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Panavia Tornado

Besucht am:
Panavia Tornado GR1B

 

Der Panavia Tornado ist ein zweistrahliges, mehrrollenfähiges Kampfflugzeug, das von einem Konsortium aus drei Ländern entwickelt wurde: Großbritannien, Deutschland und Italien. Der Tornado wurde in den 1970er-Jahren entworfen und gilt als eines der vielseitigsten Kampfflugzeuge, das je produziert wurde. Er ist besonders für seine Schwenkflügeltechnologie bekannt, die ihm außergewöhnliche Flugleistungen bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Missionstypen ermöglicht.

Technische Daten des Panavia Tornado (Tornado IDS-Variante)

  • Besatzung: 2 (Pilot und Waffensystemoffizier)
  • Länge: 16,72 m
  • Spannweite: 13,91 m (bei ausgefahrenen Flügeln), 8,60 m (bei angelegten Flügeln)
  • Höhe: 5,95 m
  • Leermasse: 14.500 kg
  • Maximale Startmasse: 28.000 kg
  • Antrieb: 2 × Turbo-Union RB199-34R Mk.103 Turbofan-Triebwerke
    • Schubkraft: 40,5 kN pro Triebwerk (72,5 kN mit Nachbrenner)
  • Höchstgeschwindigkeit: Mach 2.2 (ca. 2.400 km/h)
  • Reichweite: 1.390 km (Kampfreichweite), bis zu 3.890 km mit Zusatztanks
  • Dienstgipfelhöhe: 15.240 m
  • Bewaffnung:
    • 1 × 27-mm-Mauser BK-27 Revolverkanone
    • Bis zu 9.000 kg Außenlasten (Bomben, Raketen, Marschflugkörper, Zusatztanks)
  • Erstflug: 14. August 1974
  • Produktionszeitraum: 1979–1998
  • Anzahl gebaut: 992 Flugzeuge (alle Varianten)

Geschichte des Panavia Tornado

Der Panavia Tornado wurde durch das Tri-National Tornado Training Establishment (TTTE) entwickelt, ein Konsortium zwischen Großbritannien, Deutschland und Italien. Ziel war es, ein Mehrzweckkampfflugzeug zu schaffen, das sowohl für Luft-Boden-Angriffe als auch für Luft-Luft-Missionen sowie Aufklärungsflüge geeignet war. Der Tornado sollte eine Antwort auf die steigenden Anforderungen an Luftwaffen in der Zeit des Kalten Krieges sein, insbesondere für Tiefflugeinsätze mit hoher Geschwindigkeit und großer Präzision.

Varianten

Der Tornado wurde in drei Hauptvarianten entwickelt:

  1. Tornado IDS (Interdictor/Strike): Dies ist die am häufigsten produzierte Variante, die auf Luft-Boden-Einsätze und Angriffe auf feindliche Bodenstellungen spezialisiert ist. Die IDS-Variante ist mit fortschrittlichen Präzisionswaffen und Tiefflugfähigkeit ausgestattet, die es ihr ermöglicht, feindliche Ziele auch unter schwierigen Bedingungen effektiv zu bekämpfen.
  2. Tornado ADV (Air Defence Variant): Diese Variante wurde für die Luftverteidigung und die Abfangjagd entwickelt. Der Tornado ADV war mit fortschrittlichen Luft-Luft-Raketen und Radarsystemen ausgestattet und wurde von der britischen Royal Air Force (RAF) als Hauptabfangjäger eingesetzt. Im Vergleich zur IDS-Variante hatte der ADV einen längeren Rumpf und war auf Luft-Luft-Kampfeinsätze spezialisiert.
  3. Tornado ECR (Electronic Combat and Reconnaissance): Die ECR-Variante wurde speziell für elektronische Kriegsführung und Aufklärungsmissionen entwickelt. Sie ist in der Lage, feindliche Radarsysteme zu unterdrücken und trägt Anti-Radar-Raketen wie die AGM-88 HARM.

Einsatzgeschichte

  1. Kaltes Krieg: Der Tornado wurde in den 1980er Jahren entwickelt und operierte primär in Europa, wo er als Reaktion auf die Bedrohung durch den Warschauer Pakt diente. Insbesondere seine Fähigkeit, mit hoher Geschwindigkeit im Tiefflug zu operieren, machte ihn ideal für Einsätze in einem potenziellen europäischen Konfliktszenario.
  2. Golfkriege: Der Tornado erlangte weltweite Bekanntheit durch seine Einsätze im Ersten Golfkrieg (Operation Desert Storm) von 1991. Besonders die britische RAF setzte den Tornado IDS intensiv ein, um feindliche Flugplätze, Bunker und Infrastruktur anzugreifen. Die Tornado-Einheiten führten zahlreiche gefährliche Tiefflugeinsätze durch, oft gegen stark verteidigte Ziele. Im Krieg erlebte der Tornado seine Feuertaufe, erlitt jedoch auch Verluste aufgrund der hohen Risiken bei Tiefflugmissionen.
  3. Balkankriege und Afghanistan: Der Tornado wurde auch in den 1990er Jahren während der NATO-Operationen auf dem Balkan und später im Einsatz gegen Taliban- und Al-Qaida-Stellungen in Afghanistan verwendet. In diesen Einsätzen erwies sich der Tornado als äußerst vielseitig und leistungsstark, sowohl in der Luftnahunterstützung als auch bei strategischen Bombardierungen.
  4. Modernere Konflikte: Der Tornado blieb bis ins 21. Jahrhundert hinein ein Arbeitspferd der Luftwaffen Deutschlands, Italiens und Großbritanniens und wurde weiterhin in Konflikten wie dem Zweiten Golfkrieg 2003 und bei verschiedenen NATO-Missionen eingesetzt. Die britische RAF setzte ihre Tornados bis zu deren endgültigen Ausmusterung im Jahr 2019 ein.

Schwenkflügel-Technologie

Eine der markantesten Eigenschaften des Tornado ist seine Schwenkflügel-Technologie, die es dem Flugzeug erlaubt, die Flügelstellung während des Fluges zu verändern. Diese Flügel können bei niedrigen Geschwindigkeiten für mehr Stabilität und Auftrieb ausgefahren werden, während sie bei höheren Geschwindigkeiten angelegt werden, um den Luftwiderstand zu minimieren und die Geschwindigkeit zu erhöhen. Diese Technologie verleiht dem Tornado außergewöhnliche Flexibilität und macht ihn sowohl für Tieffluganflüge als auch für Hochgeschwindigkeitseinsätze ideal.

Fazit

Der Panavia Tornado ist eines der vielseitigsten und erfolgreichsten Kampfflugzeuge der letzten Jahrzehnte. Seine Fähigkeit, in verschiedenen Rollen zu operieren – von Luft-Boden-Angriffen über Luftverteidigung bis hin zu elektronischer Kriegsführung – machte ihn zu einem unverzichtbaren Werkzeug in den Luftstreitkräften seiner Betreiber. Durch seine Schwenkflügel-Technologie, seine Flexibilität in verschiedenen Einsatzszenarien und seine langjährige Einsatzgeschichte ist der Tornado ein ikonisches Flugzeug der modernen Militärgeschichte.

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