Spürpanzer Fuchs
- Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden
Der Spürpanzer Fuchs, auch als Transportpanzer Fuchs (TPz Fuchs) in der Variante zur ABC-Aufklärung bezeichnet, ist ein gepanzertes Fahrzeug der Bundeswehr, das speziell für die Erkennung und Analyse von atomaren, biologischen und chemischen (ABC) Gefahren entwickelt wurde. Das Fahrzeug basiert auf dem allseits bekannten TPz Fuchs 1, das von Rheinmetall entwickelt und in verschiedenen Varianten weltweit eingesetzt wird.
Technische Daten des Spürpanzers Fuchs
- Fahrzeugtyp: ABC-Spürpanzer / Transportpanzer
- Hersteller: Rheinmetall Landsysteme
- Antrieb: Daimler-Benz OM 402A, 8-Zylinder-Turbodieselmotor
- Leistung: ca. 320 PS (235 kW)
- Höchstgeschwindigkeit: ca. 100 km/h auf der Straße
- Reichweite: ca. 800 km
- Länge: ca. 6,83 Meter
- Breite: ca. 2,98 Meter
- Höhe: ca. 2,49 Meter
- Gewicht: ca. 17 Tonnen (je nach Ausstattung)
- Schutz: Panzerung gegen leichten Beschuss und Splitter, ABC-Schutz durch vollständig versiegelte Kabine
- Besatzung: 3 Mann (Kommandant, Fahrer, ABC-Aufklärungsspezialist)
Ausstattung und Besonderheiten
- ABC-Erkennungssysteme: Der Spürpanzer Fuchs ist mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet, die Strahlung, chemische und biologische Gefahrstoffe erkennen können. Dazu zählen Probenahmesysteme, Analysegeräte und Messinstrumente für atomare, chemische und biologische Substanzen.
- Probenehmesystem: Der Fuchs kann automatisch Proben nehmen und analysieren, ohne dass die Besatzung das Fahrzeug verlassen muss. Durch spezielle Systeme zur Probenahme am Boden und in der Luft ist das Fahrzeug besonders effizient bei der Gefahrenanalyse.
- Schutzsysteme: Das Fahrzeug ist vollständig gegen ABC-Gefahren geschützt und verfügt über eine Überdruckkabine, die das Eindringen von kontaminierten Partikeln und Substanzen verhindert. Das Lüftungssystem ist mit einem CBRN-Filtersystem ausgestattet.
- Mobiler Laborraum: Der Innenraum des Spürpanzers ist als mobiles Labor ausgestattet, in dem Proben sofort analysiert werden können, um Kontaminationen schnell zu erkennen und Gefahrenbereiche zu markieren.
- Zusätzliche Ausstattung: Der Fuchs ist zudem mit Kommunikationssystemen ausgestattet, die die Übertragung von Daten an Einsatzzentralen in Echtzeit ermöglichen. Dies erlaubt eine schnelle Einschätzung der Lage und eine koordinierte Reaktion.
Einsatz und Aufgaben
Der Spürpanzer Fuchs ist in der Lage, kontaminierte Gebiete aufzuklären und entsprechende Gefahren zu identifizieren. Typische Einsätze umfassen:
- ABC-Aufklärung: Der Fuchs wird eingesetzt, um ABC-Gefahren in einem Gebiet zu erkennen und sicherzustellen, dass Truppen diese Bereiche sicher passieren können.
- Gebietssicherung nach Kontamination: Nach einem ABC-Zwischenfall kann der Spürpanzer kontaminierte Bereiche absichern, Gefahrenzonen markieren und die Weiterverbreitung von Gefahrstoffen verhindern.
- Unterstützung von Spezialkräften und Rettungsteams: Der Spürpanzer Fuchs kann als Vorhut für spezialisierte Truppen dienen, um deren Sicherheit zu gewährleisten.
Geschichte und Weiterentwicklung
- Entwicklung: Der Fuchs wurde in den 1970er Jahren entwickelt und ab den 1980er Jahren in die Bundeswehr eingeführt. Die ABC-Variante entstand aus der Notwendigkeit heraus, ein Fahrzeug zur Erkennung und Analyse von Massenvernichtungswaffen zu schaffen.
- Modernisierungen: Der Fuchs wurde mehrfach modernisiert, insbesondere durch die Einführung verbesserter ABC-Sensoren und Analysegeräte sowie besserer Kommunikationstechnologien.
- Internationale Nutzung: Neben der Bundeswehr wird der Fuchs auch in den Armeen anderer Länder eingesetzt, darunter die USA, die ihn als Fox NBC Reconnaissance Vehicle bezeichnen. Seine Vielseitigkeit und Robustheit machen ihn weltweit zu einem geschätzten ABC-Spürfahrzeug.
Bedeutung
Der Spürpanzer Fuchs ist ein unverzichtbares Fahrzeug für die ABC-Abwehr und -Aufklärung und spielt eine zentrale Rolle in der deutschen und internationalen Verteidigungsstrategie gegen chemische, biologische und nukleare Bedrohungen. Seine Fähigkeit, ABC-Gefahren schnell und zuverlässig zu erkennen, macht ihn besonders wertvoll bei Friedensmissionen und in Krisengebieten, in denen die Gefahr von Massenvernichtungswaffen besteht.