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Aerospatiale-BAC Concorde

Besucht am:
Aerospatiale-BAC Concorde
  • Technik-Museum Sinsheim
  • Flugzeugausstellung Hermeskeil

Die Aérospatiale-BAC Concorde war ein Überschall-Passagierflugzeug, das von einem britisch-französischen Konsortium aus Aérospatiale (Frankreich) und BAC (British Aircraft Corporation) entwickelt wurde. Die Concorde ist eines der bekanntesten Überschallflugzeuge der Geschichte und symbolisierte den technischen Fortschritt und die Zukunft des Luftverkehrs in den 1970er Jahren. Obwohl das Flugzeug technologisch beeindruckend war, war es von Anfang an mit wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen konfrontiert.

Technische Daten (Concorde):

  • Typ: Überschall-Verkehrsflugzeug
  • Hersteller: Aérospatiale (Frankreich), British Aircraft Corporation (Großbritannien)
  • Erstflug: 2. März 1969
  • Indienststellung: 21. Januar 1976 (British Airways und Air France)
  • Außerdienststellung: 2003
  • Stückzahl: 20 gebaute Exemplare (davon 14 in regulärem Dienst)
  • Länge: 61,66 m
  • Spannweite: 25,56 m
  • Höhe: 12,19 m
  • Leergewicht: 78.700 kg
  • Maximales Startgewicht: 185.070 kg
  • Passagiere: 92–128 (je nach Konfiguration)
  • Antrieb: 4 × Rolls-Royce/Snecma Olympus 593 Mk 610 Turbojet-Triebwerke
    • Schub pro Triebwerk: 169 kN (mit Nachbrenner)
  • Höchstgeschwindigkeit: Mach 2,04 (2.180 km/h)
  • Reisegeschwindigkeit: Mach 2,02 (ca. 2.170 km/h)
  • Maximale Flughöhe: 18.300 m
  • Reichweite: 7.222 km
  • Besatzung: 3 (Pilot, Co-Pilot, Flugingenieur) + Kabinencrew

Geschichte:

Hintergrund und Entwicklung:

Die Idee für ein Überschall-Verkehrsflugzeug entstand in den späten 1950er Jahren, als Flugzeughersteller auf der ganzen Welt die Machbarkeit von Überschallflug für zivile Passagiere untersuchten. Die britische Bristol Aeroplane Company und das französische Unternehmen Sud Aviation arbeiteten beide an eigenen Überschallprojekten. 1962 beschlossen die beiden Länder, ihre Anstrengungen zu bündeln, was zur Entwicklung der Concorde führte. Die Zusammenarbeit war ein Symbol für die europäische Luftfahrtindustrie und zeigte das Engagement für technische Innovation.

Die Entwicklung des Flugzeugs war äußerst komplex und teuer. Es gab zahlreiche Herausforderungen in den Bereichen Aerodynamik, Werkstofftechnik und Triebwerkstechnologie, die gemeistert werden mussten, um ein sicheres und wirtschaftliches Überschallflugzeug zu bauen. Der Erstflug der Concorde fand am 2. März 1969 statt, und die erste Überschallpassagierverbindung wurde am 21. Januar 1976 von British Airways und Air France eröffnet.

Einsatz und Betrieb:

Die Concorde flog hauptsächlich transatlantische Routen, insbesondere zwischen London (Heathrow) und New York (JFK) sowie zwischen Paris (Charles de Gaulle) und New York (JFK). Sie war für Geschäftsreisende äußerst attraktiv, da sie die Flugzeit von Europa nach Nordamerika auf etwa 3,5 Stunden halbierte. Das Flugzeug flog in einer Höhe von rund 18 Kilometern und damit weit über den meisten kommerziellen Flugzeugen. Diese Flughöhe, kombiniert mit der Geschwindigkeit, ermöglichte es Passagieren, den dunklen Himmel des Weltraums zu sehen und die Erdkrümmung zu erblicken.

Besonderheiten:

Die Concorde war das erste Verkehrsflugzeug, das schneller als der Schall flog, und erreichte Mach 2, was etwa 2.180 km/h entspricht. Zu dieser Geschwindigkeit trugen die leistungsstarken Rolls-Royce/Snecma Olympus-Triebwerke bei, die mit Nachbrennern ausgestattet waren, um den erforderlichen Schub für den Überschallflug zu liefern. Der Rumpf der Concorde war stromlinienförmig und wurde aus Spezialmaterialien gefertigt, um die durch den Luftwiderstand und die hohen Temperaturen, die bei Überschallgeschwindigkeit auftreten, zu widerstehen. Das markante "Nasenabklappen" der Concorde verbesserte die Sicht bei Start und Landung.

Probleme und Herausforderungen:

Trotz ihrer technischen Errungenschaften stand die Concorde vor erheblichen Herausforderungen:

  • Hohe Betriebskosten: Die Kosten für den Treibstoffverbrauch und die Wartung waren sehr hoch. Dies machte es schwierig, den Betrieb profitabel zu gestalten.
  • Umweltprobleme: Der hohe Lärmpegel, insbesondere beim Durchbrechen der Schallmauer, führte zu Flugverbotszonen in vielen Gebieten, was die Einsatzmöglichkeiten einschränkte.
  • Begrenzte Reichweite: Obwohl die Concorde schnell war, konnte sie nur eine begrenzte Strecke ohne Zwischenstopp zurücklegen, was ihre Nutzungsmöglichkeiten einschränkte.
  • Teure Tickets: Die hohen Betriebskosten führten dazu, dass Tickets extrem teuer waren, wodurch die Concorde vor allem ein Flugzeug für wohlhabende Geschäftsreisende wurde.

Außerdienststellung:

Nach fast 30 Jahren im Dienst musste die Concorde am 24. Oktober 2003 ihren Betrieb einstellen. Zu den Hauptgründen gehörten die wirtschaftlichen Auswirkungen des Flugzeugabsturzes im Jahr 2000 bei Gonesse, Frankreich, bei dem ein Concorde-Flug von Air France kurz nach dem Start abstürzte und 113 Menschen starben. Der Unfall führte zu einer vorübergehenden Einstellung des Betriebs und zu umfassenden technischen Überprüfungen und Modifikationen, aber das Vertrauen in die Concorde war geschwächt.

Der Rückgang der Luftfahrtindustrie nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001, gepaart mit den hohen Betriebskosten und der Einführung neuer effizienter Langstreckenflugzeuge, führte schließlich zur Außerdienststellung des Flugzeugs.

Vermächtnis:

Die Concorde bleibt bis heute eines der beeindruckendsten Beispiele für technologische Zusammenarbeit und Innovation im Bereich der zivilen Luftfahrt. Sie bleibt das einzige zivile Überschallflugzeug, das regelmäßig kommerziellen Passagierdienst leistete. Ihre Eleganz und Schnelligkeit machten sie zu einer Ikone des Luftverkehrs, und sie weckt auch nach ihrem Ende noch Bewunderung und Nostalgie. Viele Concorde-Maschinen sind heute in Museen auf der ganzen Welt zu sehen.

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