M39
- Panzermuseum Munster
Der M39 Armored Utility Vehicle war ein amerikanisches gepanzertes Mehrzweckfahrzeug, das während des Zweiten Weltkriegs und des Koreakriegs eingesetzt wurde. Er wurde auf dem Fahrgestell des M18 Hellcat Jagdpanzers aufgebaut und diente als Mannschaftstransportwagen, Versorgungsfahrzeug und Zugmaschine. Der M39 war ein vielseitiges Fahrzeug, das in verschiedenen Rollen genutzt wurde, darunter als Truppentransporter, Artilleriezugmaschine und Panzerjäger.
Technische Daten des M39
- Bezeichnung: M39 Armored Utility Vehicle
- Typ: Gepanzertes Mehrzweckfahrzeug
- Hersteller: Buick Motor Division (General Motors)
- Einsatzbeginn: 1944
- Produktionsmenge: 640 Fahrzeuge (modifiziert von M18 Hellcat-Fahrgestellen)
Bewaffnung
- Der M39 selbst war standardmäßig unbewaffnet, konnte jedoch mit einem 12,7 mm Browning M2 Maschinengewehr zur Selbstverteidigung ausgerüstet werden.
Abmessungen
- Länge: 5,03 Meter
- Breite: 2,87 Meter
- Höhe: 2,56 Meter
- Gewicht: 15,2 Tonnen (Gefechtsgewicht)
Panzerung
- Panzerung: 13 mm
- Die Panzerung war relativ leicht und bot nur Schutz gegen Kleinwaffenfeuer und Artilleriesplitter. Es war nicht vorgesehen, das Fahrzeug im direkten Kampf einzusetzen.
Mobilität
- Motor: Continental R975-C1, luftgekühlter 9-Zylinder-Benzinmotor mit 400 PS
- Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h auf der Straße
- Reichweite: ca. 160 km
- Antrieb: Kettenfahrzeug (wie der M18 Hellcat) mit hervorragender Geländegängigkeit und hoher Geschwindigkeit
Besatzung
- Besatzung: 3 Mann (Fahrer, Kommandant, Funker) + bis zu 8 Soldaten als Passagiere
Geschichte und Entwicklung
Der M39 entstand als eine Modifikation des M18 Hellcat, dem schnellsten Jagdpanzer des Zweiten Weltkriegs, der von der US-Armee eingesetzt wurde. Der M18 war zwar ein sehr erfolgreiches Fahrzeug im Kampf gegen Panzer, doch wurde bald der Bedarf an einem vielseitigen Transportfahrzeug deutlich, das auf demselben Fahrgestell aufgebaut werden konnte.
Im Jahr 1944 wurde der M18 Hellcat modifiziert, indem der Turm entfernt und das Fahrzeug zu einem offenen, gepanzerten Transportfahrzeug umgebaut wurde. Der M39 wurde als gepanzerter Mannschaftstransporter, Zugfahrzeug für Artillerie und Versorgungsfahrzeug konzipiert und war in der Lage, verschiedene Aufgaben auf dem Schlachtfeld zu erfüllen.
Designmerkmale
- Offene Struktur: Der M39 hatte ein offenes, ungeschütztes Dach, was zwar die Sicht und den schnellen Zugang für die Besatzung erleichterte, aber die Soldaten anfällig für Luftangriffe und Artilleriebeschuss machte.
- Schnelligkeit und Mobilität: Wie der M18 Hellcat war der M39 für seine Schnelligkeit bekannt. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h war er eines der schnellsten gepanzerten Fahrzeuge seiner Zeit. Diese Mobilität machte ihn ideal für schnelle Truppenbewegungen, Evakuierungen und den Transport von Munition und Nachschub.
Einsatzgebiete
Zweiter Weltkrieg
Der M39 wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs eingeführt und diente hauptsächlich als Truppentransporter und Artilleriezugmaschine. Er war in der Lage, Geschütze wie die M1 155 mm Haubitze zu ziehen und Munition sowie Mannschaften schnell an die Front zu bringen. Durch seine hohe Geschwindigkeit und Mobilität konnte der M39 auf dem Schlachtfeld schnell reagieren und Soldaten oder Ausrüstung an verschiedene Orte transportieren.
Koreakrieg
Während des Koreakriegs war der M39 eines der am häufigsten eingesetzten gepanzerten Transportfahrzeuge. Da der M39 in der Lage war, Soldaten und Artillerie schnell zu bewegen, wurde er besonders geschätzt. Allerdings stellte sich die leichte Panzerung in den Kämpfen in Korea oft als Nachteil heraus, insbesondere angesichts der stärkeren Waffen, die in diesem Konflikt eingesetzt wurden.
Stärken und Schwächen
Stärken
- Hohe Mobilität: Der M39 war eines der schnellsten gepanzerten Fahrzeuge seiner Zeit. Seine Mobilität war in vielen Situationen entscheidend, insbesondere bei schnellen Evakuierungen und Truppenbewegungen.
- Vielseitigkeit: Der M39 konnte in einer Vielzahl von Rollen eingesetzt werden, darunter als Mannschaftstransporter, Artilleriezugmaschine und Versorgungsträger. Dies machte ihn zu einem wertvollen Mehrzweckfahrzeug auf dem Schlachtfeld.
- Leichte Bauweise: Durch seine leichtere Panzerung und offene Struktur war der M39 im Vergleich zu vielen anderen gepanzerten Fahrzeugen leichter und konnte schneller manövrieren.
Schwächen
- Leichte Panzerung: Die geringe Panzerung machte den M39 anfällig für feindliches Feuer. Er bot nur Schutz vor Kleinwaffenfeuer und Artilleriesplittern und war für direkte Kampfhandlungen nicht geeignet.
- Offenes Dach: Das offene Design des M39 setzte die Besatzung und die transportierten Soldaten Luftangriffen und Artilleriefeuer aus. Dies machte das Fahrzeug in Kampfsituationen verwundbar.
- Eingeschränkte Feuerkraft: Der M39 war standardmäßig unbewaffnet, abgesehen von einem einzigen Maschinengewehr zur Selbstverteidigung, was seine Kampffähigkeit erheblich einschränkte.
Zusammenfassung
Der M39 war ein vielseitiges, gepanzertes Mehrzweckfahrzeug, das auf dem schnellen und bewährten Fahrgestell des M18 Hellcat Jagdpanzers basierte. Seine Hauptvorteile lagen in seiner hohen Mobilität und Vielseitigkeit, was ihn ideal für den Transport von Soldaten, Nachschub und Artillerie machte. Obwohl er im Zweiten Weltkrieg und im Koreakrieg eingesetzt wurde, blieb seine leichte Panzerung eine Schwäche, die ihn in Kampfsituationen verwundbar machte.
Trotz seiner Schwächen spielte der M39 eine wichtige Rolle bei den alliierten Operationen, insbesondere bei der schnellen Truppenbewegung und Logistik. Er war ein gutes Beispiel für die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von militärischen Fahrzeugen, die auf bestehenden Plattformen basieren, um verschiedene Anforderungen auf dem Schlachtfeld zu erfüllen.