STOL-Fähigkeiten machten sie ideal für diese Bedingungen.

Varianten der Dornier Do 27:

  • Do 27 A: Militärische Version mit sechs Sitzen, hauptsächlich für die Bundeswehr gebaut.
  • Do 27 B: Zivile Version mit ähnlichen Spezifikationen wie die militärische Version, aber für den zivilen Transport und den kommerziellen Einsatz angepasst.
  • Do 27 Q: Modifizierte Version mit zusätzlichem Laderaum für Fracht.
  • Do 27 H: Modifizierte Version für den Einsatz mit Schwimmern, die auf Wasser operieren konnte.

Nachfolgemodelle:

Die Dornier Do 27 wurde durch modernere Flugzeuge wie die Dornier Do 28 ersetzt, die ähnliche Fähigkeiten boten, jedoch mehr Kapazität und eine höhere Leistungsfähigkeit hatten. Die Do 28 war ebenfalls ein STOL-Flugzeug und konnte ähnliche Rollen wie die Do 27 erfüllen, war jedoch aufgrund ihrer höheren Kapazität und ihrer besseren Leistung in vielen Einsätzen überlegen.

Fazit:

Die Dornier Do 27 war ein äußerst vielseitiges und robustes Mehrzweckflugzeug, das in den 1950er Jahren entwickelt wurde und sich in militärischen und zivilen Einsätzen weltweit bewährte. Ihre STOL-Fähigkeiten, einfache Wartung und Vielseitigkeit machten sie zu einem wichtigen Werkzeug in abgelegenen Regionen und schwierigen Umgebungen. Sie bleibt ein Symbol für die Wiederbelebung der deutschen Luftfahrtindustrie nach dem Zweiten Weltkrieg und wird bis heute von vielen Luftfahrtenthusiasten geschätzt.

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