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de Havilland - Venom

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de Havilland - Venom

Die de Havilland Venom war ein britisches Düsenflugzeug, das in den späten 1940er Jahren von de Havilland entwickelt wurde. Sie war eine Weiterentwicklung der erfolgreichen de Havilland Vampire, eines der ersten britischen Strahlflugzeuge. Die Venom wurde als Jagdflugzeug, Jagdbomber und Nachtjäger eingesetzt und diente bei der Royal Air Force (RAF) und in mehreren anderen Luftstreitkräften weltweit. Ihre robuste Bauweise und vielseitige Einsatzmöglichkeiten machten sie zu einem wichtigen Flugzeug in den 1950er Jahren.

Geschichte der de Havilland Venom:

  • Entwicklung: Die de Havilland Venom entstand aus der Notwendigkeit, die Leistung der de Havilland Vampire zu verbessern, insbesondere in Bezug auf Geschwindigkeit, Reichweite und Nutzlast. Die Venom verwendete das leistungsstärkere de Havilland Ghost-Triebwerk, das im Vergleich zum Goblin-Triebwerk der Vampire mehr Schub erzeugte. Der Erstflug der Venom fand am 2. September 1949 statt.
  • Serienproduktion: Die Venom trat 1952 in den Dienst der RAF und ersetzte schrittweise die Vampire in mehreren Rollen. Es gab drei Hauptversionen: den einsitzigen Jagdbomber Venom FB (Fighter Bomber) Mk 1, den verbesserten Venom FB Mk 4, und die Nachtjägerversion Venom NF (Night Fighter) Mk 2 und NF Mk 3.
  • Einsatz: Die Venom diente in verschiedenen internationalen Konflikten, darunter im Malayan Emergency (1948–1960), bei der Suezkrise (1956) und im Kenia-Aufstand. Sie war als Jagdbomber besonders nützlich, da sie in der Lage war, sowohl Luftziele als auch Bodenziele effektiv anzugreifen.
  • Export: Die Venom wurde an zahlreiche andere Länder exportiert, darunter Schweiz, Irak, Schweden, Venezuela und Neuseeland. Einige dieser Länder setzten die Venom bis in die 1970er Jahre ein.

Technische Daten der de Havilland Venom FB.4 (Jagdversion):

  • Besatzung: 1 (Pilot)
  • Länge: 9,70 m
  • Spannweite: 12,70 m
  • Höhe: 2,00 m
  • Leermasse: 3.886 kg
  • Maximale Startmasse: 7.030 kg
  • Antrieb: 1 × de Havilland Ghost 103 Turbojet-Triebwerk mit 22,3 kN Schub
  • Höchstgeschwindigkeit: 945 km/h
  • Reichweite: 1.180 km (mit Zusatztanks bis zu 2.250 km)
  • Dienstgipfelhöhe: 11.550 m
  • Steigleistung: 37,3 m/s
  • Bewaffnung:
    • 4 × 20-mm Hispano-Mk V-Maschinenkanonen
    • Bis zu 900 kg an Bomben oder ungelenkten Raketen an externen Aufhängungspunkten

Besondere Merkmale:

  • Weiterentwicklung der Vampire: Die Venom behielt viele der Designelemente der Vampire bei, darunter das Doppelausleger-Heck, wurde jedoch mit einem leistungsstärkeren Triebwerk und aerodynamischen Verbesserungen ausgestattet, was ihr eine höhere Geschwindigkeit und bessere Leistung verlieh.
  • Vielseitigkeit: Die Venom war ein Mehrzweckflugzeug und konnte sowohl als Abfangjäger, Jagdbomber als auch als Nachtjäger eingesetzt werden. Dies machte sie besonders wertvoll in Kolonialkonflikten und asymmetrischen Kriegen, wo sie sowohl Boden- als auch Luftziele angreifen konnte.
  • Export und internationale Nutzung: Die Venom war ein erfolgreicher Exportartikel und diente in den Luftstreitkräften von über einem Dutzend Ländern. Die Schweiz setzte die Venom bis in die 1980er Jahre ein, wo sie als Abfangjäger und in der Luftverteidigung diente.

Einsatzgeschichte:

  • Malayan Emergency (1948–1960): Während der britischen Militäroperationen gegen kommunistische Aufständische in Malaysia spielte die Venom eine wichtige Rolle als Jagdbomber. Sie führte Luftnahunterstützung für britische Bodentruppen durch und griff Aufständische in dichten Dschungelgebieten an.
  • Suezkrise (1956): Während der Suezkrise wurde die Venom von der RAF und der Royal Navy eingesetzt. Sie unterstützte alliierte Bodentruppen durch Luftangriffe auf ägyptische Stellungen und führte Luftpatrouillen durch.
  • Schweiz: Die Schweizer Luftwaffe betrieb die Venom in der Abfangjäger- und Jagdbomberrolle. Die Schweiz erwarb in den 1950er Jahren etwa 150 Flugzeuge und setzte sie bis in die 1980er Jahre ein. Die Venom diente dort zur Luftverteidigung und für Trainingszwecke.
  • Irak und Naher Osten: Der Irak setzte die Venom im Nahen Osten ein, insbesondere während der 1950er und 1960er Jahre, wo sie in verschiedenen Konflikten eingesetzt wurde.
  • Kenia und weitere Kolonialkriege: Die Venom spielte auch eine Rolle in den britischen Kolonialkriegen in Kenia, wo sie zur Luftunterstützung gegen Rebellen eingesetzt wurde.

Varianten der de Havilland Venom:

  • Venom FB.1: Die erste Produktionsversion, die 1952 in Dienst gestellt wurde. Diese Version war als Jagdbomber konzipiert.
  • Venom FB.4: Eine verbesserte Version mit leistungsstärkerem Triebwerk, besserer Avionik und vergrößerter Reichweite. Diese Version wurde in mehreren Konflikten eingesetzt.
  • Venom NF.2/NF.3: Nachtjägerversionen der Venom, die mit einem zweiten Besatzungsmitglied und einem Radar ausgestattet waren. Diese Versionen waren für die Nachtluftverteidigung konzipiert.
  • Sea Venom FAW: Eine Marineversion der Venom, die auf Flugzeugträgern der Royal Navy stationiert war. Diese Version wurde für die Marine-Luftabwehr und Bodenangriffe verwendet.

Nachfolgemodelle:

Die Venom wurde bei der RAF durch modernere Strahlflugzeuge wie die Hawker Hunter ersetzt. Die Sea Venom wurde bei der Royal Navy durch die de Havilland Sea Vixen ersetzt, ein fortschrittlicheres zweisitziges Marineflugzeug.

Fazit:

Die de Havilland Venom war ein erfolgreiches und vielseitiges Flugzeug, das in den 1950er Jahren eine bedeutende Rolle in der britischen und internationalen Militärluftfahrt spielte. Sie erwies sich als robustes Mehrzweckflugzeug und diente in mehreren Konflikten als Jagdbomber, Nachtjäger und Luftverteidigungsflugzeug. Besonders in Kolonialkriegen und asymmetrischen Konflikten war die Venom aufgrund ihrer Fähigkeit, Luftnahunterstützung zu leisten und Bodenziele anzugreifen, wertvoll. Sie blieb in einigen Ländern, insbesondere der Schweiz, bis in die 1980er Jahre im Dienst und bleibt ein bemerkenswertes Kapitel in der Geschichte der britischen Luftfahrt.

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