Torpedo G7
- MRDA - WW I
Der Torpedo G7 (auch als G7a und G7e bezeichnet) war ein deutscher Standardtorpedo, der während des Zweiten Weltkriegs von den deutschen Kriegsmarinen eingesetzt wurde. Er gilt als einer der bekanntesten und am häufigsten eingesetzten Torpedos des Krieges und war für den Einsatz sowohl von U-Booten als auch von Überwasserschiffen der Kriegsmarine vorgesehen. Der G7 war in mehreren Versionen erhältlich, wobei die beiden Hauptversionen der G7a (dampfgetrieben) und der G7e (elektrisch) die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale darstellen.
Technische Daten des G7a Torpedos
- Bezeichnung: G7a
- Typ: Dampfgetriebener Torpedo
- Länge: 7,16 Meter
- Durchmesser: 533 mm
- Gewicht: Ca. 1.528 kg
- Gefechtskopfgewicht: Ca. 280 kg hochexplosiver Sprengstoff (Hexanite)
Antrieb
- Antriebsart: Dampf-/Gasmotor (mit Druckluft, Wasser und Brennstoff betrieben)
- Geschwindigkeit: Einstellbar, bis zu 44 Knoten (ca. 81 km/h)
- Reichweite:
- 44 Knoten: 6 km
- 30 Knoten: 12,5 km
Zielsuchsystem und Lenkung
- Lenkung: Die G7a-Version war ein geradliniger Torpedo, der keine aktive Zielsuche hatte. Er wurde auf das Ziel abgefeuert und folgte einer geraden Linie in der vorher eingestellten Tiefe.
- Tiefensteuerung: Automatische Tiefensteuerung durch einen Hydrostaten, der den Torpedo auf einer vordefinierten Tiefe hielt.
Zündung
- Zündungsarten: Der G7a war mit einem Kontaktzünder ausgestattet, der beim Aufprall explodierte. Später wurden magnetische Zünder entwickelt, die unter dem Kiel eines Schiffes explodierten, was die Wirksamkeit des Torpedos erhöhte.
Technische Daten des G7e Torpedos
- Bezeichnung: G7e
- Typ: Elektrisch betriebener Torpedo
- Länge: 7,16 Meter
- Durchmesser: 533 mm
- Gewicht: Ca. 1.600 kg
- Gefechtskopfgewicht: Ca. 280 kg hochexplosiver Sprengstoff (Hexanite)
Antrieb
- Antriebsart: Elektromotor, der von einer Batterie betrieben wurde
- Geschwindigkeit: 30 Knoten (ca. 56 km/h)
- Reichweite: Bis zu 5 km
Vorteile des G7e
- Geräuschloser Betrieb: Im Gegensatz zum dampfgetriebenen G7a war der G7e elektrisch betrieben und dadurch fast lautlos, was es den feindlichen Schiffen schwerer machte, den Torpedo zu entdecken.
- Keine Blasenbildung: Da der G7e elektrisch angetrieben wurde, hinterließ er keine verräterische Blasenspur, wie es beim G7a der Fall war.
Zielsuchsystem und Lenkung
- Lenkung: Wie der G7a war der G7e ein geradliniger Torpedo ohne aktive Zielverfolgung. Er wurde auf das Ziel abgefeuert und folgte einer voreingestellten Kurslinie.
- Tiefensteuerung: Ebenfalls mit einem Hydrostaten zur automatischen Tiefenregelung ausgestattet.
Zündung
- Zündungsarten: Der G7e verwendete sowohl Kontaktzünder als auch magnetische Zünder, wobei der magnetische Zünder es ermöglichte, dass der Torpedo unter dem Kiel des Ziels explodierte und somit maximalen Schaden verursachte.
Geschichte und Entwicklung
Die Entwicklung des G7-Torpedos begann in den 1920er und 1930er Jahren als Teil der deutschen Bemühungen, ihre U-Boot-Flotte wieder aufzubauen und zu modernisieren. Die G7a-Version war die erste, die in den Dienst gestellt wurde, und sie wurde während der gesamten 1930er Jahre in der Kriegsmarine verwendet. Mit der Weiterentwicklung der U-Boot-Technologie und der Notwendigkeit, leise und unauffällige Angriffe durchzuführen, wurde der elektrisch betriebene G7e-Torpedo entwickelt, um diese Anforderungen zu erfüllen.
