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Kamov KA-26

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Kamov KA-26

Die Kamov Ka-26 ist ein leichter, zweimotoriger Mehrzweckhubschrauber, der in den 1960er Jahren in der Sowjetunion von der Kamov Design Bureau entwickelt wurde. Der Ka-26 zeichnet sich durch seine koaxiale Rotorkonfiguration aus, bei der zwei gegenläufige Hauptrotoren übereinander montiert sind, wodurch auf einen Heckrotor verzichtet werden kann. Diese Bauweise verleiht dem Hubschrauber eine hohe Manövrierfähigkeit und macht ihn kompakt, was besonders für landwirtschaftliche Einsätze, medizinische Evakuierungen, Personentransport und andere zivile Anwendungen nützlich ist. Der Ka-26 wurde auch in einigen militärischen Rollen eingesetzt.

Technische Daten der Kamov Ka-26
Besatzung: 1 bis 2 Piloten
Kapazität: 6 Passagiere oder bis zu 900 kg Fracht (alternativ spezielle Ausrüstung für landwirtschaftliche Einsätze oder medizinische Evakuierung)
Länge: 7,75 m (ohne Rotor)
Rotordurchmesser: 13,00 m
Höhe: 4,00 m
Leermasse: 2.020 kg
Maximale Startmasse: 3.250 kg
Antrieb: 2 × Vedeneyev M-14V-26 9-Zylinder-Sternmotoren
Leistung: je 325 PS (239 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
Reichweite: 400 km
Dienstgipfelhöhe: 3.000 m
Steigrate: 5,0 m/s
Geschichte und Entwicklung der Kamov Ka-26
Hintergrund
Die Kamov Design Bureau unter der Leitung von Nikolai Kamov war bekannt für die Entwicklung von koaxialen Hubschraubern, die sich durch ihre Stabilität und kompakte Bauweise auszeichnen. In den 1960er Jahren entstand der Bedarf an einem vielseitigen, leichten Mehrzweckhubschrauber, der in verschiedenen zivilen Rollen eingesetzt werden konnte, insbesondere in der Landwirtschaft und im Rettungswesen. Die Kamov Ka-26 wurde als Antwort auf diesen Bedarf entwickelt und absolvierte ihren Erstflug im Jahr 1965.

Die Ka-26 wurde von der sowjetischen Landwirtschaftsbehörde stark gefördert, um bei der Sprüharbeit, Düngung und Erntehilfe eingesetzt zu werden. Sie wurde auch für Transportaufgaben, medizinische Evakuierungen und Patrouilleneinsätze konzipiert.

Konstruktion und Design
Die Kamov Ka-26 verwendet das typische koaxiale Rotorkonzept, bei dem zwei gegenläufig rotierende Hauptrotoren übereinander montiert sind. Dadurch entfällt der Bedarf an einem Heckrotor, was dem Hubschrauber eine kompakte und stabile Struktur verleiht. Die koaxiale Konfiguration ermöglicht eine hervorragende Manövrierfähigkeit, besonders in engen Umgebungen oder bei geringen Geschwindigkeiten. Diese Eigenschaft machte den Ka-26 besonders für landwirtschaftliche Arbeiten in Feldern und auf engem Raum geeignet.

Ein bemerkenswertes Merkmal des Ka-26 ist seine modulare Bauweise. Der Hubschrauber hat einen austauschbaren Rumpf, der entweder als Passagierkabine, Frachtcontainer, medizinischer Evakuierungsbereich oder für Spezialausrüstung wie Sprühtanks oder Streuanlagen konfiguriert werden kann. Diese Vielseitigkeit machte den Ka-26 zu einem sehr flexiblen Fluggerät für verschiedene zivile Einsatzzwecke.

Der Hubschrauber wird von zwei Vedeneyev M-14V-26 Sternmotoren angetrieben, die an den Seiten des hinteren Rumpfes montiert sind. Diese Motoren verleihen dem Ka-26 eine solide Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h und eine Reichweite von 400 km, was für einen leichten Mehrzweckhubschrauber ausreichend ist.

Flugeigenschaften
Die Ka-26 ist bekannt für ihre Stabilität und ihre Fähigkeit, auf kleinsten Flächen zu landen und zu starten, was sie für Einsätze in engen Umgebungen und rauen Gelände ideal macht. Die koaxiale Rotorkonfiguration ermöglicht es dem Hubschrauber, extrem wendige Manöver durchzuführen, was besonders in der Landwirtschaft und bei Rettungseinsätzen von Vorteil ist.

Die Flugleistung der Ka-26 ist für ihren Einsatzzweck ausreichend. Mit einer maximalen Nutzlast von 900 kg kann der Hubschrauber entweder Passagiere, Fracht oder landwirtschaftliche Sprühtanks transportieren. Dank seiner hohen Steigrate und der Fähigkeit, in Höhen von bis zu 3.000 Metern zu fliegen, kann die Ka-26 auch in Bergregionen oder unter schwierigen Wetterbedingungen operieren.

