Kawasaki Ki-100
- RAF Museum London
- Royal Air Force Museum Midlands
Die Kawasaki Ki-100 war ein japanisches Jagdflugzeug, das während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt wurde. Sie gilt als eines der besten japanischen Jagdflugzeuge der späten Kriegsjahre, obwohl ihre Entwicklung als Notlösung entstand.
Entwicklung und Geschichte:
Die Ki-100 entstand als Antwort auf Probleme, die mit dem ursprünglichen Motor der Kawasaki Ki-61 "Hien" (Codename der Alliierten: "Tony") auftraten. Der flüssigkeitsgekühlte Motor der Ki-61 war anfällig und es gab Schwierigkeiten bei der Produktion und Wartung. Als eine große Anzahl von Ki-61-Flugzeugen ohne Motor fertiggestellt wurde und keine weiteren flüssigkeitsgekühlten Motoren zur Verfügung standen, wurde beschlossen, einen luftgekühlten Sternmotor in diese Flugzeuge einzubauen. Dies führte zur Entstehung der Ki-100.
Die Umrüstung war so erfolgreich, dass die Ki-100 schnell zu einem der besten japanischen Abfangjäger gegen amerikanische Flugzeuge wie die Boeing B-29 Superfortress und die North American P-51 Mustang wurde.
Technische Daten der Kawasaki Ki-100:
- Motor:
- Typ: Mitsubishi Ha-112-II 14-Zylinder-Sternmotor, luftgekühlt
- Leistung: 1.500 PS
- Leistung:
- Höchstgeschwindigkeit: ca. 580 km/h in 6.000 Metern Höhe
- Reichweite: ca. 2.200 km
- Dienstgipfelhöhe: ca. 10.000 Meter
- Bewaffnung:
- Maschinenkanonen: 2 × 20-mm-Ho-5-Kanonen in den Tragflächen
- Maschinengewehre: 2 × 12,7-mm-MG im Rumpf
- Bombenlast: gelegentlich Bomben oder Raketen für den Einsatz als Jagdbomber
- Maße:
- Spannweite: 12 Meter
- Länge: 8,81 Meter
- Höhe: 3,77 Meter
- Flügelfläche: 20 m²
- Leergewicht: 2.600 kg
- Maximales Startgewicht: 3.400 kg
Einsatzgeschichte:
- Indienststellung: Die Ki-100 wurde im März 1945 erstmals in Dienst gestellt, nur wenige Monate vor dem Ende des Krieges. Dennoch erlangte sie schnell den Ruf eines leistungsstarken Jägers, der in der Lage war, schwere amerikanische Bomber wie die B-29 effektiv zu bekämpfen.
- Leistungsvergleich: Im Vergleich zu anderen japanischen Jägern war die Ki-100 wendiger und zuverlässiger, besonders auf großer Höhe. Ihr luftgekühlter Motor erwies sich als robuster und einfacher zu warten als der flüssigkeitsgekühlte Motor der Ki-61.
- Einsatzschauplätze: Die Ki-100 kam hauptsächlich im Luftverteidigungskampf über Japan zum Einsatz, da die alliierten Bombardierungen und Luftangriffe auf das japanische Festland intensivierten.
Bewertung:
Obwohl die Ki-100 relativ spät in den Krieg eintrat und nur in begrenzter Stückzahl produziert wurde (ca. 396 Exemplare), wird sie oft als eines der effektivsten japanischen Flugzeuge angesehen, die im späten Krieg eingesetzt wurden. Die Kombination aus Wendigkeit, Zuverlässigkeit und ausreichender Feuerkraft machte sie zu einem gefürchteten Gegner, obwohl sie gegen die überwältigende alliierte Luftüberlegenheit letztlich machtlos war.
Die Ki-100 war ein gutes Beispiel für japanische Improvisationsfähigkeiten angesichts der Materialknappheit am Ende des Krieges.