C-160 Transall
Die C-160 Transall (kurz für Transporter Allianz) ist ein militärisches Transportflugzeug, das von einem deutsch-französischen Konsortium entwickelt wurde. Es wurde für mittlere Transportaufgaben entwickelt und diente viele Jahre in den Luftstreitkräften Deutschlands, Frankreichs und anderer Nationen. Die C-160 war besonders bekannt für ihre Fähigkeit, unter schwierigen Bedingungen zu operieren, einschließlich Starts und Landungen auf kurzen und unbefestigten Pisten.
Geschichte der C-160 Transall:
- Entwicklung: Die C-160 Transall entstand aus einer deutsch-französischen Kooperation zwischen Nord Aviation (Frankreich), Messerschmitt-Bölkow-Blohm (Deutschland) und Vereinigte Flugtechnische Werke (VFW) (Deutschland). Diese drei Unternehmen bildeten die Transporter Allianz (daher der Name "Transall"), um ein neues mittleres Transportflugzeug für die Luftstreitkräfte beider Länder zu entwickeln. Der Bedarf für dieses Flugzeug entstand, da sowohl die Bundeswehr als auch die französische Luftwaffe eine Ersatzlösung für ältere Transportflugzeuge wie die Nord Noratlas suchten.
- Erstflug: Der Erstflug der C-160 fand am 25. Februar 1963 statt. Nach ausgiebigen Tests trat das Flugzeug 1967 in den Dienst der französischen und deutschen Luftstreitkräfte.
- Einsatzrolle: Die C-160 wurde für eine Vielzahl von Transportaufgaben entwickelt, darunter der Transport von Truppen, Fahrzeugen, Fracht und medizinischen Evakuierungen. Sie wurde auch für Sondermissionen wie die Luftbetankung und elektronische Aufklärung modifiziert.
- Produktion: Insgesamt wurden 214 Maschinen der C-160 gebaut, und das Flugzeug wurde zu einem wichtigen Arbeitspferd in den Luftstreitkräften mehrerer Länder, darunter Deutschland, Frankreich, die Türkei und Südafrika.
- Weiterentwicklung: In den 1980er Jahren wurde eine modernisierte Version der C-160 entwickelt, die als C-160NG (Nouvelle Génération) bezeichnet wurde. Diese Version hatte modernisierte Avionik, verbesserte Leistung und zusätzliche Betankungskapazität. Diese Flugzeuge blieben bis in die 2010er Jahre im Einsatz, bevor sie nach und nach durch modernere Transportflugzeuge wie die Airbus A400M ersetzt wurden.
Technische Daten der C-160 Transall:
- Besatzung: 3 (Pilot, Copilot, Ladungsmeister)
- Kapazität:
- Bis zu 93 voll ausgerüstete Soldaten oder
- 62 Fallschirmspringer oder
- 4.500 kg Fracht oder
- 62 Krankentragen und medizinisches Personal (Sanitätstransport)
- Länge: 32,40 m
- Spannweite: 40,00 m
- Höhe: 11,66 m
- Flügelfläche: 160 m²
- Leermasse: 29.000 kg
- Maximale Startmasse: 51.000 kg
- Antrieb: 2 × Rolls-Royce Tyne RTy.22 Mk 22 Turboprop-Triebwerke mit je 4.270 kW (5.730 PS)
- Höchstgeschwindigkeit: 513 km/h
- Reichweite: 1.852 km mit maximaler Zuladung, bis zu 5.280 km mit Zusatztanks
- Dienstgipfelhöhe: 8.000 m
- Maximale Frachtlast: 16.000 kg
- Startstrecke: 700 m auf einer unbefestigten Landebahn
Besondere Merkmale:
- Kurzstart- und Landefähigkeit (STOL): Eines der herausragenden Merkmale der C-160 war ihre Fähigkeit, auf kurzen und unbefestigten Pisten zu starten und zu landen. Dies machte sie besonders nützlich für Einsätze in abgelegenen und schlecht zugänglichen Regionen, insbesondere bei humanitären Einsätzen oder in Konfliktgebieten.
- Robustheit: Die Transall war für den Einsatz unter schwierigen Bedingungen ausgelegt, einschließlich rauer Umgebungen, unbefestigter Landebahnen und extremer klimatischer Bedingungen.
- Vielseitigkeit: Die C-160 wurde für viele verschiedene Aufgaben eingesetzt, darunter Fracht- und Truppentransporte, medizinische Evakuierungen, Fallschirmjäger-Einsätze und sogar als fliegende Tankstelle für andere Flugzeuge und Hubschrauber.
- Langlebigkeit: Die C-160 war in der Lage, lange Zeit im Einsatz zu bleiben und ihre Aufgaben zuverlässig zu erfüllen. Sie war mehrere Jahrzehnte in der Bundeswehr und der französischen Luftwaffe im Einsatz.
Einsatzgeschichte:
- Deutschland und Frankreich: Die C-160 war das Rückgrat des taktischen Lufttransports in Deutschland und Frankreich. Sie wurde in vielen internationalen Einsätzen eingesetzt, darunter humanitäre Missionen, Friedensmissionen und Militäroperationen in Afrika, dem Nahen Osten und dem ehemaligen Jugoslawien.
- Militärische Einsätze: Die C-160 spielte eine wichtige Rolle bei verschiedenen Militäreinsätzen, darunter die Versorgung von Truppen in abgelegenen Gebieten, der Transport von Fahrzeugen und Ausrüstung sowie der Einsatz von Fallschirmjägern.
- Humanitäre Einsätze: Die Transall war oft das Flugzeug der Wahl für humanitäre Missionen, bei denen schnelle und flexible Transportkapazitäten erforderlich waren. Sie half bei der Lieferung von Hilfsgütern in Krisengebieten und bei Naturkatastrophen.
- Luftbetankung: Einige C-160-Flugzeuge wurden als Tankflugzeuge modifiziert und konnten Hubschrauber oder andere Flugzeuge in der Luft betanken.
- Nachfolger: In den 2010er Jahren wurde die C-160 allmählich durch die modernere Airbus A400M ersetzt, die über größere Reichweite, Nutzlastkapazität und modernere Technologie verfügt. Die letzten C-160 wurden bei der Bundeswehr 2021 ausgemustert.
Varianten der C-160 Transall:
- C-160D: Deutsche Version der C-160.
- C-160F: Französische Version der C-160.
- C-160NG (Nouvelle Génération): Modernisierte Version mit verbesserter Avionik, größerer Treibstoffkapazität und verbesserter Leistung.
- C-160G Gabriel: Französische Version für elektronische Aufklärung.
- C-160Z: Spezielle Variante für die südafrikanische Luftwaffe.
Fazit:
Die C-160 Transall war ein zuverlässiges und vielseitiges militärisches Transportflugzeug, das sich durch seine Fähigkeit auszeichnete, unter schwierigen Bedingungen zu operieren. Über Jahrzehnte hinweg erfüllte die Transall eine zentrale Rolle im taktischen Lufttransport für die deutschen und französischen Streitkräfte und bewies ihre Vielseitigkeit in einer Vielzahl von militärischen und humanitären Einsätzen. Die C-160 bleibt ein Symbol für die deutsch-französische Zusammenarbeit und ihre Bedeutung für die militärische Luftfahrt.