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Hawker Siddeley Harrier

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Hawker Siddeley Harrier GR9A

Die Hawker Siddeley Harrier, oft einfach als Harrier Jump Jet bezeichnet, war das erste senkrecht startende und landende (VTOL) Kampfflugzeug der Welt, das in den 1960er Jahren von der britischen Firma Hawker Siddeley entwickelt wurde. Sie gehört zu den bekanntesten Flugzeugen ihrer Zeit und spielte eine bedeutende Rolle in der militärischen Luftfahrt. Die Harrier wurde vor allem von der Royal Air Force (RAF) und der Royal Navy verwendet und erwies sich als besonders wertvoll in Einsätzen, bei denen Start- und Landebahnen nicht verfügbar oder schwer zugänglich waren.

Geschichte der Hawker Siddeley Harrier:

Die Entwicklung des Harrier begann als Antwort auf den Bedarf nach einem Kampfflugzeug, das ohne lange Landebahnen auskommen konnte. Der Harrier basierte auf der Arbeit des P.1127 Kestrel, einem experimentellen Flugzeug, das mit einem revolutionären Schubvektorierungssystem ausgestattet war, das es dem Flugzeug ermöglichte, senkrecht zu starten und zu landen. Der erste Serien-Harrier flog 1967, und das Flugzeug trat 1969 in den Dienst der RAF ein.

Die Harrier wurde schnell für ihre Vielseitigkeit bekannt und konnte sowohl Luftüberlegenheitsmissionen als auch Bodenangriffe ausführen. Ihr Hauptvorteil war die Fähigkeit, auf kleinen provisorischen Start- und Landebahnen, Flugzeugträgern oder sogar im unwegsamen Gelände operieren zu können.

Technische Daten der Harrier GR.3:

  • Besatzung: 1 (Pilot)
  • Länge: 14,27 m
  • Spannweite: 7,70 m
  • Höhe: 3,45 m
  • Leermasse: 5.715 kg
  • Maximale Startmasse: 11.340 kg
  • Antrieb: 1 × Rolls-Royce Pegasus 103 Turbofan-Triebwerk mit 95,6 kN Schub
  • Höchstgeschwindigkeit: 1.170 km/h (Mach 0,96)
  • Reichweite: 556 km (mit Zusatztanks)
  • Dienstgipfelhöhe: 15.545 m
  • Bewaffnung:
    • 2 × 30-mm-ADEN-Maschinenkanonen
    • Optional Raketen, Bomben und Luft-Luft-Raketen auf Unterflügelstationen

Besondere Merkmale:

  • Schubvektorierung: Das Herzstück der Harrier war das Schubvektorierungssystem, das es dem Flugzeug ermöglichte, den Schub seiner Pegasus-Triebwerke in verschiedene Richtungen zu lenken. Dadurch konnte das Flugzeug senkrecht starten und landen oder in der Luft „schweben“. Diese Fähigkeit gab den Harrier-Piloten eine enorme taktische Flexibilität, insbesondere bei Einsätzen ohne vorbereitete Landebahnen.
  • Vielseitigkeit: Die Harrier war nicht nur ein Jagdflugzeug, sondern konnte auch als Jagdbomber eingesetzt werden. Sie war in der Lage, Präzisionswaffen wie lasergelenkte Bomben zu tragen und hatte die Fähigkeit, Luft-Luft-Kämpfe zu führen. Diese Vielseitigkeit machte sie zu einem wichtigen Werkzeug für die RAF und die Royal Navy.

Einsatzgeschichte:

  • Falklandkrieg (1982): Die Harrier spielte eine Schlüsselrolle während des Falklandkriegs zwischen Großbritannien und Argentinien. Die Sea Harrier, eine Marineversion, flog von britischen Flugzeugträgern aus und erwies sich als äußerst erfolgreich im Luftkampf gegen argentinische Flugzeuge. Die Harrier-Piloten erzielten 20 Luftsiege, ohne einen einzigen Verlust im Luftkampf zu erleiden.
  • Golfkrieg (1991): Die Harrier GR.5- und GR.7-Versionen nahmen auch am Golfkrieg teil, wo sie als Angriffsflugzeuge für Präzisionsangriffe auf irakische Stellungen und Bodentruppen eingesetzt wurden.

Varianten:

  • Harrier GR.1/GR.3: Die ersten Serienversionen der Harrier, die bei der RAF im Einsatz waren.
  • Sea Harrier: Eine marinierte Version der Harrier, die für den Einsatz auf Flugzeugträgern modifiziert wurde. Diese Version war im Falklandkrieg sehr erfolgreich.
  • AV-8A/B Harrier II: Eine weiterentwickelte Version, die in Zusammenarbeit mit den United States Marine Corps entwickelt wurde und eine größere Reichweite, verbesserte Avionik und stärkere Triebwerke erhielt.

Nachfolgemodelle:

Die Harrier wurde später durch die Harrier II und modernisierte Versionen ersetzt, die weiterhin von der RAF und den US-Streitkräften eingesetzt wurden. Nach mehreren Jahrzehnten im Dienst wurde die Harrier schließlich durch Flugzeuge wie den F-35 Lightning II ersetzt, die über ähnliche STOVL-Fähigkeiten (Short Take-Off and Vertical Landing) verfügen, jedoch leistungsfähiger sind.

Fazit:

Die Hawker Siddeley Harrier war ein revolutionäres Kampfflugzeug, das das Konzept des senkrechten Startens und Landens in die moderne militärische Luftfahrt einführte. Ihre Rolle in Konflikten wie dem Falklandkrieg und dem Golfkrieg sowie ihre Fähigkeit, in Umgebungen zu operieren, die für herkömmliche Flugzeuge unzugänglich waren, machten sie zu einem der vielseitigsten und bemerkenswertesten Flugzeuge des 20. Jahrhunderts.

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