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Fiat G 91

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Speyer - Fiat G91 PAN

Die Fiat G.91 war ein leichter Jagdbomber, der von der italienischen Firma Fiat Aviazione entwickelt wurde und während des Kalten Krieges in mehreren europäischen Luftstreitkräften diente. Die G.91 war bekannt für ihre robuste Konstruktion, ihre Vielseitigkeit und ihre gute Leistung als leichter Angriffs- und Aufklärungsjäger. Das Flugzeug wurde oft als das "europäische F-86 Sabre" bezeichnet und war insbesondere in der Luftwaffe der Bundesrepublik Deutschland weit verbreitet.

Geschichte der Fiat G.91:

  • Entwicklung: Die Entwicklung der Fiat G.91 begann im Jahr 1953, als die NATO ein leichtes Angriffsflugzeug für ihre Mitglieder forderte, das in der Lage sein sollte, Bodenangriffe und Aufklärungsmissionen durchzuführen. Die Anforderung wurde als NBMR-1 (NATO Basic Military Requirement) bekannt. Fiat reichte ihren Entwurf ein, der von dem italienischen Flugzeugkonstrukteur Giuseppe Gabrielli entworfen wurde. Der Erstflug der G.91 fand am 9. August 1956 statt.

    Nach umfangreichen Flugtests entschied die NATO 1957, dass die Fiat G.91 das beste Flugzeug war, das die Anforderungen erfüllte. Sie wurde von mehreren NATO-Mitgliedern angenommen, darunter Italien und die Bundesrepublik Deutschland.

  • Produktion und Einsatz: Die G.91 trat 1958 in den Dienst der italienischen Luftwaffe und 1961 in den Dienst der deutschen Luftwaffe. Sie wurde auch von der portugiesischen Luftwaffe eingesetzt. In den folgenden Jahren wurden verschiedene Varianten des Flugzeugs entwickelt, um unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen, darunter Aufklärungsversionen und verbesserte Modelle mit stärkeren Triebwerken.

    Die G.91 erwies sich als robustes und zuverlässiges Flugzeug, das bei Luftstreitkräften in Europa beliebt war. Sie war besonders gut für kurze Start- und Landebahnen geeignet und konnte sowohl in Luftnahunterstützungsmissionen als auch für taktische Aufklärungsaufgaben verwendet werden.

  • Einsatz im Krieg: Die Fiat G.91 wurde von der portugiesischen Luftwaffe in den 1960er und 1970er Jahren in den Kolonialkriegen in Angola, Mosambik und Guinea-Bissau eingesetzt. Dort erwies sie sich als effektives Angriffsflugzeug gegen Guerillakräfte.

Technische Daten der Fiat G.91 R/3 (Standardvariante der Bundesluftwaffe):

  • Besatzung: 1 (Pilot)
  • Länge: 10,29 m
  • Spannweite: 8,56 m
  • Höhe: 4,01 m
  • Flügelfläche: 18,10 m²
  • Leermasse: 3.500 kg
  • Maximale Startmasse: 5.500 kg
  • Antrieb: 1 × Bristol Siddeley Orpheus 803 Turbojet-Triebwerk mit 22,2 kN Schub
  • Höchstgeschwindigkeit: 1.075 km/h (Mach 0,81)
  • Reichweite: 1.150 km (mit externen Treibstofftanks)
  • Dienstgipfelhöhe: 13.100 m
  • Steigleistung: 52,8 m/s
  • Bewaffnung:
    • 2 × 30-mm-DEFA 552 Maschinenkanonen
    • 4 × Startschienen für ungelenkte Raketen oder Bomben (bis zu 680 kg an Außenlasten)
    • Möglichkeit zur Aufnahme von Aufklärungsgeräten in speziellen Varianten

Besondere Merkmale:

