Boulton-Paul Balliol
Erstflug oder Indienststellung:
1947
Ausgestellt:
Die Boulton Paul Balliol war ein britisches Schulflugzeug, das in den 1940er Jahren von Boulton Paul Aircraft entwickelt wurde. Ursprünglich als Kolbenmotor-Schulflugzeug konzipiert, war sie das letzte Kolbenmotor-Flugzeug, das von der Royal Air Force (RAF) betrieben wurde, und eines der ersten Flugzeuge, das für das Training von Strahlflugzeugpiloten verwendet wurde. Später wurde sie auch mit einem Turboprop-Triebwerk ausgestattet, was sie zu einem der ersten Turboprop-Schulflugzeuge der Welt machte.
Geschichte:
- Erste Entwicklung: Die Balliol wurde als Nachfolger des North American T-6 Texan (in der RAF bekannt als Harvard) entwickelt, um eine effektivere Plattform für das Training zukünftiger Jetpiloten zu bieten.
- Erstflug: Am 30. Mai 1947.
- Versionen: Es wurden mehrere Versionen entwickelt, darunter die Balliol T.2 mit einem Rolls-Royce Merlin 35 Kolbenmotor und die Balliol T.21 mit dem Armstrong Siddeley Mamba Turboprop-Motor.
- Nutzung: Die Balliol wurde von der RAF als fortgeschrittenes Schulflugzeug genutzt, bevor sie Mitte der 1950er Jahre durch Strahltrainer wie die De Havilland Vampire abgelöst wurde.
- Produktion: Insgesamt wurden rund 200 Flugzeuge gebaut, einschließlich der Turboprop-Version.
Technische Daten der Balliol T.2 (Kolbenmotorversion):
- Besatzung: 2 (Schüler und Lehrer)
- Länge: 10,3 m
- Spannweite: 11,4 m
- Höhe: 3,73 m
- Flügelfläche: 22,5 m²
- Leermasse: 2.835 kg
- Maximale Startmasse: 3.924 kg
- Antrieb: 1 × Rolls-Royce Merlin 35 V12 Kolbenmotor, 1.280 PS (954 kW)
- Höchstgeschwindigkeit: 450 km/h
- Reichweite: 1.050 km
- Dienstgipfelhöhe: 9.450 m
- Bewaffnung: Einige Versionen waren mit 2 Maschinengewehren oder Waffenhaltern für Übungszwecke ausgerüstet.
Besondere Merkmale:
- Die Balliol war eines der letzten Flugzeuge, die bei der RAF für das Training mit Kolbenmotoren verwendet wurden, bevor man vollständig auf Jets umstellte.
- Mit der Turboprop-Version Balliol T.21 war sie Vorreiter bei der Integration neuer Antriebstechnologien im Schulungsbereich.
Das Flugzeug fand auch international Interesse, aber nur wenige Maschinen wurden exportiert.