Einsatzgeschichte
Landwirtschaftliche Einsätze: Die Kamov Ka-26 wurde hauptsächlich für landwirtschaftliche Arbeiten in der Sowjetunion und später in vielen anderen Ländern eingesetzt. Sie spielte eine wichtige Rolle beim Versprühen von Pestiziden, Düngemitteln und Herbiziden über Feldern. Dank ihrer kompakten Bauweise und Wendigkeit konnte die Ka-26 auch in engen, schwer zugänglichen landwirtschaftlichen Gebieten effektiv eingesetzt werden.

Medizinische Evakuierung und Rettungseinsätze: Der Hubschrauber wurde auch häufig für Such- und Rettungsmissionen und medizinische Evakuierungen verwendet. Die Möglichkeit, medizinische Module an den Rumpf des Hubschraubers anzuschließen, machte ihn zu einem wertvollen Werkzeug für Rettungsdienste in abgelegenen Gebieten oder in Krisensituationen. Die Ka-26 konnte in Notfällen bis zu zwei Patienten auf Tragen transportieren.

Polizei- und Grenzpatrouillen: Einige Einheiten des Ka-26 wurden von Polizeikräften und Grenzschutzdiensten verwendet, um Überwachungs- und Patrouillenaufgaben durchzuführen. Dank ihrer Fähigkeit, auf kleinen Flächen zu landen und von nahezu jedem Gelände aus zu operieren, waren sie für Überwachungsaufgaben in ländlichen und abgelegenen Gebieten geeignet.

Zivile Transportaufgaben: Die modulare Bauweise des Ka-26 machte ihn ideal für leichte Transportaufgaben, sowohl in städtischen als auch in abgelegenen Regionen. Der Hubschrauber konnte schnell umgerüstet werden, um Passagiere, Fracht oder spezielle Ausrüstung zu transportieren, je nach Bedarf.

Internationale Nutzung: Die Kamov Ka-26 wurde auch international exportiert und in Ländern wie Ungarn, Rumänien, Bulgarien und anderen Ostblockstaaten für landwirtschaftliche und zivile Zwecke verwendet. Der Hubschrauber wurde auch in einige westliche Länder exportiert und diente dort in zivilen Anwendungen.

Varianten
Ka-26A: Die Standardversion für landwirtschaftliche und zivile Anwendungen, ausgerüstet mit einer modularen Rumpfstruktur.
Ka-26S: Eine spezielle Rettungsversion mit medizinischen Ausrüstungen und Platz für Tragen.
Ka-26SS: Version mit spezieller Ausstattung für landwirtschaftliche Sprüheinsätze.
Ka-226: Eine modernisierte Version mit verbesserter Avionik und Turbinenantrieb.
Schwächen und Nachfolger
Obwohl die Ka-26 für ihre Vielseitigkeit und Stabilität bekannt war, hatte sie aufgrund ihrer Sternmotoren eine relativ geringe Effizienz im Vergleich zu Hubschraubern mit modernen Turbinenantrieben. Außerdem waren die Wartungskosten für die Motoren höher, was in späteren Jahren zu einer schrittweisen Ablösung durch modernere Modelle führte, wie etwa die Kamov Ka-226, die mit modernen Turbinen und Avioniksystemen ausgestattet ist.

Bedeutung und Erbe der Kamov Ka-26
Die Kamov Ka-26 war ein bedeutender Hubschrauber in der Sowjetunion und später auch in vielen Ländern des Ostblocks. Sie setzte Maßstäbe für koaxiale Hubschrauberkonstruktionen und war eines der vielseitigsten Fluggeräte ihrer Zeit. Die Fähigkeit, verschiedene Module anzubringen, machte sie ideal für zivile und landwirtschaftliche Einsätze sowie für Rettungsdienste. Ihre Robustheit, Einfache Wartung und Flexibilität machten sie zu einem bevorzugten Hubschrauber in vielen Branchen.

Der Hubschrauber bleibt ein Symbol für sowjetische Ingenieurskunst und wird in vielen Regionen auch heute noch verwendet. Die Kamov Ka-226, die als Nachfolger entwickelt wurde, hat viele der erfolgreichen Konstruktionsmerkmale der Ka-26 übernommen und verbessert.

Fazit
Die Kamov Ka-26 war ein leichter, robuster und vielseitiger Hubschrauber, der für eine Vielzahl von Aufgaben in den Bereichen Landwirtschaft, medizinische Evakuierung, Rettung und Transport eingesetzt wurde. Ihre koaxiale Rotorkonfiguration, modulare Bauweise und Zuverlässigkeit machten sie zu einem unverzichtbaren Arbeitsgerät in der Sowjetunion und in vielen anderen Ländern. Trotz ihrer technischen Einschränkungen bleibt sie ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung von Hubschraubern für zivile und landwirtschaftliche Zwecke.

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