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Pfalz D.XI-XV

Besucht am:
National Air and Space Museum - Pfalz DXI (2015)
  • National Air and Space Museum

Die Pfalz D.XII war ein deutsches Jagdflugzeug des Ersten Weltkriegs, das von der Pfalz Flugzeugwerke GmbH gebaut wurde. Es war als Nachfolger der Pfalz D.III und D.IIIa konzipiert und wurde 1918 in Dienst gestellt. Obwohl es solide Leistungen erbrachte, wurde es oft als weniger wendig und schwerer zu fliegen als die zeitgenössische Fokker D.VII empfunden, die von vielen als überlegenes deutsches Jagdflugzeug der späten Kriegsjahre angesehen wurde.

Technische Daten der Pfalz D.XII

  • Besatzung: 1 Pilot
  • Länge: 6,35 m
  • Spannweite: 9,00 m
  • Höhe: 2,65 m
  • Leermasse: 680 kg
  • Maximale Startmasse: 910 kg
  • Antrieb: 1 × Mercedes D.IIIaü, 6-Zylinder-Reihenmotor
    • Leistung: 180 PS (134 kW)
  • Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
  • Reichweite: 2 Stunden Flugzeit
  • Dienstgipfelhöhe: 6.000 m
  • Steigrate: 5,8 Minuten auf 1.000 m
  • Bewaffnung:
    • 2 × 7,92 mm LMG 08/15 Maschinengewehre
  • Erstflug: Frühjahr 1918
  • Produktionszeitraum: 1918–1919
  • Anzahl gebaut: Etwa 800 Stück

Entwicklung und Design

  1. Hintergrund: Die Pfalz D.XII wurde als Weiterentwicklung der früheren Doppeldecker der Pfalz-Werke entwickelt, um den technologischen Fortschritt und die Anforderungen an ein modernes Jagdflugzeug zu erfüllen. Sie war als robustes und starkes Jagdflugzeug mit guter Höhenleistung gedacht, das die Albatros D.Va und die Pfalz D.IIIa ersetzen sollte.
  2. Struktur und Bauweise: Die Pfalz D.XII war ein klassischer Doppeldecker mit symmetrisch angeordneten Tragflächen und einem hölzernen Rumpf, der mit Sperrholz beplankt war. Die Flügel wurden mit Drahtverstrebungen stabilisiert, was dem Flugzeug eine hohe strukturelle Integrität verlieh, aber auch zu einem höheren Luftwiderstand und mehr Gewicht führte.
  3. Flugeigenschaften: Die Pfalz D.XII hatte eine ausgezeichnete Höchstgeschwindigkeit und eine gute Stabilität im Flug, jedoch war sie aufgrund ihrer Steifheit und des schwerfälligen Steuerverhaltens weniger wendig als die Fokker D.VII. Besonders im Vergleich zu den eher agilen Flugzeugen wie der Fokker D.VII galt die Pfalz D.XII als anspruchsvoller zu fliegen. Ihre Rollrate und Manövrierfähigkeit waren nicht so gut, was sie im Luftkampf benachteiligte.
  4. Schwenkflügel: Die D.XII hatte keine Schwenkflügel wie moderne Flugzeuge, sondern starr befestigte Doppeldeckerflügel, die für ihre Zeit typisch waren. Die starre Flügelstruktur verlieh ihr mehr Robustheit, was besonders für Luftkämpfe und Operationen unter rauen Bedingungen vorteilhaft war.

Einsatzgeschichte

  1. Frontdienst: Die Pfalz D.XII wurde ab Mitte 1918 in die deutsche Luftwaffe eingeführt, um die Albatros D.Va und Pfalz D.IIIa zu ersetzen. Sie kam spät im Krieg an die Front und konnte sich gegen alliierte Flugzeuge wie die SPAD XIII, Sopwith Camel, und SE5a behaupten, war jedoch nicht so beliebt wie die Fokker D.VII, die zu dieser Zeit die bevorzugte Wahl vieler deutscher Piloten war.
  2. Kampfleistung: Obwohl die Pfalz D.XII eine anständige Geschwindigkeit und Höhenleistung hatte, war sie nicht so wendig und flexibel im Luftkampf wie die Fokker D.VII. Die deutschen Piloten bevorzugten oft die Fokker, da diese leichter zu fliegen und im Luftkampf effektiver waren. Trotzdem wurde die Pfalz D.XII in nennenswerter Zahl produziert und in der zweiten Hälfte des Jahres 1918 eingesetzt.
  3. Einsatzgebiete: Die Pfalz D.XII war in den letzten Monaten des Krieges an der Westfront aktiv. Sie wurde hauptsächlich als Abfangjäger und zur Luftverteidigung eingesetzt, insbesondere gegen alliierte Bomberformationen und Jagdflieger. Nach dem Ende des Krieges verblieben einige der D.XII in Deutschland und anderen Ländern in Gebrauch, wurden jedoch schnell durch modernere Flugzeuge ersetzt.

Nach dem Krieg

Nach dem Waffenstillstand von 1918 wurden die meisten verbliebenen Pfalz D.XII im Rahmen der deutschen Abrüstung verschrottet. Einige Exemplare gelangten jedoch in andere Länder oder wurden von den Alliierten zu Testzwecken übernommen. Einige D.XII wurden in Museen ausgestellt, darunter auch im National Air and Space Museum in Washington, D.C.

Fazit

Die Pfalz D.XII war ein robustes und solides Flugzeug, das jedoch in seiner Rolle als Jagdflugzeug nie das volle Potenzial entfalten konnte. Ihre spätere Einführung und ihre weniger agile Manövrierfähigkeit führten dazu, dass sie hinter dem Fokker D.VII zurückblieb, der als das beste deutsche Jagdflugzeug des Ersten Weltkriegs angesehen wurde. Dennoch war die D.XII ein wichtiger Teil der deutschen Luftwaffe in den letzten Kriegsmonaten und wird als Teil der Pfalz-Flugzeugfamilie in Erinnerung bleiben.

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