  • Kompakte Größe und Vielseitigkeit: Die G.91 war ein kompaktes und leichtes Flugzeug, das für seine Wendigkeit und Vielseitigkeit bekannt war. Sie konnte als Jagdbomber, Aufklärer oder leichtes Angriffsflugzeug verwendet werden und operierte problemlos von kurzen Start- und Landebahnen aus.
  • Einfache Wartung: Die G.91 war einfach zu warten und zu reparieren, was sie zu einem bevorzugten Flugzeug für militärische Operationen machte. Ihre robuste Konstruktion und der einfache Aufbau trugen zu ihrer Zuverlässigkeit im Einsatz bei.
  • Gute Flugeigenschaften: Die Fiat G.91 war für ihre Stabilität und ihre angenehmen Flugeigenschaften bekannt. Sie war für Nahunterstützung und Aufklärung in geringer Höhe gut geeignet und konnte aufgrund ihrer geringen Größe und Manövrierfähigkeit auch in schwierigen Bedingungen eingesetzt werden.
  • Verschiedene Varianten: Die G.91 wurde in verschiedenen Varianten produziert, die unterschiedliche Anforderungen erfüllten. Die wichtigsten waren die Aufklärungsversionen, die mit Kameras und Aufklärungsgeräten ausgestattet waren.

Einsatzgeschichte:

  • Italienische Luftwaffe: Die Fiat G.91 wurde von der Aeronautica Militare in den späten 1950er Jahren in Dienst gestellt. Sie diente dort bis in die 1980er Jahre und wurde sowohl in Luftunterstützungs- als auch in Aufklärungsmissionen eingesetzt. Italien entwickelte auch modernere Versionen, wie die G.91Y, die leistungsfähiger war und zwei Triebwerke nutzte.
  • Deutsche Luftwaffe: Die Bundesluftwaffe setzte die Fiat G.91 R/3 als Hauptflugzeug für taktische Luftunterstützung ein. Sie diente auch als Aufklärungsflugzeug während des Kalten Krieges. Die G.91 R/3 blieb bis Ende der 1970er Jahre im aktiven Dienst, bevor sie durch die Alpha Jet und andere Flugzeuge ersetzt wurde.
  • Portugiesische Luftwaffe: Die Força Aérea Portuguesa setzte die G.91 während der portugiesischen Kolonialkriege in Afrika ein. Sie spielte eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Bodentruppen und beim Angriff auf Guerillastellungen in abgelegenen Gebieten. Die portugiesischen G.91 blieben bis in die späten 1980er Jahre im Dienst.

Varianten der Fiat G.91:

  • G.91R: Standardversion für taktische Aufklärung und Bodenangriffe, ausgestattet mit Kameras und leichter Bewaffnung.
  • G.91T: Zweisitzige Schulungsversion mit doppelter Steuerung für die Pilotenausbildung.
  • G.91Y: Eine weiterentwickelte Version mit zwei General Electric J85-GE-13-Triebwerken, die höhere Leistung und größere Reichweite bot. Diese Version wurde in den 1970er Jahren von der italienischen Luftwaffe verwendet.
  • G.91PAN: Eine modifizierte Version für die Frecce Tricolori, das Kunstflugteam der italienischen Luftwaffe.

Nachfolgemodelle:

Die Fiat G.91 wurde in Italien und Deutschland schließlich durch modernere Flugzeuge ersetzt, darunter der Alpha Jet und die Aermacchi MB-339. Dennoch diente die G.91 aufgrund ihrer Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit viele Jahre lang und hinterließ einen bleibenden Eindruck in der europäischen Luftfahrt.

Fazit:

Die Fiat G.91 war ein vielseitiger und erfolgreicher leichter Jagdbomber, der in den Luftstreitkräften mehrerer europäischer Länder eine wichtige Rolle spielte. Ihre robuste Konstruktion, ihre Fähigkeit, von kurzen Startbahnen aus zu operieren, und ihre gute Leistung in taktischen Einsätzen machten sie zu einem nützlichen Flugzeug während des Kalten Krieges. Obwohl sie am Ende ihrer Einsatzzeit durch modernere Flugzeuge ersetzt wurde, bleibt die Fiat G.91 ein Symbol für die europäische Luftfahrttechnologie der 1950er und 1960er Jahre.

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