de Havilland Devon
- Royal Air Force Museum Midlands
- Flugzeugausstellung Hermeskeil
Die de Havilland DH.104 Devon, auch bekannt als de Havilland Dove, war ein britisches leichtes Mehrzweckflugzeug, das in den 1940er Jahren entwickelt wurde. Die Devon war die militärische Version der de Havilland Dove, eines erfolgreichen zivilen Verkehrsflugzeugs, das nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt wurde. Sie wurde von verschiedenen Luftstreitkräften, einschließlich der Royal Air Force (RAF) und der Royal Navy (RN), für Transport-, Verbindungs- und Kommunikationsmissionen eingesetzt.
Geschichte der de Havilland Devon:
- Entwicklung: Die de Havilland DH.104 Dove war eine der ersten neuen Flugzeugentwicklungen von de Havilland nach dem Zweiten Weltkrieg. Ihr Ziel war es, die veralteten leichten Transport- und Passagierflugzeuge zu ersetzen, die in den 1930er Jahren entwickelt worden waren, wie die de Havilland Dragon Rapide. Der Prototyp der Dove flog am 25. September 1945. Die Dove war für bis zu 11 Passagiere ausgelegt und wurde als leichtes Verkehrsflugzeug in vielen Ländern erfolgreich eingesetzt.
- Militärische Versionen: Die Devon wurde als militärische Version der Dove entwickelt. Sie wurde für die Royal Air Force und die Royal Navy produziert und als leichtes Transportflugzeug und Verbindungsflugzeug verwendet. Die RAF bezeichnete ihre Versionen als Devon C.1, während die Royal Navy sie als Sea Devon C.20 einsetzte. Mehr als 200 Dove/Devon-Flugzeuge wurden produziert, und einige blieben bis in die 1980er Jahre im Dienst.
- Einsatz: Die Devon wurde von der RAF und der Royal Navy für eine Vielzahl von Aufgaben eingesetzt, darunter Transport von Personal, VIP-Transport und Verbindungsmissionen. Sie diente auch als Schulungsflugzeug. Andere Länder nutzten die Devon ebenfalls, darunter Neuseeland, Burma und Jordanien.
Technische Daten der de Havilland DH.104 Devon C.1:
- Besatzung: 1 bis 2 (Pilot und ggf. Copilot)
- Kapazität: Bis zu 8 Passagiere
- Länge: 12,70 m
- Spannweite: 17,37 m
- Höhe: 4,11 m
- Flügelfläche: 32,5 m²
- Leermasse: 3.175 kg
- Maximale Startmasse: 5.670 kg
- Antrieb: 2 × de Havilland Gipsy Queen 71 Sechszylinder-Reihenmotoren mit je 380 PS (283 kW)
- Höchstgeschwindigkeit: 338 km/h
- Reisegeschwindigkeit: 306 km/h
- Reichweite: 1.870 km
- Dienstgipfelhöhe: 5.940 m
- Steigleistung: 5,1 m/s
Besondere Merkmale:
- Zuverlässiges Mehrzweckflugzeug: Die Devon erwies sich als ein vielseitiges und zuverlässiges Flugzeug für eine Vielzahl von Missionen. Sie war sowohl für den VIP-Transport als auch für militärische Verbindungsaufgaben und Schulungen geeignet.
- Metallbauweise: Im Gegensatz zu früheren de Havilland-Flugzeugen wie der Dragon Rapide, die eine Holz- und Stoffkonstruktion hatten, war die Dove/Devon komplett aus Metall gebaut. Dies machte sie robuster und einfacher in der Wartung.
- Zwei-Motoren-Konfiguration: Die Twin-Engine-Konfiguration der Devon sorgte für Zuverlässigkeit und eine gute Leistung, auch unter schwierigen Bedingungen. Dies machte sie besonders für militärische Einsätze attraktiv.
- Lange Einsatzzeit: Trotz ihres Designs aus den 1940er Jahren blieb die Devon viele Jahrzehnte im Dienst. Die robuste Konstruktion und die vielseitige Einsetzbarkeit des Flugzeugs trugen dazu bei, dass es bis in die 1980er Jahre verwendet wurde.
Einsatzgeschichte:
- Royal Air Force: Die Devon C.1 wurde von der RAF für eine Vielzahl von Transportaufgaben verwendet, darunter der Transport von hochrangigen Offizieren und VIPs. Sie war bei verschiedenen RAF-Geschwadern im Einsatz und diente als leichtes Verbindungs- und Transportflugzeug. Auch bei der RAF Queen’s Flight, der speziellen Einheit, die die britische Königsfamilie transportierte, wurde die Devon eingesetzt.
- Royal Navy: Die Sea Devon C.20 war die Version der Royal Navy, die für ähnliche Zwecke wie bei der RAF verwendet wurde. Sie diente ebenfalls als Transport- und Verbindungsflugzeug und wurde von verschiedenen Marineeinheiten genutzt.
- Internationale Nutzung: Mehrere Länder, darunter Neuseeland, Burma und Jordanien, kauften die Devon und setzten sie in ihren Luftstreitkräften ein. Neuseeland verwendete die Devon für eine Reihe von Aufgaben, einschließlich Transport und Schulungen.
- Zivile Nutzung: Viele de Havilland Dove-Flugzeuge, auf denen die Devon basierte, wurden auch zivil genutzt. Sie waren als leichte Passagierflugzeuge beliebt und wurden von Fluggesellschaften und Charterunternehmen weltweit betrieben.
Varianten der de Havilland Devon:
- Devon C.1: Die Hauptversion der Devon für die RAF, die für den Transport von VIPs und militärisches Personal sowie für Verbindungsaufgaben verwendet wurde.
- Sea Devon C.20: Die Version der Devon für die Royal Navy, die ähnliche Aufgaben wie die RAF-Version erfüllte.
- Devon Mk 2: Eine leicht modifizierte Version der Devon, die für spezielle militärische Einsätze angepasst wurde.
Nachfolgemodelle:
Die de Havilland Devon wurde schließlich durch modernere Flugzeuge ersetzt, darunter die Hawker Siddeley Andover und die BAe 125, die in der Rolle des leichten Transport- und VIP-Flugzeugs übernommen wurden.
Fazit:
Die de Havilland Devon war ein erfolgreiches leichtes Mehrzweckflugzeug, das sowohl militärisch als auch zivil eingesetzt wurde. Ihre robuste Bauweise, Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit machten sie zu einem wichtigen Flugzeug für die britischen Streitkräfte und viele andere Länder. Die militärischen Versionen Devon und Sea Devon dienten bei der Royal Air Force und der Royal Navy über mehrere Jahrzehnte hinweg als Transport-, Verbindungs- und VIP-Flugzeug.