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de Havilland Mosquito B35

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de Havilland Mosquito B35

Die de Havilland DH.98 Mosquito, auch bekannt als "The Wooden Wonder", war ein britisches Mehrzweckflugzeug, das während des Zweiten Weltkriegs von der de Havilland Aircraft Company entwickelt wurde. Sie war eines der erfolgreichsten und vielseitigsten Flugzeuge des Krieges und wurde in verschiedenen Rollen eingesetzt, darunter als leichter Bomber, Nachtjäger, Aufklärungsflugzeug und Jagdbomber. Besonders bemerkenswert war, dass die Mosquito hauptsächlich aus Holz gebaut wurde, was sie leicht und wendig machte und es ermöglichte, wertvolle Metallressourcen zu sparen.

Geschichte der de Havilland Mosquito:

  • Entwicklung: Die Mosquito wurde ursprünglich als schneller, unbewaffneter Bomber konzipiert, der seine Verteidigung durch Geschwindigkeit sicherstellen sollte. Geoffrey de Havilland glaubte, dass ein leichtes, schnelles Flugzeug die deutsche Luftabwehr umgehen könnte, und schlug den Bau eines Bombers aus Holz vor. Obwohl die Idee zu Beginn auf Widerstand stieß, stimmte das britische Luftfahrtministerium dem Konzept schließlich zu, und der Prototyp der Mosquito absolvierte seinen Erstflug am 25. November 1940.
  • Eintritt in den Dienst: Die Mosquito trat 1941 in den Dienst der Royal Air Force (RAF) ein und erwies sich schnell als eines der vielseitigsten Flugzeuge des Krieges. Sie wurde in einer Vielzahl von Rollen eingesetzt, darunter als Bomber, Aufklärungsflugzeug, Jagdbomber und Nachtjäger. Ihre hohe Geschwindigkeit, gute Manövrierfähigkeit und Vielseitigkeit machten sie zu einem wertvollen Werkzeug für die RAF.
  • Einsatz während des Zweiten Weltkriegs: Die Mosquito wurde in vielen berühmten Missionen eingesetzt, darunter Präzisionsbombenangriffe auf deutsche Städte und militärische Ziele. Sie spielte eine wichtige Rolle bei Operationen wie der Operation Jericho (der berühmte Angriff auf das Gestapo-Gefängnis in Amiens) und bei Angriffen auf deutsche Radaranlagen und Infrastruktur. Die Mosquito erwies sich auch als hervorragendes Aufklärungsflugzeug, das in großer Höhe und mit hoher Geschwindigkeit über feindliches Gebiet fliegen konnte.

Technische Daten der de Havilland Mosquito B Mk IV (Bomber-Version):

  • Besatzung: 2 (Pilot und Navigator/Bombenschütze)
  • Länge: 12,43 m
  • Spannweite: 16,52 m
  • Höhe: 4,65 m
  • Flügelfläche: 42,18 m²
  • Leermasse: 6.486 kg
  • Maximale Startmasse: 9.525 kg
  • Antrieb: 2 × Rolls-Royce Merlin 21 V12-Flüssigkeitsgekühlte Motoren mit je 1.460 PS (1.090 kW)
  • Höchstgeschwindigkeit: 612 km/h in 7.300 m Höhe
  • Reichweite: 2.350 km (mit externen Treibstofftanks)
  • Dienstgipfelhöhe: 10.700 m
  • Steigleistung: 14 m/s
  • Bewaffnung (B Mk IV):
    • Bombenlast: Bis zu 1.800 kg Bomben, intern und an externen Aufhängungen

Weitere Bewaffnung (andere Varianten):

  • Jagd- und Jagdbombervarianten: Bewaffnet mit 4 × 20-mm-Hispano-Maschinenkanonen und 4 × 7,7-mm-Browning-Maschinengewehren, zusätzlich zu Bomben und Raketen.

