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Dassault Mirage F1

Frankreich
Erstflug oder Indienststellung:
1973
Ausgestellt:
Dassault Mirage F1

Die Dassault Mirage F1 ist ein französisches Mehrzweckkampfflugzeug, das von der Dassault Aviation in den 1960er Jahren entwickelt wurde. Es war als Nachfolger der Mirage III konzipiert und wurde für eine Vielzahl von Aufgaben eingesetzt, darunter Luft-Luft-Kämpfe, Aufklärung und Bodenangriffe. Die Mirage F1 war für ihre Zeit sehr fortschrittlich und wurde von zahlreichen Luftstreitkräften weltweit betrieben.

Geschichte der Dassault Mirage F1:

  • Entwicklung: Die Mirage F1 wurde entwickelt, um die Schwächen der älteren Mirage III zu beheben, insbesondere in Bezug auf die Manövrierfähigkeit bei niedrigen Geschwindigkeiten und die Reichweite. Anders als die Mirage III und Mirage 2000 verzichtete die F1 auf das Deltaflügel-Design und setzte stattdessen auf konventionelle hoch angesetzte Schwenkflügel. Diese Änderung verbesserte die Flugleistung und ermöglichte bessere Manövrierfähigkeiten, insbesondere bei Bodenangriffen.

    Der Prototyp der Mirage F1 flog erstmals am 23. Dezember 1966. Die französische Luftwaffe übernahm das Flugzeug im Jahr 1973, und es diente dort als Abfangjäger und Mehrzweckflugzeug.

  • Serienproduktion und Export: Die Mirage F1 wurde in verschiedenen Versionen produziert und an zahlreiche Länder exportiert, darunter Spanien, Griechenland, Marokko, Südafrika, Libyen, Iran und Irak. Insgesamt wurden über 720 Maschinen gebaut.
  • Einsatzgebiete: Die Mirage F1 kam in mehreren Konflikten zum Einsatz, darunter im Irak-Iran-Krieg, im Chad-Libyen-Konflikt, im Golfkrieg 1991 und in NATO-Missionen. Die Vielseitigkeit des Flugzeugs ermöglichte es, sowohl in der Luftüberlegenheitsrolle als auch bei Bodenangriffen und Aufklärungsmissionen effektiv zu sein.

Technische Daten der Dassault Mirage F1C (Standardversion):

  • Besatzung: 1 (Pilot)
  • Länge: 15,33 m
  • Spannweite: 8,40 m
  • Höhe: 4,50 m
  • Leermasse: 7.400 kg
  • Maximale Startmasse: 16.200 kg
  • Antrieb: 1 × Snecma Atar 9K-50 Turbojet-Triebwerk mit 70,6 kN Schub (96,1 kN mit Nachbrenner)
  • Höchstgeschwindigkeit: Mach 2,2 (2.338 km/h) in großer Höhe
  • Reisegeschwindigkeit: 1.030 km/h
  • Reichweite: 2.100 km (mit externen Zusatztanks bis zu 3.300 km)
  • Dienstgipfelhöhe: 20.000 m
  • Steigleistung: 250 m/s
  • Bewaffnung:
    • 2 × 30-mm-DEFA-Maschinenkanonen
    • 7 externe Aufhängungspunkte für bis zu 6.300 kg an Waffen und Zusatztanks, darunter:
      • Luft-Luft-Raketen wie Matra R530, Magic II oder Super 530
      • Bomben und Luft-Boden-Raketen
      • Externe Treibstofftanks

Besondere Merkmale:

  • Konventionelle Flügel statt Deltaflügel: Im Gegensatz zu früheren Mirage-Modellen wie der Mirage III verwendete die F1 konventionelle hoch angesetzte Flügel, die eine bessere Manövrierfähigkeit bei niedrigen Geschwindigkeiten und eine größere Reichweite boten. Dies verbesserte das Flugverhalten des Flugzeugs insbesondere bei Bodenangriffen und in Luft-Luft-Kämpfen.
  • Mehrzweckfähigkeiten: Die Mirage F1 wurde als Mehrzweckkampfflugzeug konzipiert. Sie konnte sowohl Luftüberlegenheitsmissionen durchführen als auch für Aufklärung und Bodenangriffe verwendet werden. Verschiedene Versionen der Mirage F1 wurden für spezielle Rollen optimiert, darunter die F1CR für Aufklärung und die F1CT für Bodenangriffe.
  • Export und weltweite Nutzung: Die Mirage F1 war eines der erfolgreichsten französischen Kampfflugzeuge auf dem Exportmarkt. Zahlreiche Luftstreitkräfte weltweit setzten die Mirage F1 ein, und sie war in mehreren Konflikten entscheidend.

