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Caudron G3

Frankreich
Erstflug oder Indienststellung:
1913
RAF Museum London - Caudron G3

 

Die Caudron G.3 war ein französisches Doppeldecker-Flugzeug, das während des Ersten Weltkriegs sowohl für militärische als auch zivile Zwecke eingesetzt wurde. Es war eines der bekanntesten Flugzeuge der damaligen Zeit und spielte eine wichtige Rolle als Aufklärungs- und Schulflugzeug. Die Caudron G.3 wurde von der Société des avions Caudron entwickelt und war für ihre Zuverlässigkeit und einfache Handhabung bekannt.

Geschichte der Caudron G.3:

  • Entwicklung: Die Caudron G.3 wurde 1913 von den Brüdern René und Gaston Caudron entworfen. Es war eine Weiterentwicklung früherer Caudron-Modelle und zeichnete sich durch ihre einfache und robuste Bauweise aus. Der Erstflug der G.3 fand ebenfalls 1913 statt.
  • Erster Weltkrieg: Die G.3 trat während des Ersten Weltkriegs in den Dienst der französischen Luftstreitkräfte und wurde hauptsächlich für Aufklärungs- und Beobachtungsaufgaben eingesetzt. Sie wurde auch von anderen Luftstreitkräften wie denen Großbritanniens, Italiens und Belgiens genutzt. Im Laufe des Krieges wurde das Flugzeug zunehmend durch modernere Typen ersetzt, blieb jedoch in der Schulung von Piloten ein wichtiger Bestandteil.
  • Zivile Nutzung: Nach dem Krieg fand die Caudron G.3 in vielen zivilen Bereichen Verwendung, insbesondere als Schul- und Sportflugzeug. Auch nach dem Ersten Weltkrieg war sie bei Flugsportvereinen beliebt und wurde häufig zur Pilotenausbildung eingesetzt.

Technische Daten der Caudron G.3:

  • Besatzung: 1 (Pilot); einige Varianten hatten auch Platz für einen Beobachter
  • Länge: 6,40 m
  • Spannweite: 13,40 m
  • Höhe: 2,60 m
  • Flügelfläche: 32,0 m²
  • Leermasse: 350 kg
  • Maximale Startmasse: 690 kg
  • Antrieb: 1 × Le Rhône 9C 9-Zylinder-Umlaufmotor mit 80 PS (60 kW)
  • Höchstgeschwindigkeit: 106 km/h
  • Reichweite: 336 km
  • Dienstgipfelhöhe: 4.000 m
  • Bewaffnung (bei militärischen Varianten): Einige G.3-Flugzeuge wurden mit leichten Maschinengewehren für Aufklärungs- und Unterstützungsmissionen ausgestattet, aber die meisten Versionen blieben unbewaffnet.

Besondere Merkmale:

  • Robustheit und Einfachheit: Die G.3 war bekannt für ihre einfache und robuste Bauweise. Sie war leicht zu fliegen und wurde von vielen Piloten als gutmütig und zuverlässig geschätzt, was sie zu einem idealen Schulflugzeug machte.
  • Zwillingsrumpf-Design: Eines der charakteristischen Merkmale der G.3 war ihr Zwillingsrumpf-Design, bei dem das Höhenleitwerk durch zwei Rumpfausleger gestützt wurde. Dies gab dem Flugzeug eine stabile Fluglage und eine gute Manövrierfähigkeit.
  • Unbewaffnete Rolle: Die meisten G.3-Flugzeuge blieben unbewaffnet und wurden hauptsächlich für Aufklärungsmissionen verwendet. In dieser Rolle war die G.3 effektiv, wurde jedoch im Laufe des Krieges durch modernere Aufklärungsflugzeuge ersetzt.

Einsatzgeschichte:

  • Aufklärung und Schulung: Zu Beginn des Ersten Weltkriegs war die G.3 eines der am häufigsten eingesetzten Aufklärungsflugzeuge der französischen und britischen Luftstreitkräfte. Sie wurde zur Beobachtung des Schlachtfelds, zur Artillerieaufklärung und für Fotomissionen verwendet. Obwohl sie später durch modernere Flugzeuge ersetzt wurde, blieb sie bis Kriegsende in der Ausbildung von Piloten im Einsatz.
  • Internationaler Einsatz: Neben der französischen und britischen Luftwaffe wurde die Caudron G.3 auch von Italien, Belgien, Russland und sogar China eingesetzt. Viele Länder setzten das Flugzeug auch nach dem Ersten Weltkrieg für zivile Zwecke und Flugschulen ein.
  • Nachkriegsnutzung: Nach dem Krieg diente die G.3 in zahlreichen zivilen Flugschulen als Schulflugzeug und war in Flugsportvereinen sehr beliebt. Viele der nach dem Krieg gebauten Maschinen wurden speziell für Ausbildungszwecke verwendet, was die Langlebigkeit des Designs unterstreicht.

Varianten der Caudron G.3:

  • G.3 A2: Standard-Aufklärungsversion, die während des Ersten Weltkriegs eingesetzt wurde.
  • G.3 D2: Schulflugzeugversion mit doppelter Steuerung, die zur Pilotenausbildung verwendet wurde.
  • G.3 Hydroavion: Eine Wasserflugzeugvariante der G.3, die mit Schwimmern ausgestattet war.
  • Lizenzbauten: Die Caudron G.3 wurde in mehreren Ländern in Lizenz gebaut, darunter in Italien und Großbritannien.

Fazit:

Die Caudron G.3 war eines der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Flugzeuge des Ersten Weltkriegs. Ihre einfache Bauweise, Robustheit und zuverlässige Flugleistungen machten sie zu einem wichtigen Aufklärungs- und Schulflugzeug sowohl während als auch nach dem Krieg. Obwohl sie gegen Ende des Krieges durch modernere Flugzeuge ersetzt wurde, bleibt die G.3 ein Symbol für die frühen Tage der militärischen Luftfahrt und die Entwicklung des Luftkriegs im Ersten Weltkrieg. Sie wird bis heute in vielen Museen und Sammlungen als eines der bedeutendsten Flugzeuge dieser Ära ausgestellt.

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