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BMP-2

Besucht am:
BMP-2
  • Panzermuseum Munster

Der BMP-2 ist ein sowjetischer Schützenpanzer, der als Nachfolger des BMP-1 entwickelt wurde, um die Mängel seines Vorgängers zu beheben und mit den wachsenden Bedrohungen moderner Panzerabwehrsysteme Schritt zu halten. Der BMP-2 bietet eine bessere Bewaffnung, eine modernisierte Panzerung und eine verbesserte Mobilität. Er wurde in den späten 1970er Jahren entwickelt und ist bis heute in vielen Armeen weltweit im Einsatz.

Technische Daten

  • Bezeichnung: BMP-2 (Боевая Машина Пехоты 2, Boevaya Mashina Pekhoty 2)
  • Typ: Schützenpanzer
  • Hersteller: Kurganmaschawod (Sowjetunion)
  • Entwicklung: Ende der 1970er Jahre
  • Einführung: 1980
Bewaffnung
  • Hauptwaffe: 30 mm Maschinenkanone 2A42 (mit HE- und AP-Munition)
    • Reichweite: Bis zu 4.000 m (gegen leicht gepanzerte Ziele)
    • Feuerrate: 200–550 Schuss pro Minute
  • Sekundärwaffen:
    • 9M113 "Konkurs" (AT-5 Spandrel) oder 9M111 "Fagot" (AT-4 Spigot) Panzerabwehrlenkwaffen
    • 7,62 mm PKT koaxiales Maschinengewehr
  • Munitionskapazität:
    • 500 Schuss für die 30 mm Kanone
    • 4–6 Panzerabwehrraketen
    • 2.000 Schuss für das Maschinengewehr
Abmessungen
  • Länge: 6,72 Meter
  • Breite: 3,15 Meter
  • Höhe: 2,45 Meter
  • Gewicht: 14,3 Tonnen (Gefechtsgewicht)
Panzerung
  • Frontpanzerung: Schutz gegen Kleinwaffen und Artilleriesplitter, teilweise gegen leichte Panzerabwehrwaffen
  • Seiten- und Heckpanzerung: Leichte Panzerung gegen Kleinwaffenbeschuss
Mobilität
  • Motor: UTD-20, 6-Zylinder-Dieselmotor mit 300 PS
  • Höchstgeschwindigkeit:
    • 65 km/h auf der Straße
    • 7 km/h im Wasser (amphibisch)
  • Reichweite: ca. 600 km (Straße)
  • Antrieb: Kettenfahrzeug, amphibisch
Besatzung
  • Besatzung: 3 (Kommandant, Fahrer, Richtschütze)
  • Infanteriekapazität: Bis zu 7 Soldaten im hinteren Abteil

Geschichte und Entwicklung

Der BMP-2 wurde als Weiterentwicklung des BMP-1 konzipiert, um die Schwächen des Vorgängermodells zu überwinden. Im BMP-1 war die Bewaffnung gegen moderne Kampfpanzer unzureichend und seine 73 mm Kanone sowie die veraltete Panzerabwehrrakete "Malyutka" nicht mehr effektiv. Die 30 mm Maschinenkanone des BMP-2 ermöglichte eine höhere Durchschlagskraft, größere Feuerrate und flexibleren Einsatz gegen eine Vielzahl von Zielen, von feindlicher Infanterie bis zu leicht gepanzerten Fahrzeugen.

Der BMP-2 wurde in den frühen 1980er Jahren offiziell in Dienst gestellt und diente in der Sowjetarmee sowie in vielen Ländern des Warschauer Pakts. Er wurde auch in einer Reihe von Konflikten weltweit eingesetzt, was seine Effizienz und Flexibilität unter Beweis stellte.

Einsatzgebiete
  • Sowjetisch-Afghanischer Krieg (1979–1989): Der BMP-2 spielte eine wichtige Rolle in den Gefechten der sowjetischen Armee und stellte sich als leistungsfähiger im Kampf gegen afghanische Guerillas heraus als sein Vorgänger.
  • Irak-Iran-Krieg (1980–1988): Beide Seiten setzten den BMP-2 ein.
  • Erster und Zweiter Tschetschenienkrieg: In diesen Konflikten setzte Russland den BMP-2 ein.
  • Golfkrieg (1990–1991): Der BMP-2 wurde von den irakischen Streitkräften verwendet.