Besondere Merkmale:

  • Holzkonstruktion: Eines der bemerkenswertesten Merkmale der Mosquito war ihre Konstruktion aus Holz. Der Rumpf bestand aus Balsaholz und Sperrholz, was das Flugzeug leicht und aerodynamisch machte. Diese Konstruktion ermöglichte es, knappe Metallressourcen für andere Flugzeugtypen freizuhalten und eine hohe Produktionsgeschwindigkeit zu gewährleisten.
  • Vielseitigkeit: Die Mosquito konnte in vielen verschiedenen Rollen eingesetzt werden. Sie war sowohl als Bomber als auch als Nachtjäger, Aufklärer, Jagdbomber und Zielmarkierer für andere Bomber äußerst effektiv.
  • Hohe Geschwindigkeit: Dank ihrer fortschrittlichen aerodynamischen Gestaltung und leistungsstarken Merlin-Motoren war die Mosquito eines der schnellsten Flugzeuge des Krieges. Sie konnte viele feindliche Jäger und Abfangjäger hinter sich lassen und auch schwere Bombenlasten mit hoher Präzision abwerfen.
  • Einsatz als Präzisionsbomber: Die Mosquito war für Präzisionsangriffe hervorragend geeignet. Sie war in der Lage, tieffliegende Bombenangriffe auf stark verteidigte Ziele durchzuführen und wichtige Ziele mit hoher Genauigkeit zu treffen, was sie besonders wertvoll bei gezielten Angriffen auf Radaranlagen, Brücken und strategische Ziele machte.

Einsatzgeschichte:

  • Bomber Command und Präzisionsangriffe: Die Mosquito wurde häufig für Präzisionsangriffe auf deutsche Infrastruktur eingesetzt, darunter Eisenbahnlinien, Brücken, Radaranlagen und andere wichtige Ziele. Ihre Fähigkeit, in großer Höhe und mit hoher Geschwindigkeit zu fliegen, machte sie schwer abzufangen.
  • Nachtjäger: Die Mosquito war auch eine der erfolgreichsten Nachtjägerversionen des Krieges. Ausgestattet mit Radar und schwerer Bewaffnung, war sie effektiv im Abfangen von deutschen Bombern und feindlichen Flugzeugen bei Nacht.
  • Aufklärung: Dank ihrer hohen Geschwindigkeit und großen Reichweite war die Mosquito ein hervorragendes Aufklärungsflugzeug. Sie konnte tief ins Feindesland eindringen, um Bilder von wichtigen Zielen zu machen, ohne von feindlichen Jägern abgefangen zu werden.
  • Operation Jericho: Ein berühmter Einsatz der Mosquito war die Operation Jericho am 18. Februar 1944. Bei diesem Angriff griffen Mosquito-Bomber ein Gefängnis in Amiens an, um gefangene Widerstandskämpfer zu befreien. Die Präzision des Angriffs war entscheidend für den Erfolg dieser Mission.

Varianten der de Havilland Mosquito:

  • Mosquito B Mk IV: Bomberversion, die hauptsächlich für Präzisionsangriffe verwendet wurde.
  • Mosquito FB Mk VI: Die vielseitigste Variante, die als Jagdbomber und Jagdflugzeug verwendet wurde, ausgestattet mit Kanonen, Maschinengewehren und Bomben.
  • Mosquito NF Mk II: Eine Nachtjägerversion, ausgestattet mit Radar und schwerer Bewaffnung, um deutsche Bomber zu bekämpfen.
  • Mosquito PR Mk XVI: Eine Aufklärungsvariante, die mit Kameras ausgestattet war und keine Bewaffnung hatte. Diese Version war für schnelle, hochfliegende Aufklärungseinsätze konzipiert.

Nachfolgemodelle:

Nach dem Krieg diente die Mosquito noch in vielen Luftstreitkräften, darunter in den Luftwaffen Kanadas, Australiens und Israels. Sie blieb bis in die 1950er Jahre im Dienst, wurde jedoch schließlich durch modernere Düsenflugzeuge ersetzt.

Fazit:

Die de Havilland Mosquito war eines der bemerkenswertesten und vielseitigsten Flugzeuge des Zweiten Weltkriegs. Ihre Kombination aus hoher Geschwindigkeit, Manövrierfähigkeit und Vielseitigkeit machte sie zu einem der wertvollsten Flugzeuge der Alliierten. Sie spielte eine entscheidende Rolle in verschiedenen Missionen und war sowohl als Bomber als auch als Jäger, Aufklärer und Nachtjäger äußerst erfolgreich. Dank ihrer innovativen Holzkonstruktion und ihrer außergewöhnlichen Leistung bleibt die Mosquito bis heute eines der legendärsten Flugzeuge der Luftfahrtgeschichte.

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