Lockheed Hudson IIIA
- RAF Museum London
- Arnhems Oorlogsmuseum
Die Lockheed Hudson IIIA war eine Variante des Lockheed Hudson, eines leichten Bombers und Seeaufklärungsflugzeugs, das während des Zweiten Weltkriegs von der Lockheed Corporation entwickelt wurde. Der Hudson wurde ursprünglich auf der Basis des zivilen Verkehrsflugzeugs Lockheed Model 14 Super Electra entwickelt und diente vor allem bei den britischen und alliierten Streitkräften in verschiedenen Rollen, darunter als Bomber, Seeaufklärer, Transportflugzeug und für Anti-U-Boot-Operationen.
Geschichte und Entwicklung:
Die Lockheed Hudson entstand 1938 als Reaktion auf eine Anfrage des britischen Air Ministry nach einem leichten Bomber und Seeaufklärer. Lockheed entwickelte schnell den Hudson basierend auf dem Super Electra. Das Flugzeug bewährte sich als robust und vielseitig und wurde 1939 in Dienst gestellt.
Die Hudson IIIA war eine modifizierte Version des Hudson Mk III und wurde 1941-1942 gebaut. Diese Variante basierte auf Hudson-Bombern, die ursprünglich für die US Army Air Corps (USAAC) als A-29 und A-29A bestellt worden waren, aber später im Rahmen des Lend-Lease-Programms an Großbritannien abgegeben wurden.
Technische Daten der Lockheed Hudson IIIA:
- Triebwerke:
- Typ: 2 × Wright R-1820-87 Cyclone 9-Zylinder-Sternmotoren
- Leistung: 1.200 PS pro Motor
- Leistung:
- Höchstgeschwindigkeit: ca. 400 km/h (248 mph) in 4.570 Metern (15.000 Fuß)
- Reichweite: ca. 3.800 km (2.360 Meilen)
- Dienstgipfelhöhe: 7.300 Meter (24.000 Fuß)
- Abmessungen:
- Länge: 14,63 Meter
- Spannweite: 19,96 Meter
- Höhe: 3,61 Meter
- Gewicht:
- Leergewicht: 5.936 kg
- Maximales Startgewicht: 11.500 kg
- Bewaffnung:
- Maschinengewehre:
- 2 × 7,7-mm-Browning-MGs in einem dorsalen (oberen) Geschützturm
- 1 × 7,7-mm-MG im Bug
- 1 × 7,7-mm-MG in der Rumpfunterseite
- Bombenlast: bis zu 635 kg (1.400 lbs) Bomben oder Wasserbomben
- Einige Flugzeuge waren auch mit 8 × ungelenkten HVAR-Raketen für den Einsatz gegen U-Boote oder Schiffe ausgestattet.
- Maschinengewehre:
Besonderheiten:
- Multirole-Fähigkeit: Die Hudson IIIA war vielseitig einsetzbar. Sie wurde für Bombenangriffe, Seeaufklärung, U-Boot-Bekämpfung, Patrouillenflüge und gelegentlich als Transportflugzeug genutzt. Ihre gute Reichweite und Robustheit machten sie besonders bei Einsätzen über dem Meer nützlich.
- Anti-U-Boot-Einsätze: Eine der Hauptaufgaben der Hudson IIIA war der Einsatz gegen deutsche U-Boote im Atlantik. Sie spielte eine wichtige Rolle bei der Sicherung der alliierten Konvois und trug dazu bei, das deutsche U-Boot-Bedrohung zu minimieren.
Einsatzgeschichte:
- RAF Coastal Command: Die Hudson IIIA wurde hauptsächlich von der britischen Royal Air Force (RAF) und dem Coastal Command für Patrouillenflüge über dem Atlantik eingesetzt. Sie war eines der ersten alliierten Flugzeuge, die erfolgreich U-Boote orten und angreifen konnten. Viele dieser Flugzeuge wurden auch für Geleitschutzmissionen für Konvois über den Atlantik eingesetzt.
- Australische und kanadische Luftstreitkräfte: Die Hudson IIIA wurde auch von den Luftstreitkräften Australiens (RAAF) und Kanadas (RCAF) genutzt. Australische Hudsons spielten eine bedeutende Rolle in den frühen Kämpfen des Pazifikkriegs, einschließlich des Kriegs gegen Japan im südwestpazifischen Raum.
- Lend-Lease-Programm: Viele Hudson IIIA-Maschinen, die ursprünglich für die US Army Air Corps vorgesehen waren, wurden im Rahmen des Lend-Lease-Programms an Großbritannien geliefert. Diese Maschinen erhielten die britische Bezeichnung Hudson IIIA, während sie in den USA als A-29 bekannt waren.
Erfolg und Vermächtnis:
Der Lockheed Hudson war eines der erfolgreichsten und vielseitigsten Flugzeuge der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Trotz seines zivilen Ursprungs erwies es sich als bemerkenswert anpassungsfähig für militärische Rollen. Hudsons flogen eine Vielzahl von Missionen, von Aufklärungsflügen über Konvoi-Schutz bis hin zu Bombenangriffen.
- Die Hudson war auch an der ersten erfolgreichen Versenkung eines deutschen U-Bootes (U-570) durch die RAF beteiligt, ein wichtiger Meilenstein im Atlantikkrieg.
- Langlebigkeit: Obwohl die Hudson nach dem Krieg aus dem aktiven Militärdienst zurückgezogen wurde, blieb sie in einigen Luftwaffen und zivilen Organisationen für den Transport und andere Zwecke bis in die 1950er Jahre im Einsatz.
Fazit:
Die Lockheed Hudson IIIA war eine wichtige und vielseitige Version des Hudson-Bombers, die während des Zweiten Weltkriegs in den Diensten der Alliierten stand. Mit ihren Fähigkeiten zur Patrouille und U-Boot-Bekämpfung leistete sie einen bedeutenden Beitrag zur Sicherung der alliierten Konvois im Atlantik und in anderen Kriegsgebieten. Die Hudson gilt heute als eines der markantesten Flugzeuge, das aus einem zivilen Verkehrsflugzeug entwickelt wurde und in militärischen Rollen erfolgreich war.