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Technik_Entwicklung
1935
Beschreibung
Messerschmitt Bf 109E-3RAF Museum London

In den ersten Kriegsjahren war die Bf109 eines der besten einsitzigen Jagdflugzeuge der Welt. Ihre Grundkonstruktion bot die Möglichkeit, neue Motoren und Bewaffnung zu verwenden, so dass sie während des gesamten Zweiten Weltkriegs das Rückgrat der Luftstreitkräfte blieb.

Die Bf109E war eine verbesserte Version eines von Willi Messerschmitt 1935 entworfenen Flugzeugs. Sie hatte sich bei den ersten Kampfversuchen im Spanischen Bürgerkrieg als hervorragendes Jagdflugzeug erwiesen. Erst als die deutschen Jagdflieger im Kampf auf die Spitfire trafen, fanden sie ein Flugzeug vor, das ihnen in mancher Hinsicht ebenbürtig war. Die Bf109E war genauso schnell wie die Spitfire und schneller als die Hurricane, konnte aber beide übertreffen.

Obwohl sie ein hervorragendes Jagdflugzeug war, war sie wie die meisten ihrer Zeitgenossen zu schwach bewaffnet (ein Mangel, der erst mit der Einführung der Bf109G behoben wurde) und hatte schlechte Bodenhandlingeigenschaften. Das vielleicht größte Handicap während der Luftschlacht um England war die begrenzte Treibstoffkapazität. Dies bedeutete eine begrenzte Reichweite und Ausdauer, so dass sie nur wenige Minuten über dem Vereinigten Königreich bleiben konnten, bevor sie das Gefecht abbrechen und zum Stützpunkt zurückkehren mussten.

Angesichts der zunehmenden Verluste an mittleren Bombern führte die Luftwaffe im Oktober 1940 eine Jagdbomberversion ein.

Messerschmitt Bf 109G-4Technikmuseum Speyer
Auf die G-1 und G-2 folgte in der Produktion die G-3, wiederum ein druckbelüfteter Jäger, bei dem in der laufenden Produktion dem stark gestiegenen Startgewicht der G-Serie durch Verbesserungen am Fahrwerk Rechnung getragen wurde. Die Abmessungen der Haupträder wurden von 650 × 150 mm auf 660 × 160 mm, die des Heckrades von 290 × 110 mm auf 350 × 135 mm vergrößert. Um die größeren Räder aufnehmen zu können, erhielt die G-3 auf der Oberseite der Tragflächen kleine Auswölbungen, der Mechanismus zum Einzug des Heckrades wurde meist blockiert und mit einer Gummiabdeckung gegen Schmutz und Feuchtigkeit geschützt. Zudem wurde ein neuer, maschinell leichter und billiger herzustellender Radtyp eingeführt, der die alten Speichenräder ersetzte. Diese blieben dennoch bis weit in das Jahr 1944 in Verwendung, als die Vorräte schließlich aufgebraucht waren. Die G-4 war mit der G-3 identisch, verfügte analog zu den Varianten G-1 und G-2 über keine Druckkabine.
Messerschmitt Bf 109G-6Technikmuseum Sinsheim
Auf die G-3 und G-4 folgten in der Produktion die G-5 als druckbelüfteter Jäger und die G-6 ohne Druckbelüftung. Zur Verbesserung der immer wieder kritisierten Standardbewaffnung der Bf 109 wurde ein neuer Typ Maschinengewehr verwendet: Das MG 131 im Kaliber 13 mm ersetzte das 7,92-mm-MG 17 und erhöhte die Feuerkraft durch eine deutliche Steigerung des Verschussgewichtes pro Sekunde (0,202 kg/s beim MG 17 gegenüber 0,510 kg/s beim MG 131). Erkauft wurde dies mit einer weiteren Zunahme des Leergewichtes der Maschine sowie zwei aerodynamisch unschönen Verkleidungen vor der Pilotenkanzel, die der neuen Variante bei ihren Besatzungen schnell den Spitznamen „Beule“ einbrachten. Die G-5 verfügte wiederum über eine druckbelüftete Kabine, die Version G-6 hingegen – in konsequenter Anwendung der bisherigen Typisierung – nicht. Die beiden neuen Varianten übernahmen standardmäßig das bei den späteren Maschinen der G-3 und G-4 eingeführte verstärkte Fahrwerk.
Titelbild
Speyer - Messerschmitt Bf 109G-4

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