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Schleicher Ka 4

Besucht am:
Schleicher Ka 4
  • Flugzeugausstellung Hermeskeil

Die Schleicher Ka 4 "Rhönlerche" war ein zweisitziges Segelflugzeug, das in den 1950er Jahren vom deutschen Segelflugzeughersteller Alexander Schleicher GmbH & Co. entwickelt wurde. Es war speziell für Schulungszwecke konzipiert und wurde aufgrund seiner gutmütigen Flugeigenschaften und Robustheit weltweit als Schulungssegelflugzeug sehr geschätzt.

Technische Daten der Schleicher Ka 4 "Rhönlerche"

  • Besatzung: 2 (Fluglehrer und Flugschüler)
  • Länge: 7,1 m
  • Spannweite: 13,0 m
  • Höhe: 1,83 m
  • Leermasse: 230 kg
  • Maximale Startmasse: 400 kg
  • Flügelfläche: 19,3 m²
  • Flügelstreckung: 8,8
  • Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h
  • Gleitzahl: 17 (bei einer Geschwindigkeit von 60 km/h)
  • Minimalgeschwindigkeit: ca. 50 km/h
  • Steigrate: Abhängig von den thermischen Bedingungen

Geschichte und Entwicklung der Schleicher Ka 4

Entwicklung

Die Ka 4 "Rhönlerche" wurde von Rudolf Kaiser entworfen und stellte eine Weiterentwicklung des Ka 2 dar, einem weiteren Schulungssegelflugzeug von Schleicher. Die Ka 4 war für den Einsatz in der Segelflugausbildung konzipiert und sollte eine einfache, robuste und leicht zu fliegende Plattform bieten, auf der Flugschüler die Grundlagen des Segelfliegens lernen konnten.

Das Flugzeug wurde als freitragender Schulterdecker mit einem offenen Cockpit entworfen, das es dem Fluglehrer und Flugschüler ermöglichte, hintereinander zu sitzen. Es war vollständig aus Holz und Stoff gefertigt, was für diese Art von Segelflugzeugen typisch war.

Flugeigenschaften

Die Ka 4 "Rhönlerche" war für ihre gutmütigen und stabilen Flugeigenschaften bekannt, was sie ideal für Fluganfänger machte. Das Segelflugzeug war relativ schwer und hatte im Vergleich zu fortschrittlicheren Segelflugzeugen eine begrenzte Gleitleistung, aber das war in der Ausbildung von Vorteil, da es den Schülern verzieh, wenn sie Fehler machten. Zudem war das Flugzeug sehr robust und konnte sowohl Windenstarts als auch Flugzeugschleppstarts problemlos durchführen.

Ein weiteres wichtiges Merkmal der Ka 4 war die Fähigkeit, kontrollierte Langsamflugmanöver und Überziehmanöver zu demonstrieren, was für die Segelflugausbildung entscheidend war.

Produktion und Einsatz

Die Ka 4 wurde ab den frühen 1950er Jahren produziert und in vielen Segelflugvereinen in ganz Deutschland und später weltweit eingesetzt. Die einfache Konstruktion und die niedrigen Betriebskosten machten sie zu einem beliebten Schulflugzeug für Segelflugvereine und Ausbildungszentren.

In vielen Vereinen wurde die "Rhönlerche" als das primäre Flugzeug zur Anfängerausbildung genutzt, und viele Segelflugpiloten weltweit haben ihre ersten Flugerfahrungen auf einer Ka 4 gesammelt. In einigen Fällen wurde die Ka 4 auch für einfache Kunstflugmanöver und Fortgeschrittenenflugausbildung verwendet, obwohl ihre Leistung dafür begrenzt war.

Nachfolger und Modernisierungen

Die Schleicher Ka 7, ebenfalls von Rudolf Kaiser entworfen, war eine Weiterentwicklung der Ka 4 und bot verbesserte Gleitleistung und modernere Konstruktionsmerkmale. Die Ka 7 und ihre späteren Varianten ersetzten die Ka 4 in vielen Vereinen, blieben jedoch oft Seite an Seite im Einsatz, da die Ka 4 weiterhin für ihre Robustheit und gutmütigen Flugeigenschaften geschätzt wurde.

Bedeutung und Erbe der Schleicher Ka 4

Die Schleicher Ka 4 "Rhönlerche" spielte eine entscheidende Rolle in der Ausbildung von Segelflugpiloten in der Nachkriegszeit. Ihre einfache Handhabung, Robustheit und günstigen Betriebskosten machten sie zu einem der beliebtesten Schulungssegelflugzeuge ihrer Zeit. Auch heute noch sind einige Ka 4-Flugzeuge im Einsatz, vor allem in historischen Segelflugvereinen oder bei Flugveranstaltungen, bei denen sie als Beispiel für die frühe Segelflugausbildung verwendet werden.

Die Ka 4 gilt als Symbol für den Aufschwung des Segelflugsports nach dem Zweiten Weltkrieg und bleibt eine wichtige Erinnerung an die Grundlagen der Segelflugausbildung.

Fazit

Die Schleicher Ka 4 "Rhönlerche" war eines der wichtigsten Schulungssegelflugzeuge der 1950er und 1960er Jahre und spielte eine zentrale Rolle in der Ausbildung zahlreicher Segelflugpiloten. Ihre gutmütigen Flugeigenschaften, Robustheit und einfache Handhabung machten sie zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der Segelflugausbildung, und viele Piloten haben ihre ersten Flugerfahrungen auf diesem Flugzeug gesammelt.

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