Der BMP-2 wurde in über 30 Ländern exportiert und bleibt in vielen modernen Armeen weltweit im Dienst.

Unterschiede zum BMP-1

  1. Bewaffnung:
    • Der BMP-1 war mit einer 73 mm Glattrohrkanone ausgerüstet, die sich als ineffektiv gegen moderne Panzer herausstellte. Der BMP-2 erhielt stattdessen eine 30 mm Maschinenkanone, die eine höhere Feuerrate und bessere Durchschlagskraft bietet.
    • Der BMP-2 verfügt außerdem über modernere Panzerabwehrraketen (AT-4 und AT-5) als der BMP-1 mit der veralteten "Malyutka"-Rakete.
  2. Panzerung:
    • Der BMP-2 hat eine geringfügig verbesserte Panzerung gegenüber dem BMP-1, ist jedoch weiterhin anfällig gegenüber modernen Panzerabwehrwaffen.
  3. Besatzung und Infanterieabteil:
    • Im BMP-1 saß der Kommandant hinter dem Fahrer, während im BMP-2 der Kommandant und der Richtschütze im Turm sitzen, was eine bessere Übersicht und Koordination der Waffensysteme ermöglicht.
    • Der BMP-2 transportiert 7 Soldaten im Infanterieabteil, etwas weniger als die 8 Soldaten des BMP-1.
  4. Kampffähigkeit bei erhöhten Bedrohungen:
    • Die Fähigkeit des BMP-2, sowohl Bodenziele als auch Hubschrauber oder andere Luftziele zu bekämpfen, machte ihn zu einem flexibleren und gefährlicheren Fahrzeug im Vergleich zum BMP-1.

Stärken und Schwächen

Stärken
  • Stärkere Bewaffnung: Die 30 mm Maschinenkanone bietet eine höhere Feuerrate und größere Vielseitigkeit im Kampf gegen Infanterie und leicht gepanzerte Fahrzeuge.
  • Panzerabwehrsystem: Die neuen Panzerabwehrlenkwaffen (AT-4/AT-5) sind moderner und effektiver als die veralteten Systeme des BMP-1.
  • Amphibische Fähigkeiten: Der BMP-2 behält seine amphibischen Fähigkeiten, was ihn auf dem Schlachtfeld flexibel macht.
  • Kompakte Größe: Mit einer relativ kleinen Silhouette bleibt der BMP-2 schwer zu entdecken und anzugreifen.
Schwächen
  • Leichte Panzerung: Trotz leichter Verbesserungen bleibt die Panzerung des BMP-2 unzureichend gegen moderne Panzerabwehrwaffen und großkalibrige Geschosse.
  • Überfülltes Infanterieabteil: Das Abteil für die transportierte Infanterie bleibt beengt und unbequem für längere Einsätze.

Modernisierungen und Varianten

  • BMP-2D: Variante mit zusätzlicher Panzerung, die allerdings die amphibischen Fähigkeiten einschränkt.
  • BMP-2K: Kommandoversion mit erweiterter Kommunikationstechnik.
  • BMP-2M: Modernisierte Version mit verbesserter Panzerabwehrbewaffnung und moderner Elektronik.

Zusammenfassung

Der BMP-2 ist eine bedeutende Weiterentwicklung des BMP-1, der auf die Anforderungen moderner Kriegsführung reagiert. Mit seiner verbesserten Bewaffnung und modernisierten Panzerabwehrsystemen war der BMP-2 effektiver im Kampf gegen Panzer und Infanterie. Trotz seiner leichten Panzerung bleibt er ein flexibles und vielseitiges Fahrzeug, das in vielen Armeen weltweit eine wichtige Rolle spielt und in zahlreichen Konflikten eingesetzt wurde.

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