Einsatzgeschichte:

  • Frankreich: Die Mirage F1 diente ab 1973 bei der französischen Luftwaffe als Abfangjäger und später auch als Mehrzweckkampfflugzeug. Sie nahm an mehreren internationalen Einsätzen teil, darunter Friedensmissionen und Luftnahunterstützungseinsätze. Die Mirage F1 wurde in Frankreich schließlich durch die Dassault Rafale ersetzt.
  • Irak-Iran-Krieg: Im Irak-Iran-Krieg (1980–1988) spielte die Mirage F1 eine bedeutende Rolle auf irakischer Seite. Sie wurde sowohl für Luft-Luft-Kämpfe als auch für Luft-Boden-Angriffe eingesetzt. Die irakische Luftwaffe verwendete Mirage F1-Flugzeuge auch für Angriffe auf iranische Schiffe und Ölplattformen.
  • Golfkrieg (1991): Im Golfkrieg wurde die Mirage F1 von den irakischen Streitkräften eingesetzt, allerdings erzielten sie wenig Erfolg gegen die technologisch überlegenen Koalitionsstreitkräfte. Einige irakische Mirage F1-Flugzeuge wurden während des Krieges zerstört oder flohen nach Iran.
  • Chad-Libyen-Konflikt: In den 1980er Jahren setzte Frankreich die Mirage F1 im Tschad gegen libysche Streitkräfte ein. Die französischen Mirage F1-Flugzeuge waren erfolgreich bei der Abwehr libyscher Luftangriffe und spielten eine Schlüsselrolle in der Luftüberlegenheit während des Konflikts.
  • Afrika und Naher Osten: Länder wie Marokko, Libyen und Südafrika setzten die Mirage F1 in verschiedenen Konflikten in Afrika und dem Nahen Osten ein. Besonders in Afrika war die Mirage F1 aufgrund ihrer Vielseitigkeit und Robustheit sehr geschätzt.
  • Moderne Einsätze: Einige Mirage F1-Flugzeuge blieben bis in die 2010er Jahre im Einsatz, unter anderem in Ländern wie Marokko und dem Iran. Einige Maschinen wurden modernisiert und mit neuen Avionik- und Waffensystemen ausgestattet.

Varianten der Dassault Mirage F1:

  • Mirage F1C: Ursprüngliche Einsitzer-Version für die französische Luftwaffe, primär als Abfangjäger eingesetzt.
  • Mirage F1B: Zweisitzige Trainerversion für die Pilotenausbildung.
  • Mirage F1CR: Aufklärungsversion, die für Fotoaufklärung und elektronische Überwachung optimiert wurde.
  • Mirage F1CT: Modernisierte Version der Mirage F1C für Bodenangriffe und Mehrzweckeinsätze.
  • Mirage F1AZ: Version für die südafrikanische Luftwaffe mit verbesserter Bewaffnung und Avionik für Luft-Boden-Einsätze.
  • Mirage F1EQ: Exportversion, die hauptsächlich im Irak verwendet wurde.

Fazit:

Die Dassault Mirage F1 war eines der erfolgreichsten Kampfflugzeuge Frankreichs und wurde von zahlreichen Ländern weltweit eingesetzt. Ihre Fähigkeit, sowohl in der Luftüberlegenheit als auch bei Bodenangriffen erfolgreich zu sein, machte sie zu einem vielseitigen und langlebigen Flugzeug. Trotz ihres Alters blieb die Mirage F1 aufgrund ihrer Modernisierungsfähigkeit und ihrer anhaltenden Einsatzfähigkeit in vielen Luftstreitkräften bis in die 2010er Jahre aktiv. Die Mirage F1 bleibt ein wichtiges Kapitel in der Geschichte der militärischen Luftfahrt.

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