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Beschreibung

Die Pfalz D.XII war ein Jagdflugzeug der Pfalz Flugzeugwerke, das von der deutschen Fliegertruppe in der Endphase des Ersten Weltkriegs eingesetzt wurde.
Anfang 1918 sandte die Idflieg (Inspektion der Fliegertruppen) eine detaillierte Studie über das französische Jagdflugzeug SPAD S.VII und deren Tragflächenkonstruktion an die deutschen Flugzeughersteller. Das 15-köpfige Ingenieurteam des Flugzeugherstellers Pfalz unter den Brüdern Alfred und Ernst Eversbusch und dem Chefkonstrukteur Oberingenieur Rudolf Geringer arbeitete bereits seit November 1917 an elf verschiedenen Entwürfen, und der technische Direktor Ernst Eversbusch stellte schließlich einen Prototyp auf Basis der Pfalz D.III mit Tragflächen vor, die denen der SPAD nachgebaut waren.

Wie bei der D.III verwendeten die Konstrukteure auch für den neuen Prototyp den Mercedes D IIIa-Motor, allerdings in der leistungsgesteigerten 180-PS-Ausführung D.IIIaü. Diese als Pfalz D.XI bezeichnete Maschine besaß den für die Pfalz D.III typischen, sehr stabilen Sperrholz-Wickelrumpf mit ovalem Querschnitt, hatte jedoch im Gegensatz zu ihrem Vorgänger anstatt des Tragflächenkühlers einen Automobil-Frontkühler, ähnlich wie die Fokker D.VII. Der Prototyp absolvierte im März 1918 seinen Erstflug, kam jedoch nicht zur Serienfertigung.

Unter dem Eindruck der alles dominierenden Fokker D.VII wurden weitere Modifikationen vorgenommen, und vom 27. Mai bis 21. Juni 1918 wurden zwei Pfalz-D.XII-Prototypen mit Mercedes D IIIa bzw. BMW-IIIa-Motor und zwei luftgekühlten, synchronisierten LMG MG 08/15 (7,92 mm) für das zweite Jagdflugzeug-Vergleichsfliegen in Berlin-Adlershof zur Verfügung gestellt, wo diese durch erfahrene Frontflieger mit den verschiedenen Jagdflugzeugtypen verglichen wurden. Die Typenprüfung zur offiziellen Abnahme fand am 19. Juni 1918 statt. Nach den zahlreichen Testflügen sprach sich nur Ernst Udet zugunsten der D.XII mit BMW-Motor aus. Er gab ihr den Vorzug vor der Fokker D.VII,[1] und auch die bayerische Regierung machte Druck (die Pfalz (Bayern) gehörte zum Königreich Bayern), so dass Pfalz einen Großauftrag von 500 Stück für die D.XII erhielt. Da die BMW-Motoren bevorzugt für den Bau der Fokker D.VII zugewiesen wurden, musste Pfalz den etwas schwächeren Mercedes D III-Motor einbauen.

Die geforderte Monatsrate von 150 Stück erreichte die Produktion der Pfalz-Werke nicht, obwohl die Fertigung der Pfalz D.IIIa zugunsten der D.XII eingestellt worden war. Probleme mit dem Kühler, der senkrechte Röhren anstatt der üblichen Wabenzellen verwendete, verzögerten die Auslieferung der ersten D.XII bis Ende Juni, als die ersten Maschinen an die Front geliefert wurden. Die ersten 200 Exemplare hatten eine rechteckige Heckflosse, während spätere Flugzeuge ein größeres und abgerundetes Seitenruder erhielten. Im August und September wurde die Produktion gesteigert und mehr als 200 Flugzeuge pro Monat verließen nun die Montagehallen.

Titelbild
National Air and Space Museum - Pfalz DXI (2015)
Galerie

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