Während des Zweiten Weltkriegs waren die Torpedos der G7-Serie die Hauptwaffe der deutschen U-Boot-Waffe (Kriegsmarine). Die G7-Torpedos wurden sowohl von U-Booten als auch von Überwasserschiffen eingesetzt. Insbesondere die U-Boot-Kriegsführung spielte eine entscheidende Rolle in der deutschen Seekriegsstrategie, insbesondere im Atlantik, wo deutsche U-Boote alliierten Schiffsverkehr angriffen.
Unterschiede zwischen G7a und G7e
- Antrieb: Der Hauptunterschied lag im Antriebssystem. Der G7a war ein dampfgetriebener Torpedo, der eine verräterische Blasenspur hinterließ, während der G7e mit einem Elektromotor ausgestattet war und daher leiser und unauffälliger operierte.
- Geräuschentwicklung: Der G7e war viel leiser als der G7a, was ihm einen taktischen Vorteil in der Unterwasserkriegsführung verschaffte.
- Reichweite: Der G7a hatte eine größere Reichweite, insbesondere bei niedrigerer Geschwindigkeit, während der G7e aufgrund seiner elektrischen Batterien eine kürzere Reichweite hatte.
Einsatz und Operationen
Die G7-Torpedos wurden während des gesamten Zweiten Weltkriegs in vielen bedeutenden Seekriegsoperationen eingesetzt, insbesondere im Atlantik während der U-Boot-Kampagnen gegen die alliierten Konvois.
G7a
- Der G7a war in den frühen Jahren des Krieges der Haupttorpedo der deutschen U-Boote und Überwasserschiffe. Seine hohe Geschwindigkeit und Reichweite machten ihn zu einer effektiven Waffe, aber seine sichtbare Blasenspur verriet oft die Position des U-Bootes.
G7e
- Der G7e wurde entwickelt, um das Hauptproblem des G7a – die sichtbare Blasenspur – zu lösen. Der G7e war besonders während der Atlantikschlacht nützlich, als deutsche U-Boote alliierte Schiffe überfielen, ohne dass diese die Ankunft des Torpedos bemerken konnten.
- Allerdings litt der G7e unter technischen Problemen, insbesondere bei der Zuverlässigkeit der Batterien und der magnetischen Zünder, die zu mehreren Fehlschüssen führten.
Stärken und Schwächen der G7-Torpedos
Stärken
- Vielseitigkeit: Beide Versionen des G7-Torpedos konnten sowohl von U-Booten als auch von Überwasserschiffen eingesetzt werden, was ihre Einsatzmöglichkeiten erheblich erweiterte.
- Zerstörungskraft: Mit einem Gefechtskopf von 280 kg hochexplosivem Sprengstoff waren die G7-Torpedos in der Lage, schwere Schäden an feindlichen Schiffen zu verursachen.
- Stealth-Eigenschaften (G7e): Der G7e war aufgrund seines elektrischen Antriebs und des Fehlens einer Blasenspur schwer zu erkennen, was ihn zu einer effektiven Waffe für U-Boote machte.
Schwächen
- Unzuverlässigkeit (G7e): Besonders in den frühen Kriegsjahren gab es Probleme mit der Zuverlässigkeit der Batterien und der magnetischen Zünder des G7e, was zu vielen Fehlschüssen führte.
- Blasenspur (G7a): Die sichtbare Blasenspur des G7a machte es leicht für feindliche Schiffe, den Torpedo zu entdecken und auszuweichen oder das U-Boot zu orten.
Zusammenfassung
Die G7-Torpedos spielten eine entscheidende Rolle in der Seekriegsführung der Kriegsmarine während des Zweiten Weltkriegs. Der G7a, der dampfgetrieben war, und der G7e, der elektrisch betrieben wurde, waren die Hauptwaffen der deutschen U-Boote und wurden in vielen entscheidenden Seeschlachten eingesetzt. Während der G7a durch seine hohe Reichweite und Geschwindigkeit beeindruckte, war der G7e aufgrund seiner Lautlosigkeit und des Fehlens einer Blasenspur besonders effektiv.
Obwohl es Probleme mit der Zuverlässigkeit, insbesondere bei der elektrischen Version, gab, bleibt der G7-Torpedo ein Symbol für die U-Boot-Kriegsführung des Zweiten Weltkriegs und die fortschrittlichen deutschen Waffentechnologien jener Zeit.