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Gestern vor einem Jahr bin ich nach einer Operation durch einen septischen Schock für 7 Tage in Koma gefallen und es war schon sehr eng. Mein Schutzengel und auch ich müssen richtig gekämpft haben. Heute ist das schon recht weit weg und trotzdem immer noch da. Diese Tage fehlen einfach, ich habe nur ein Bild im Kopf und das ist so unwirklich. Man muss sich ein Dungeon vorstellen, in violetten Tönen, grelle Blitz und ich in einer Rüstung mit einem Schwert und wehre die Blitze ab. Im Hintergrund ständig eine Stimme die "Warning" ruft. Als ich dann wieder aufgewacht ging der Kampf weiter. Diesmal aber darum wieder in die Normalität zukommen, wieder arbeiten zu können. Tennis spielen, reisen. Als das geht wieder und ich bin auch stolz auf mich, dass zu geschafft zu haben.
Wenn ich das so erzähle werden mir immer zwei Fragen gestellt. Die eine nach meiner Wahrnehmung in der Zeit des Komas und ob es da diesen ominösen Tunnel mit dem Licht gibt. Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Ich habe keinen gesehen. Die andere interessante Frage ist, ob sich irgendetwas bei mir geändert hat. Die Frage ist schwierig zu beantworten. Ich nehme meine Interessen bewusster wahr und versuche mich entsprechend zu verhalten. Meine Toleranz gegen Unentschlossenheit, Unverbindlichkeit und Oberflächlichkeit hat deutlich abgenommen. Ich verliere da viel schneller die Geduld.
Der andere Punkt ist mir zu klar geworden als ich da lag und ich echt Schwierigkeiten hatte mich auf Dinge zu konzentrieren. Ich bin neugierig, ich will entdecken, sehen, begreifen und immer wieder neue Dinge erleben. Ich arbeite in einem Job, in dem lernen unweigerlich dazu gehört, aber da ist noch so viel mehr in der Welt, dass ich sehen will und das versuche ich mir zu ermöglichen.
Mehr ist mir so direkt nicht aufgefallen, aber das können andere bestimmt viel besser beurteilen.
Mein Fazit, das Leben ist es Wert gelebt zu werden und das so bewusst wie nur möglich.