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Dassault Mystere

Frankreich
Erstflug oder Indienststellung:
1954
Dassault Mystere

Die Dassault Mystère-Reihe war eine Serie von französischen Jagdflugzeugen, die von Dassault Aviation in den 1950er Jahren entwickelt wurde. Sie repräsentierte einen wichtigen Schritt in der Entwicklung der französischen Luftfahrtindustrie nach dem Zweiten Weltkrieg und trug zur Modernisierung der französischen Luftwaffe bei. Besonders bekannt sind die Modelle Mystère II und Mystère IV, die sowohl von der französischen Luftwaffe als auch von mehreren anderen Ländern eingesetzt wurden.

Geschichte der Dassault Mystère:

  • Ursprünge: Die Mystère-Reihe entstand als Weiterentwicklung der früheren Dassault Ouragan, die das erste Strahlflugzeug Frankreichs war. Obwohl die Ouragan ein großer Erfolg war, wurde schnell klar, dass ein moderneres Flugzeug benötigt wurde, um mit der Weiterentwicklung der Düsenjäger Schritt zu halten. Dies führte zur Entwicklung der Mystère, die aerodynamisch verbesserte Flügel und leistungsstärkere Triebwerke erhielt.
  • Mystère II: Die Mystère II war die erste Version, die in Serie produziert wurde. Sie absolvierte ihren Erstflug am 23. Februar 1951 und trat 1954 in den Dienst der französischen Luftwaffe ein. Die Mystère II war das erste französische Flugzeug, das im Horizontalflug Überschallgeschwindigkeit erreichte. Sie diente als Jagdflugzeug und wurde später durch modernere Versionen ersetzt.
  • Mystère IV: Die Mystère IV war die fortschrittlichste Version der Reihe. Sie hatte verbesserte Triebwerke und war in der Lage, höhere Geschwindigkeiten und bessere Manövrierfähigkeiten zu erreichen. Die Mystère IV wurde 1953 erstmals geflogen und trat 1954 in den Dienst der französischen Luftwaffe ein. Sie war in den 1950er und 1960er Jahren eines der wichtigsten Kampfflugzeuge der französischen Luftstreitkräfte und wurde auch von anderen Ländern, darunter Israel und Indien, eingesetzt.

Technische Daten der Dassault Mystère IV A:

  • Besatzung: 1 (Pilot)
  • Länge: 12,85 m
  • Spannweite: 13,10 m
  • Höhe: 4,70 m
  • Leermasse: 5.600 kg
  • Maximale Startmasse: 9.750 kg
  • Antrieb: 1 × Hispano-Suiza Verdon 350 Turbojet-Triebwerk mit 34,3 kN Schub
  • Höchstgeschwindigkeit: Mach 0,94 (1.120 km/h in Meereshöhe)
  • Reichweite: 1.200 km (mit Zusatztanks bis zu 2.200 km)
  • Dienstgipfelhöhe: 15.200 m
  • Steigleistung: 44 m/s
  • Bewaffnung:
    • 2 × 30-mm DEFA-Maschinenkanonen
    • 4 externe Aufhängungspunkte für bis zu 900 kg an Bomben und Raketen
    • Zusätzliche Luft-Luft-Raketen oder Treibstofftanks für größere Reichweite

Besondere Merkmale:

  • Überschallflug: Die Mystère-Reihe, insbesondere die Mystère IV, war eines der ersten französischen Flugzeuge, das Überschallgeschwindigkeit im Horizontalflug erreichen konnte. Dies war ein bedeutender Fortschritt in der Entwicklung der französischen Luftfahrt und ermöglichte es Frankreich, mit anderen führenden Nationen in der Luftfahrttechnologie Schritt zu halten.
  • Robustheit und Vielseitigkeit: Die Mystère IV war sowohl als Jagdflugzeug als auch als Jagdbomber einsetzbar und wurde in verschiedenen Rollen verwendet, darunter Luftnahunterstützung, Aufklärung und Luft-Luft-Kampf.
  • Internationale Nutzung: Die Mystère IV wurde erfolgreich exportiert und in den Luftstreitkräften von Israel und Indien eingesetzt, wo sie sich in mehreren Konflikten bewährte, darunter im Sechstagekrieg von 1967 und im Indisch-Pakistanischen Krieg von 1965.

Einsatzgeschichte:

  • Frankreich: Die Mystère IV war in den 1950er und 1960er Jahren eines der wichtigsten Kampfflugzeuge der französischen Luftwaffe. Sie wurde für Luftabwehrmissionen, Luftnahunterstützung und als Jagdbomber eingesetzt. Die Mystère IV war Teil der französischen Luftstreitkräfte während der frühen Phase des Kalten Krieges und spielte eine Rolle in Frankreichs Verteidigungsstrategie.
  • Israel: Israel war ein wichtiger Exportkunde der Mystère IV. Die israelische Luftwaffe setzte das Flugzeug im Sechstagekrieg 1967 und im Jom-Kippur-Krieg 1973 ein. Im Sechstagekrieg führte die Mystère IV zahlreiche Bodenangriffe auf ägyptische, syrische und jordanische Bodenziele durch und trug maßgeblich zur Lufthoheit Israels bei.
  • Indien: Indien kaufte die Mystère IV in den späten 1950er Jahren und setzte sie während des Indisch-Pakistanischen Krieges 1965 erfolgreich ein. Die Mystère IV wurde sowohl für Luftnahunterstützungsmissionen als auch für Angriffe auf pakistanische Stellungen und Flugplätze eingesetzt.

Varianten der Dassault Mystère:

  • Mystère II: Die erste Serienversion der Mystère-Reihe, die als Jagdflugzeug konzipiert wurde. Sie erreichte erstmals Überschallgeschwindigkeit im Sturzflug.
  • Mystère IV A: Dies war die fortschrittlichste und erfolgreichste Variante der Mystère-Reihe. Sie wurde in großer Stückzahl produziert und sowohl in Frankreich als auch von mehreren anderen Ländern eingesetzt. Sie war in der Lage, Überschallgeschwindigkeiten im Horizontalflug zu erreichen.
  • Mystère IV B: Eine verbesserte Version mit stärkeren Triebwerken und besseren Avioniksystemen, die jedoch nicht in Serie produziert wurde.

Nachfolgemodelle:

Die Dassault Mystère IV wurde später durch die Dassault Mirage III ersetzt, die fortschrittlichere Fähigkeiten und höhere Geschwindigkeiten bot. Die Mirage III, die in den 1960er Jahren in Dienst gestellt wurde, war das erste französische Kampfflugzeug, das im regulären Einsatz Mach 2 erreichen konnte und international erfolgreich war.

Fazit:

Die Dassault Mystère-Reihe, insbesondere die Mystère IV, war ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der französischen Luftfahrtindustrie nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie spielte eine zentrale Rolle bei der Modernisierung der französischen Luftwaffe und wurde in mehreren internationalen Konflikten erfolgreich eingesetzt. Trotz ihrer begrenzten Produktionszahl bleibt die Mystère IV ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der militärischen Luftfahrt und legte den Grundstein für den späteren Erfolg von Dassault-Kampfflugzeugen wie der Mirage-Serie.

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